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Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Titel: Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Haare und hauchte ihm einen Kuß auf die Lippen. »Dies ist eine Welt der Knospen«, sagte sie weich. »Vielleicht sogar jener Planet, auf den sie sich zurückzogen, um Buße zu tun für den Frevel, der von einem Teil ihres eigenen Volkes, den Renegaten, begangen wurde. Nach allem, was wir wissen, lösten die Renegaten-Knospen jene Entropiekatastrophe aus, die auch Sarym an den Rand des Untergangs brachte. Es muß ungefähr fünfhundert Jahre her sein.«
    David nickte. Noch immer nachdenklich. Und auch mit einer Spur von Sorge. »Warum dann die seltsame Reaktion des Sammlers? Erst Freude, die Knospen des Baumes bald zu finden. Dann, als das Ziel so gut wie erreicht ist, Angst, die noch größer und intensiver ist als die Furcht vor dem Tod im Kaiserkraft-Konglomerat. Warum, Narda?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Die Unruhesignale des Himmelsstürmers verstärkten sich weiter. Narda und David konzentrierten sich und nahmen einen Rudimentärkontakt zum quasiintelligenten Steuerzentrum auf. Die Pflanzenstränge, die die aus der Decke des Raumes wachsenden Gewebekuben miteinander verbanden, glühten in einem phosphoreszierenden Schein. In den Wänden knisterte es. Der Boden vibrierte leicht.
    Hinunter, sangen ihre gemeinsamen Gedanken. Auf die Welt hinab.
    Widerstand. Ekel. Abscheu. Sich weiter intensivierend.
    Der Kontakt mit dem Steuerzentrum des Orkanseglers war immer schwieriger zu halten. David führte es zunächst auf die zunehmende Furcht des Pflanzenriesen zurück, doch als sich der fremde Einfluß, der sich ihren PSI-Sinnen entgegenstemmte, weiter verstärkte …
    »Psionische Blockade«, stellte Narda nüchtern fest. Und mit einer knappen Geste in Richtung des Projektionsfeldes: »Spürst du es auch? Unsere PSI-Sinne schlafen ein. Langsam. Es ist ähnlich wie auf Sarym. Ähnlich, aber nicht gleich …«
    David horchte in sich hinein. Da war ein fremder Hauch, eine ferne Stimme, leise und undeutlich, nicht mehr als ein Flüstern.
    »Das ist das Signal«, sagte Narda. »Wir können es kaum hören, aber für das quasiintelligente Steuerzentrum ist es wie eine heulende und wimmernde Sirene.«
    Der Boden erzitterte stärker. Die Sesselgebilde, auf denen Narda und David hockten, begannen, sich zurückzubilden. David strahlte einen Befehlsimpuls ab, und das Zittern versiegte.
    Dann änderte der Orkansegler jäh den Kurs und stürzte mit rasch zunehmender Geschwindigkeit dem Boden entgegen. Unter ihnen zog eine nicht enden wollende Wüste dahin. Gezeiten aus Sand, Gischt aus heißem Staub. Wellenberge, heiß und trocken, in ständiger Bewegung begriffen. Kein Leben. Alles tot und öde und karg.
    Narda keuchte, als sie versuchte, den Kontakt zum quasiintelligenten Steuerzentrum des Himmelsstürmers zu halten.
    »Er will fort. Fort vom Ausgangspunkt der Flüsterstimme. Seine Angst nimmt rapide zu. Sie hängt irgendwie mit einer genetischen Erinnerung zusammen …«
    David blickte in das Projektionsfeld und versuchte gleichzeitig, seine Konzentration zu vertiefen. Der Einfluß, der ihre PSI-Sinne mehr und mehr blockierte, gewann an Intensität. Es war nicht mit Schmerzen verbunden wie auf dem Sternenwanderer, es war nur Dunkelheit dort, wo vorher Licht gewesen war.
    »Sein Steuerzentrum beginnt, sich nun ebenfalls einzukapseln«, warnte Narda.
    Es war ein Fehler, dachte David innerhalb eines Sekundenbruchteils. Es war ein Fehler, mit dem Orkansegler den Planeten anzusteuern. Wir hätten mit dem Himmelsstürmer nach Sarym zurückkehren sollen. Vielleicht hätten wir dort Hilfe für die im Sammler gefangene Aura Damona Mar holen können. Jetzt aber …
    »David! Er stürzt ab. Verstehst du? Er stürzt ab, wenn sich sein Steuerzentrum einkapselt. Und wir mit ihm!«
    Nein, jetzt war keine Zeit, sich Vorwürfe zu machen.
    »Wir müssen ihn auf den Ausgangspunkt des Signals zusteuern«, brachte David hervor. Er schloß die Augen, und gemeinsam mit Narda versuchte er, das Steuerzentrum zu voller Aktivität zu veranlassen. Ihre psionischen Kräfte schwanden weiter dahin. Die Pflanzenstränge und Gewebekuben über ihnen glühten heller. Das Licht warf bizarre Schatten. »Es hat etwas mit den Knospen des Baumes zu tun …«
    Und damit auch mit mir, fügte er in Gedanken hinzu. Die Knospen des Baumes können Licht in das Dunkel bringen, mir die Frage beantworten, die mich so quält. Die Frage, wer – oder was – ich bin.
    Narda wollte antworten, doch sie kam nicht mehr dazu. Die organischen Sessel bildeten sich mit einem Gurgeln

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