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Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Titel: Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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kontrollierte meine Anzeigen.
    Ja, das Wesen hatte nicht etwa für eine atembare Atmosphäre gesorgt: Es konnte im luftleeren Raum überleben.
    Wahrscheinlich rollte es sich außerhalb eines Raumschiffs zusammen und war so gegen die Lebensfeindlichkeit des Weltraums gefeit.
    Ein neuer Gedanke: Oder war dies nicht das Original, sondern nur eine Projektion?
    Der Genessaner hatte immer noch nicht auf meine Frage geantwortet, was er mir vorschlagen wollte.
    »Ich heiße Dawos«, stellte er sich statt dessen vor.
    »Angenehm«, knurrte ich trocken. »Mich kennst du ja bereits.«
    Die Unterhaltung wurde zwar auf PSI-Ebene durchgeführt, aber ich sprach laut aus, was ich mitzuteilen hatte.
    Die Gedanken des Genessaners wurden von mir wie gesprochene Worte empfunden.
    »Ein irgendwie sehr menschlich klingender Name«, fügte ich hinzu.
    »Es mag daran liegen, daß ich euch Menschen lange genug studiert habe. Es standen mir immerhin einige Tage zur Verfügung. Es hat keinen Spaß gemacht. Ich kenne viele sehr unterschiedliche Wesen, aber ihr Menschen seid nicht nur einfach fremdartig: Es sind diese ständigen Aggressionen gegenüber euch selber und auch gegenüber den Mitmenschen, die einen erschrecken. Ich habe mich einigermaßen daran gewöhnen müssen. Natürlich heiße ich nicht wirklich Dawos. Genausowenig wie Cantos Cantos heißt. Er hat offenbar denselben Weg wie ich beschritten, obwohl das kein Wunder ist, denn wir haben alle von ihm gelernt.«
    Was der Genessaner mir da sagte, war zwar interessant, aber auf der anderen Seite sehr unverständlich. Es war auch nicht so wichtig, wie er es geschafft hatte, uns Menschen einigermaßen zu verstehen und sich sogar »sprachlich« anzupassen. Wichtiger war, daß die Kommunikation jetzt klappte.
    »Ich nehme an, Dawos, daß wir es dir zu verdanken haben, daß wir die ganze Zeit über im Kreis fliegen.«
    »Natürlich«, gab er zu, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt.
    »Es ist eine meiner Aufgaben, Genessos zu schützen. Deshalb hat uns Cantos auch über die Menschen aufgeklärt. Ich hatte gehofft, die Begegnung würde mir erspart bleiben.«
    »Wo befindet sich das Schiff? Ist es weit bis Genessos?«
    Die Antwort des Genessaners war entwaffnend: »Ihr befindet euch in unmittelbarer stellarer Nähe des Planeten!«
    Mir verschlug es die Sprache, aber ich fing mich schnell.
    »Du hast von Aufgaben gesprochen, die du hier zu erfüllen hast. Ist es eine Wächterfunktion?«
    »Nein, ich bin gemeinsam mit anderen meines Volkes dabei, die Raum-Zeit-Struktur dieses Bereichs zu flicken.«
    »Zu flicken?« echote ich verblüfft.
    »Ja, Llewellyn, die ohnehin größere Durchlässigkeit des Kontinuums in diesem Sektor gegenüber Weltraum II wurde durch die Nebenwirkungen eurer Kaiserkraft noch verstärkt und beginnt jetzt, Genessos massiv zu bedrohen. Es ist der Hauptgrund, warum Cantos sich lange nicht bei euch hat sehen lassen. Er hat alle Hände voll zu tun – wie wir.«
    Ich vermißte eines bei Dawos: Haß! Menschen hätten niemals so ruhig über so etwas sprechen können. Zumal wir tatsächlich mit unserer Kaiserkraft die Verursacher dieser planetaren Bedrohung waren.
    Es hatte eher verniedlichend geklungen, was Dawos zu sagen hatte, aber ich war überzeugt davon, daß es sicherlich schlimmer aussah.
    Genessos lag im Sterben!
    Ich war erschüttert. Ausgerechnet die Rasse, die sich über ihren Vertreter Cantos am stärksten für die Belange der Menschheit eingesetzt hatte. Cantos hatte einige Male sogar recht massiv in die Geschehnisse eingegriffen. Beispielsweise damals bei der Bedrohung des Asteroiden Oxyd. Durch ein Kaiserkraftexperiment war der Asteroid zu einer Energiebombe von höchster Brisanz geworden. Zuerst bedrohte er das irdische System. Die Erde würde es nicht mehr geben, hätte Cantos nicht eingegriffen und sie vor der Vernichtung bewahrt.
    Dann war Oxyd auf die damalige Bastion der Terranauten, Rorqual, zugerast. Auch dabei hatte Cantos den Retter gespielt.
    Nicht zuletzt wußten wir durch ihn, was aus Oxyd später geworden war: Er hatte sich dank der wenigen Menschen, die sich in dieser energetischen Hölle befunden und wie durch ein Wunder durch enorme PSI-Kräfte überlebten, in eine »denkende Welt« verwandelt. Das war so phantastisch, daß man es gar nicht glauben mochte. Aber Cantos hatte es uns glaubwürdig versichert. Eine friedfertige Rasse, deren Planetensystem durch Oxyd zerstört worden war, hatte auf Oxyd nach der Verwandlung eine neue

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