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Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Titel: Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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einhüllten, konnte er nicht mehr die Drihs -Schwärme erkennen.
    Rasch entfaltete er die Laufbeine aus den schützenden Hautlappen, stemmte damit seinen massigen Körper in die Höhe und lief zur Sturzstelle. Seine Flachnase schnupperte unaufhörlich. Seine Spähaugen versuchten, den Schwarm auszumachen, an dem er bei seinem Aufstieg vorbeigekommen war. Ja, dort war er. Glänzend und duftend und hin und her schwebend. Eine Verlockung. Eine Versuchung. Unberührt von seinen Hortbrüdern. Ein Schwarm, so schön und herrlich, wie Suven lange keinen mehr gesehen hatte. Und es war nur nötig, dem Fallkurs eine geringfügige Ostdrift zu verleihen, um direkt hindurchzurasen.
    Suven zögerte nicht länger und stieß sich ab. Weit unter ihm, fast ein ganzes Leben entfernt, waren der Hort und die wartenden Verwerterinnen, von aufkommenden Dunstschleiern halb verborgen.
    Suven stürzte an der Felswand entlang hinab in die Tiefe. Die Luft rauschte und dröhnte um ihn herum. Der Wind griff wütend nach seinem Körper. Böen umklammerten seine Saugarme und zerrten an den Hauptlappen, zwischen denen nun wieder seine Laufbeine verborgen waren. Der Drihs -Schwarm schien ihm entgegenzurasen. Suven öffnete sein breites Fangmaul so weit, wie es ihm möglich war, ohne dabei Schmerz zu empfinden. Automatisch lösten sich von den Kiefern die filigranen Netzmembranen und legten sich vor seinen Schlund. Aus den Flanken seines Körpers wuchsen die hauchdünnen, in allen Farben des Spektrums schillernden Sammelhäute. Er korrigierte den Kurs seines Sturzes ein wenig, so daß er genau ins Zentrum der Drihs -Wolke hineinraste.
    Es war herrlich.
    Es war die Erfüllung eines Lebens.
    Stolz durchflutete Suvens Körper. Stolz darüber, erst in der Mittleren Erwachsenenphase zu sein und sich dennoch inmitten eines so üppigen Schwarms zu befinden. Stolz darüber, der erste zu sein, der ihn berührte. Stolz darüber, dem Hort viel Nahrung bringen zu können.
    Der Himmelswanderer zog sich vom gleißenden, Wärme und Licht spendenden Ball zurück, und die Welt erstrahlte in neuem Glanz. In der Drihs -Wolke schienen daraufhin Tausende von Lichtem zu erglühen. Bald waren Suvens Kiefernetze prall gefüllt und zogen sich zusammen. Schlucken. Wärme, die sich nun auch im Innern ausbreitete. Suven labte sich an dem Überfluß und war bald so gesättigt wie noch nie zuvor in seinen fünfunddreißig Leben. Seine Sammelhäute füllten sich, während er weiter dem Fuß der Felswand entgegenstürzte. Dunstfelder flogen an ihm vorbei. Manchmal nahmen seine Spähaugen Hortbrüder wahr, die ihren langen Aufstieg erst begonnen hatten. Er ließ sie sein Triumphgeheul vernehmen, und sie winkten ihm mit ihren Saugarmen zu.
    Nein, soviel hatte noch nie jemand zum Hort zurückgebracht.
    Und während er weiter hinabstürzte, schroffe Felsnadeln, Grate, Kamine und Schluchten an ihm vorbei jagten, und ihm manchmal so nahe kamen, daß sie fast seine Hauptlappen berührten, veränderte sich sein Körper weiter. Es ging nun rascher. Mittlere Erwachsenenphase, späte Erwachsenenphase, erster Alterszyklus.
    Vielleicht, dachte Suven in einem Anflug von Wehmut und Melancholie, schaffe ich es doch nicht mehr in diesem Leben. Vielleicht erreiche ich den Boden der Welt erst in meinem sechsunddreißigsten Neuleben.
    Der Hort kam nun ebenfalls sichtlich näher. Die Verwerterinnen tanzten froh umher und erwarteten die Ankunft des ersten erfolgreichen Klippenstürzers an diesem Tag. Fast schon glaubte Suven, ihre Anfeuerungsrufe zu vernehmen, als er in die letzte Altersphase eintrat und Vorbereitungen für den Körpertod treffen mußte. Rasch schätzte er Entfernung und Geschwindigkeit. Nein, keine Gefahr. Tod und Neugeburt folgten schnell aufeinander. Keine Gefahr, daß er im kurzen Zwischenstadium den Fuß der Felswand erreichte und zerschmettert wurde, ohne Hoffnung auf Neuleben.
    Um ganz sicherzugehen, beschleunigte er die letzte Phase. Er haßte die Schwäche, die dieses Stadium mit sich brachte, aber er konnte nichts dagegen tun.
    Sein rasender Sturz beschleunigte sich, als er in ein Luftloch geriet, wurde dann wieder abgebremst, als er auf eine Dichtschicht traf.
    Und währenddessen starb Suven. Sein massiger Körper schrumpelte ein. Die Luft entwich mit einem langanhaltenden Zischen aus den Semilungen. Die Spähaugen verschwanden hinter den Schutzschlitzen.
    Als Leiche stürzte Suven weiter.
    Und während dieses Sturzes wurde er neu geboren. Der massige Körper verwandelte sich

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