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Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Titel: Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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froh darüber, mitgeholfen zu haben, ein Leben zu retten, auch wenn es jetzt eine andere Gestalt angenommen hatte, aber andererseits verfestigte dieser Erfolg auch die Rolle Kadirs und der anderen Kontakter. Eine Rolle, die – wie Janan meinte – mehr als zweifelhaft war. Denn er war der Überzeugung, daß gerade die Instabilen die besten Voraussetzungen boten, sich an die immer rascher verändernden Lebensbedingungen ihrer Welt anzupassen. Und genau das hatten ihnen damals die anderen Schöpfer geraten, die vom Himmel gekommen waren.
    Paßt euch an. Ihr seid dazu in der Lage.
    Als sie aufbrachen, verspürte Janan ein eigenartiges, schmerzhaftes Ziehen in seinen rückwärtigen Körperpartien.
    Und er begriff, als er sich selbst kontaktierte.
    Kadir und die anderen Kontakter hatten die Zeit der Regenerierung der ehemaligen Verwerterin dazu benutzt, ihm einen Instabilitätsfaktor einzugeben.
    Janan erschrak. Und er wußte, daß Kadir ihn auf diese heimtückische Weise auszuschalten versuchte.
    Janan alterte. Mittlere Erwachsenenphase, dann Spätstadium. Der Wechsel zwischen diesen beiden Phasen nahm normalerweise mehr als zehn Klippenstürzerleben in Anspruch. Jetzt vollzog er sich in einem Bruchteil davon.
    Janan verließ die Prozession, lief eilig durch dunkle Seitenkavernen – eine von vielen, die wie riesige Poren im gewaltigen Leib der Bergriesen waren, der das Land der Brackwasserseen von der Großen Ebene im Osten trennte, an die sich wiederum das Felsental anschloß – und suchte nach einem Ort, wo er sterben und sein Neuleben beginnen konnte. Er war sich ziemlich sicher, daß Kadir und die anderen Kontakter sein schwaches Altersstadium nutzen würden, um ihm zum Endgültigen Tod zu verhelfen. Wie hinterlistig und heimtückisch Kadir doch war!
    Er fand eine Lücke in dem nebelartigen Vorhang eines uralten Kalksteingebildes, zwängte sich hinein und starb.
    Dann wurde er wiedergeboren.
    Und seine Selbstkontaktierung hatte Erfolg. In seinem siebten Neuleben war er nicht verkrüppelt, sondern weiterhin ein Kontakter und stabil. Janan schloß seinen Geist vor der Außenwelt ab und wartete.
    Seine Vermutung bestätigte sich. Nicht allzu lange darauf erhielt er einen Rudimentärkontakt zu Kadir und Vircho, die einige Nebengrotten des Kavernenwaldes durchsuchten. Er wartete weiter, und währenddessen entwickelte er sich vom Frühkind zum Frühjugendlichen, der ersten Körperphase, die von längerer Dauer war.
    Bald darauf gaben Kadir und Vircho die Suche auf. Eine vorsichtige Kontaktierung bewies, daß sie überzeugt davon waren, Janan endgültig ausgeschaltet zu haben.
    Nun, dachte Janan, ihr habt euch getäuscht. Und jetzt habe ich das Überraschungsmoment auf meiner Seite.
    Er wartete noch, bis er völlig sicher war, daß die Prozession aus Trägem, Klippenstürzern, Verwerterinnen, Errichtern und Kontaktern den Kavernenwald verlassen hatte, dann verließ er die Grotte und kehrte in die Region der Brackwasserseen zurück. Eine bestimmte Absicht formte sich in ihm heraus, ein Plan, Kadir endgültig das Handwerk zu legen.
    Janan wartete. Und suchte. Und wartete wieder.
    Und wie er gehofft hatte, kam es zur Begegnung.
    Vier der Fremden. Wo die anderen waren, wußte Janan nicht. Und auch der Fremde mit der sonderbaren Ausstrahlung war nicht dabei.
    Janan zögerte eine Weile und fragte sich, ob er unter diesen Bedingungen sein Vorhaben zum Erfolg führen konnte. Doch gab es überhaupt noch ein Zurück? Wenn Kadir feststellte, daß sein Anschlag auf Janan fehlgeschlagen war, dann würde er es erneut versuchen. Und es stellte sich die Frage, ob ihm dann nicht mehr Erfolg beschieden war.
    Janan entschloß sich, den Versuch zu wagen.
    Er löste seinen Körper aus dem Buschwerk, das ihn bisher vor den Blicken der Fremden verborgen hatte und sagte: »Gruß euch. Ich bin Janan, der Kontakter. Ich biete euch meine Hilfe an. Und ich erwarte dafür die eure.«
     
    *
     
    »Was, bei Yggdrasil, ist das?« brachte Aschan Herib hervor, als sie das Ding erreicht hatten, das aus der Ferne betrachtet wie ein nackter braunschwarzer Fels gewirkt hatte. Suzanne Oh antwortete nicht. Sie umrundeten den borkigen, rochenförmigen Körper.
    »Der dunkle Punkt, den wir vor Tagen am Himmel sahen«, sagte Suzanne dann. Und nachdenklich: »Die Stimme, die ich gehört habe, kam aus dem Innern dieses …«
    Sie horchte. Und Aschan besann sich auf seine eigenen psionischen Fähigkeiten. Auf Sarym war er ein Mittler gewesen, einer der wenigen

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