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Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Titel: Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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berührten, verspürte er ein sanftes Brennen. Nesselkapseln.
    Der Druck auf seine Gedanken nahm zu.
    David ignorierte ihn und zerrte an dem Gewebelappen, in dem Narda gefangen war. Er gab nicht nach. Nicht einen einzigen Zentimeter.
    David!
    Der Ruf kam aus der Ferne, stammte nicht von Narda und auch nicht von den Schatten, von denen er umzingelt war. David kümmerte sich nicht darum und versuchte statt dessen, die Betäubung aus seinem Denken zu vertreiben, jenes Gefühl der Müdigkeit und Schwäche, das seine Glieder so schwer wie Blei machte.
    Etwas berührte ihn am Rücken.
    Die Schwäche nahm rapide zu.
    Seine Beine knickten unter ihm weg. Er stürzte zu Boden, blickte in dunkle Augenpunkte, die zwischen fettwulstartigen Hautlappen eingelagert waren. Einige Pseudopodien strichen über seine Kombination, berührten die Haut. Wieder das Brennen. Stärker diesmal, unangenehmer. Es war, als rinne seine Kraft aus ihm hinaus. Und auch der Druck auf seine Gedanken nahm weiter zu, wie eine Schraubzwinge, die langsam zusammengepreßt wird. David stöhnte. Und er schrie.
    Und sein Schrei blieb nicht ungehört.
    Ein zornig fauchender Lichtblitz jagte über die Landzunge hinweg, warf flackernde Schatten und tauchte die gedrungenen Körper der Angreifer in ein weißes, grelles Licht.
    Laser, dachte David. Und seine betäubten Gedanken fügten hinzu: Aber woher?
    Gebrüll ertönte, und aus den Augenwinkeln konnte David hochgewachsene Gestalten erkennen, die mit langen Sätzen über die Landzunge eilten. Ein zweiter Blitz, und einer der Angreifer sprang mit einem erschrockenen Quieken zur Seite, als sich der fauchende und kochende und zischende Blitz durch den Boden fraß, Gras versengte und verbrannte und eine brodelnde Schmelzspur zog.
    Die Angreifer zogen sich zurück.
    David spürte neue Kraft, und er stemmte sich dem Zugriff des Gewebelappens entgegen. Er konzentrierte sich auf seine PSI-Sinne und unterstützte damit die Anstrengungen seiner Muskeln. Der Einfluß aber, der seine psionische Energie aufsaugte und sofort absorbierte, war so stark, daß er kaum ein Gedankenecho derjenigen auffangen konnte, die ihm zu Hilfe eilten.
    Knarren und Knistern und Knirschen. Die gedrungenen Schatten zogen sich zurück. Laufbeine sanken im nachgebenden Boden ein, Augenpunkte glänzten, Pseudopodien tasteten hin und her.
    Das Brennen auf Davids Haut ließ nach. Ein dritter Laserblitz, so nah, daß David die Hitze spüren konnte und unwillkürlich die Augen schloß.
    »Verdammt, Lumis!« ertönte eine wütende Stimme. »Wollen Sie ihn umbringen?«
    Der Hautlappen, der noch immer Davids Brust umklammerte, löste sich mit einem lauten Schmatzen, und das eigenartige Geschöpf stürmte auf seiner Vielzahl von Laufextremitäten hastig davon. Kurz darauf waren die Schatten verschwunden.
    David stöhnte. Dort, wo ihn die Pseudopodien berührt hatten, ließ das Brennen zwar nach, aber die Schwäche, die sich von dort aus über seinen ganzen Körper ausgebreitet hatte, blieb.
    »Er ist es wirklich!« Die Stimme einer Frau. Bekannt, vertraut. Und doch eine Stimme, die er lange nicht mehr gehört hatte. Seltsam.
    Er öffnete die Augen.
    Dicht vor ihm schwebte ein von langen blonden Haaren umrahmtes, ebenmäßiges Gesicht.
    »Ariane terWilson«, kam es langsam von seinen Lippen.
     
    *
     
    David erholte sich nur langsam. Die Gedankenbetäubung war wie ein schleichendes Gift in seinem Körper, und die Injektionen aus dem Medo-Vorrat, den Narda und er bei sich hatten, konnten dieses Gift nur langsam neutralisieren.
    Ariane terWilson, Goliath, Ennerk Prime, Onnegart Vangralen. Vier Treiber, die David und die anderen Terranauten seit mehr als zwei Jahren für tot gehalten hatten. Mit der MADRID auf Arioch gestrandet und in den tobenden Kristallzyklonen des Höllenplaneten umgekommen. Ariane erzählte ihre Geschichte. Von dem langen Marsch über Arioch, von den Orkanseglern und von Oinji. Von der Korallenstadt. Von den Laserstrahlen der drei Graugardisten, die schließlich zur Öffnung einer Transmitterstraße geführt hatten, die sie hierher abgestrahlt hatte, zu einem versteinerten Weltenbaum. Weitab von der menschlichen Zivilisation. Ohne Hoffnung, jemals wieder den Planeten verlassen zu können. David hörte, daß auch Suzanne Oh und Aschan Herib, die vor mehr als zwei Jahren während des ersten Sarym-Einsatzes auf dem Südkontinent verschwanden, hierhergestrahlt wurden. Von einem Pflanzengeflecht der Knospen des Baumes.
    »Und seit mehr als zwei

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