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Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Titel: Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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sondern für meine eigenen Ohren bestimmt.
    Unterwegs sagte Scanner Cloud, ohne mich anzusehen: »Könnte es nicht sein, daß Frost es ehrlich meint? Wir haben doch alles vor Antritt der Reise überprüft. Es sah doch so aus, als würde keine Gefahr bestehen, als würde Valdec es ernst meinen. Und wenn Valdec das Kriegsbeil begraben hat, dann trifft das auch auf Frost zu.«
    Ich lachte humorlos. »Valdec und Frost trauen, Scanner? Das glaubst du doch wohl selber nicht. Ich habe mich auf das Spiel eingelassen, weil keine andere Wahl blieb, nicht weil ich Valdec inzwischen für einen Wohltäter der Menschheit halte.«
    Als ich ihm ins Gesicht sah, glaubte ich, ein flüchtiges Grinsen zu sehen.
    Scanner Cloud ging von mir, ohne mich zu fragen, wie meine weiteren Pläne aussahen.
    Ich war auf mich allein gestellt. Weder Frost, Scanner Cloud noch sonst jemand wollte mit der Sache zu tun haben.
    Es war der gespannten Atmosphäre an Bord zu verdanken. Ich war so weit wie vorher – trotz aller Bemühungen. Und ich würde dem Genessaner genauso gegenübertreten wie beim ersten Mal.
    Alle taten so, als würde es sie nicht nur nichts angehen, sondern als würde es sie kaum interessieren.
    Kein Wunder, daß ich sauer war.
    Ich beherrschte mich mühsam, kletterte in den Raumanzug und begab mich zu dem Container, wo die erste Begegnung stattgefunden hatte.
    Ich hatte mein Ziel noch nicht ganz erreicht, als ich den Gedanken vernahm: »Ich bin im Bilde, Llewellyn. Sagt man so bei euch?«
    »Über was?« fragte ich zurück.
    »Ich habe alles mitbekommen, denn meine Gedanken waren mit Scanner Cloud. Er hatte nichts dagegen, sondern ließ mich bereitwillig teilnehmen. Ich kenne jetzt auch die Zusammenhänge mit Frost und Thor 51 und finde, daß dies alles eine sehr schlechte Grundlage für einen Erfolg ist. Ihr wollt eine Mission durchführen, bei der es notwendig ist, die Einigkeit der Menschheit zu demonstrieren. Dabei findet diese Einigkeit nicht einmal an Bord eures Raumschiffs statt.«
    Ich dachte erzürnt: Das sieht Scanner wieder mal ähnlich. Wieso hat er nichts erwähnt?
    Der Genessaner nahm an meinen Gedanken teil, weil ich versäumt hatte, sie abzuschirmen.
    »Warum sollte er? Es war besser, dich nicht zu beeinflussen. Llewellyn, du bist zwar nicht der Führer der Expedition, aber mein Gesprächspartner. Das genügt. Ich will mit dir verhandeln und bin sicher, daß die anderen auf das Ergebnis eingehen.«
    »Was willst du mir vorschlagen?«
    Ich schloß das Schott hinter mir und ging in den Hauptgang des Containers. Ich kam nur wenige Schritte weit, als vor mir, in einer Entfernung von etwa fünf Metern, eine Gestalt materialisierte. Sie war zunächst nur ein geduckter Schatten ohne feste Konturen. Rasch änderte sich das. Aus dem Schatten wurde ein schmutzigbraunes Geschöpf.
    Aber auch jetzt war es mir kaum möglich, Einzelheiten zu erkennen. Da war nur eine ledrige, lappige Haut, übersät von ungezählten Warzen, aus denen borstige Haarbüschel wuchsen. Die lappige Lederhaut bewegte sich. Das Wesen war vollständig materialisiert, aber ich konnte weder Körperöffnungen noch irgendwelche Wahrnehmungsorgane erkennen.
    Die lappige Haut straffte sich etwas und zog sich dann langsam hoch.
    Es erinnerte an einen irdischen Igel, der sich langsam entrollte. Das braune, überaus häßliche Wesen streckte sich langsam aus. Es kamen sechs teilweise durchsichtige Beine zum Vorschein. Sie waren unförmig, ja, plump. An ihren Enden gab es keinerlei Greifwerkzeuge. Die halbtransparenten Extremitäten waren ebenfalls übersät von Unreinheiten.
    Und dann kam der Kopf zum Vorschein. Wenn man das überhaupt Kopf nennen konnte.
    Vielleicht wäre der Vergleich mit einer irdischen Schildkröte besser gewesen! Aber dieses Wesen hatte keinen Panzer.
    Der Kopf wirkte so schleimig wie die Beine, war ebenfalls teildurchlässig für das Licht, so daß man das unmenschliche Gehirn hindurchschimmern sah: ein pulsierender grauer Ganglienklumpen.
    Das Wesen war keineswegs appetitlich. Auch weil der Kopf wie das Ende eines Wurmes aussah. Er war auch genauso blind. Es gab darüber hinaus keinerlei Maul oder Ähnliches. Aber an der Spitze züngelte ein blutroter Tentakel. Er war in meine Richtung gehalten. Könnte es sein, daß dieses Ding eine Art Wahrnehmungsorgan war?
    Wie aß und wie trank das Wesen?
    Und dann: Wie atmete es?
    Und dabei wurde mir erst klar, daß wir uns im Vakuum befanden, was dem Wesen jedoch nichts auszumachen schien.
    Ich

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