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Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Titel: Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Planeten erschienen und den Ruf wahrnahmen?«
    Ariane terWilson zuckte mit den Achseln. »Ich vermute, dieser Ruf geht von der Traumstatt aus. Ich kenne die Hintergründe ebensowenig wie ihr. Aber eins ist sicher: Narda ist in Gefahr, und wir haben David versprochen, uns um sie zu kümmern.«
    Sie brachen auf und folgten Janan, der sofort vorauseilte. Als sie den Fuß des Gebirges erreicht hatten und von Janan in die Kavernen geführt wurden, durch die man die Große Ebene im Osten erreichen konnte, sah Onnegart Vangralen im Westen einen dunklen, rochenförmigen Punkt, der sich dem Himmel entgegenwarf. Er konnte sich nicht helfen, aber er hatte plötzlich ein sehr ungutes Gefühl …
     
    *
     
    Zwei Tage hatten sie gebraucht, um erneut den Trübwasserfluß zu erreichen, der wie eine breite silbergraue Schlange durch den Lichtwald kroch, an den Ufern umgeben von hohen Stauden aus Duftblüten, die in allen Farben des Spektrums schillerten. Am Nachmittag des zweiten Tages war die Temperatur drastisch gestiegen. Der blaurote Ball der Riesensonne hing wie eine lodernde Fackel über ihnen. Sie suchten die Furt, über die sie vor vier Tagen den Trübwasserfluß durchwatet hatten, aber der jähe Hitzeausbruch hatte offenbar große Mengen Schnee und Eis im fernen, am Horizont sichtbaren Gebirge geschmolzen und den Fluß damit in einen reißenden Strom verwandelt. Unschlüssig standen sie am Ufer.
    Suzanne Oh wirkte blaß. »Diese Kopfschmerzen«, sagte sie leise und stöhnte.
    David nickte langsam. Er hatte es bereits kurz nach ihrem erneuten Aufbruch gespürt. Pochender Schmerz, sobald man die PSI-Sinne öffnete und einen Kontakt mit den anderen Treibern herzustellen versuchte. Und er ahnte auch die Ursache.
    »Kaiserkraft«, murmelte er und erinnerte sich daran, daß der Sammler mit Unsicherheit reagiert hatte, als er in diesem Sonnensystem aus dem zweiten Weltraum in den Normalraum getaucht war. »Vielleicht hat sich hier in unmittelbarer astronomischer Nähe einmal eine Entropiekatastrophe ereignet. Der versteinerte Weltenbaum ist ein Indiz dafür.« Der Versteinerungsprozeß schien in einem ursächlichen Zusammenhang mit der Zurückdrängung von entropiebeschleunigender Energie zu stehen. Auf diesen Tatbestand waren sie bereits mehrfach gestoßen. »Und es sieht ganz danach aus, als erweitere sich nun die Instabilitätszone.« David runzelte die Stirn. Beim Sternenwanderer hatten sie Glück gehabt, daß sie auf einen Lenker und einen zumindest noch teilweise aktiven Weltenbaum gestoßen waren. Hier jedoch …
    »Wie lange?« fragte Suzanne Oh, während sie die beiden Grauen im Auge behielt, die sie auf ihrem Marsch begleiteten – eher widerwillig. Die Gesichter waren infolge der Umklammerung durch die Fangnetze gerötet. Maron Lumis warf ihr einen finsteren Blick zu. Doch jetzt hatten sie die Trümpfe in der Hand – die Waffen.
    David zuckte mit den Achseln, blickte zum Himmel, der in Flammen zu stehen schien, dann wieder auf das zischende und schäumende Wasser. »Ich weiß es nicht. Jahre vielleicht. Ich glaube nicht, daß unmittelbare Gefahr eines Ausbruchs entropiebeschleunigender Energie besteht. Noch nicht.« Es sei denn, fügte er in Gedanken hinzu, im Sternenreich werden unterdessen weitere Kaiserkraftschiffe in Dienst gestellt. Es sei denn … Nein, es gab zu viele Unsicherheitsfaktoren. Sie konnten nur hoffen. Denn wenn es zu einem Ausbruch kam, dann bestand keine Chance mehr, den Orkansegler zurückzurufen oder den Sammler zu neuer Aktivität zu veranlassen. Bereits beim Sternenwanderer war es beinahe aus gewesen.
    Aschan Herib deutete auf den Trübwasserfluß, der nun zu einem reißenden Strom geworden war. »Wir müssen uns ein Floß bauen. So kommen wir jedenfalls nicht durch.«
    Sie machten sich unverzüglich an die Arbeit. Mit den Lasern fällten sie einige Bäume, säuberten sie von Ästen und Zweigen und banden sie dann mit zähen Fasersträngen zusammen. Maron Lumis knurrte wütend, und der andere Graue verlieh seinem Ärger auf ähnliche Weise Ausdruck, als sie mit zur Arbeit herangezogen wurden.
    Stunden vergingen. Die blaurote Fackel der Riesensonne neigte sich wieder dem Horizont entgegen. Dämmerung senkte sich über den Lichtwald und den rauschenden Strom. Es wurde jedoch nur unwesentlich kühler. Von Norden zogen dunkle Wolkenberge heran. Suzanne legte den Kopf in den Nacken, während Aschan mit entsicherter Waffe die beiden Grauen im Auge behielt. Sie hätten die Gardisten natürlich

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