Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Titel: Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Surinen, die Kontakt zur Variökologie hatten aufnehmen können. Hier waren seine PSI-Sinne ebenso eingeschlafen wie die Suzannes oder Onnegarts oder Ennerks.
    Suzanne Oh runzelte die Stirn, und ihre rechte Hand tastete unwillkürlich nach einem der Fangnetze in ihrem Rucksack. Sie empfing einen telepathischen Impulsstrom, undeutlich und verzerrt. Aber es war ganz unzweifelhaft eine vertraute Signalfolge. Und sie kam von Osten, drang nicht aus dem Innern des borkigen Berges.
    »Da kommt jemand«, sagte sie leise, kniff die Augen zusammen und spähte in die entsprechende Richtung. Nichts. Jedenfalls nichts, das sie hätte erkennen können.
    Aschan nickte langsam. Sein sonnengebräuntes Gesicht machte einen verkniffenen, konzentrierten Eindruck.
    »Die Signale sind … voller Sorge, auf der Suche nach einem … Ausweg.«
    »Wer immer auch mit diesem Ding hier angekommen ist«, sagte Suzanne rasch, »er kommt zurück.«
    Sie sah sich schnell um. Das riesige Etwas, das solche Ähnlichkeit mit einem Orkansegler hatte, von dem Ennerk und Onnegart erzählt hatten, aber viel, viel gewaltiger war, war im flachen Tal zwischen zwei niedrigen Hügeln niedergegangen. Das Duftgras zu ihren Füßen bot keine Deckung. Aber südlich von ihnen begannen die Ausläufer eines Lichtwaldes: vereinzelte, teilweise verkrüppelt wirkende Bäume mit in sechs bis sieben Meter Höhe weit ausladenden Kronen. Der Lichtwald wurde nach einigen hundert Metern dichter und zog sich auch nach Osten hin. Derjenige, dessen undeutliche Gedankenimpulse sie aufgefangen hatten, mußte bald den Rand des Waldes erreicht haben und sie damit deutlich ausmachen können. Noch waren Suzanne und Aschan nicht in der Lage, den Unbekannten psionisch zu identifizieren. Und zwei Jahre auf dieser Welt hatten sie Vorsicht gelehrt.
    »Komm«, sagte Suzanne und lief davon. Fort von dem braunen, schlafenden Berg, in den Schutz des Lichtwaldes. Aschan folgte ihr, griff nach seinem Köcher, zog einen Pfeil hervor und legte das Projektil abschußbereit auf die Sehne. Tiefer in den Lichtwald hinein. Nach Süden. Dann eine Richtungsänderung: nach Osten. Dem Unbekannten entgegen.
    Die Signale kamen näher. Deutlicher wurden sie kaum. Die Blockierung der PSI-Sinne. Aber Suzanne meinte wieder, den Hauch des Vertrauten zu verspüren. Aschan nickte. Für ihn waren die diffusen Gedankensymbole unverständlich. Offenbar hatte er denjenigen, der sich ihrem Standort nun rasch näherte, nie kennengelernt.
    Dann konnten sie eine ungeduldige Stimme vernehmen.
    »Wir müßten den Himmelsstürmer nach Ihren eigenen Angaben inzwischen erreicht haben. Wenn Sie uns hereinlegen wollen, Treiber …«
    Eine andere Stimme: »Wir sind so gut wie da.«
    »Das will ich auch hoffen …«
    Suzanne atmete hörbar ein.
    »Er ist es«, flüsterte sie aufgeregt. »Er ist es tatsächlich. Ich habe mich nicht getäuscht. Aber wie kommt er ausgerechnet hierher?«
    »Wer?« fragte Aschan, doch Suzanne antwortete nicht und gab ihm statt dessen ein Zeichen. Sie duckten sich tiefer in den Schutz des Unterholzes.
    Gut dreißig Meter voraus traten vier Männer zwischen den schlanken Stämmen hervor. Aschan stöhnte leise auf, als er drei Graugardisten erkannte, mit denen sie sich seit zwei Jahren herumplagen mußten. An der Spitze der Gruppe aber marschierte ein junger Mann mit langen blonden Haaren.
    »David«, hauchte Suzanne Oh. »Es ist David terGorden!«
    Einer der Gardisten blieb stehen und sah sich mißtrauisch um. Suzanne und Aschan wagten nicht, auch nur einen Muskel zu rühren. Der Graue schüttelte den Kopf und schloß dann wieder zu den anderen auf.
    David! rief Suzanne. Laß dir nichts anmerken, wenn du mich verstehst.
    David terGorden wandte weder den Kopf zur Seite, noch verlangsamte er seinen Schritt. Suzanne horchte, aber es trafen keine Antwortsignale ein. Sie wartete, bis die Gruppe außer Sicht war, dann: »Er muß mit diesem riesigen Orkansegler gekommen sein«, flüsterte sie aufgeregt. Aschan nickte verstehend. Wenn er damit gekommen war, konnte er auch wieder damit abfliegen. Und sie mitnehmen.
    »Wo sind die anderen? Onnegart, Ennerk, Ariane und Goliath?«
    Suzanne lachte lautlos. »Lumis und seine beiden Kumpane haben sie wahrscheinlich zurückgelassen und wollen sich nun mit Davids ›Hilfe‹ allein aus dem Staub machen.«
    Aschan erhob sich.
    »Denen werden wir die Suppe gründlich versalzen.«
    »Worauf du dich verlassen kannst, Aschan«, versprach Suzanne. »Jetzt haben sie keine Geiseln

Weitere Kostenlose Bücher