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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Lineasker vermutet, daß durch die zurückliegende Katastrophe das Seelenkonglomerat auseinanderbricht, und die Bemühungen der Entität, das anscheinend unvermeidbare Ende aufzuhalten, führen zu diesen negativen Erscheinungen.
    Die Entität ist sich dessen nicht bewußt.«
    »Und was wollen wir dagegen tun?« fragte ich Cantos.
    »Das wissen wir selbst nicht!« gab der Genessaner in entwaffnender Offenheit zu.
    Ich sah ihn ungläubig an.
    Da waren wir hergezogen, begaben uns in das Zentrum des PSI-Infernos, das anscheinend nur darauf wartete, über uns hereinzubrechen, und Cantos wußte noch nicht einmal, warum wir das taten?
    Mir fehlten die Worte. Mir wurde auf einmal klar, daß der Hauptgrund der spärlichen Informationen augenscheinlich darin lag, daß Lineasker und Cantos selber nicht so hundertprozentig Bescheid wußten.
    Es hatte sich alles radikal geändert. Sie konnten mit ihren Erfahrungen und mit ihrem alten Wissen nichts anfangen, sondern mußten umdenken.
    Der Supertreiber lachte gehässig und verließ seinen Platz. Er ging direkt auf Lineasker zu.
    »He!« rief Cantos ihm nach.
    Thor 51 hörte nicht auf ihn. Er erreichte Lineasker, die sich bereits in Trance befand.
    »Du wirst sterben, Lineasker!« sagte er rauh.
    Thor 51 ging in die Hocke und brachte sein Gesicht dem von Lineasker ganz nahe.
    Cantos neben mir zitterte. Ich erwartete, daß er im nächsten Augenblick lossprintete und Thor 51 umbrachte. Aber er beherrschte sich meisterlich.
    Thor 51 fuhr fort: »Du bist durch das Vorangegangene geschwächt, Lineasker. Verstehst du mich? Ich habe dich beobachtet und alles analysiert. Ich kann dir helfen. Ich bin ein Supertreiber. Begreifst du das? Ich weiß, welche Kräfte du anwendest. Meine Analyse ist nunmehr abgeschlossen. Ich …«
    Die wandernde Sektorengrenze war heran. Sie hatte sprunghaft ihre Stellung verändert.
    Es kam auch für Thor 51 unerwartet.
    »Nein!« schrie Lineasker.
    Thor störte sie in der Konzentration. Das war offensichtlich. Dadurch, daß er Lineasker zugeredet hatte, war alles gefährdet.
    Über das PSI-Feld, das wie eine schmierige Glasscheibe wirkte, zuckten Blitze wie schwarze Risse. Ein krachendes Netzwerk bildete sich, mit dem Zentrum Lineasker und Thor 51. Ein energetischer Mantel stülpte sich über die beiden.
    Ich sah, daß Thor 51 sich aufrichten wollte, aber es war zu spät. Der energetische Mantel bestand aus kreisenden Farben, die um die beiden herumwirbelten.
    Das Krachen wurde lauter. Es war, als würde überall der Boden aufreißen, um uns zu verschlingen.
    Wir waren vor Schrecken unfähig, uns von der Stelle zu rühren.
    Der Boden begann zu wackeln. Wir hatten Mühe, nicht umgeworfen zu werden. Die Welt schien untergehen zu wollen, und das Farbenspiel um die Zweiergruppe verstärkte sich.
    Jetzt engte es sich ein und quetschte die beiden zusammen. Sie kamen aufeinander zu und konnten sich nicht ausweichen. Lineasker machte eine abwehrende Bewegung mit den Armen.
    Ein Kreischen und Stöhnen klang auf. Die PSI-energetische, halbdurchsichtige Wand zeigte riesige Beulen, als würde von der anderen Seite her ein Gigant dagegenschlagen.
    Ein hohles Röhren mischte sich hinein. Ein Glutwirbel zerfetzte die Wand, griff auf die beiden winzigen Gestalten über und verkleinerte sie. Lineasker und Thor 51 schmolzen kontinuierlich, und wir hörten ihre Schreie nicht, sondern sahen nur Thors verzerrtes Gesicht und den stumm aufgerissenen Mund von Lineasker.
    Eine grelle Lichterscheinung, und die beiden waren verschwunden.
    Da schien die riesige Wand auf uns niederzustürzen. Die Risse vertieften sich. Zuerst platzte die PSI-energetische Wand an den Beulen auseinander. Die einzelnen Teile fetzten davon. Es schob sich eine silbrig glitzernde Masse hindurch und ergoß sich als dichter Regen auf uns.
    An den Rissen geschah dasselbe, bis eine wahre Sturzflut auf uns einstürmte.
    Für uns gab es kein Ausweichen mehr. Wir wurden einfach hinweggeschwemmt.
    Das Silber umgab mich. Ich ruderte verzweifelt mit den Armen und rang nach Atem, aber nur das Silber rann in meine Kehle, drang in meine Lunge und erstickte meine Schreie.
    Farbige Ringe entstanden vor meinen Augen. Ich spürte die Nähe des Todes und die Nähe eines Molochs, der auf meine Seele lauerte, um sie sich einzuverleiben. Schon streckte er seine Klauen aus, und es gab nichts mehr, was ihn aufhalten konnte.
    Und dann hörte ich doch einen furchtbaren Schrei. Es dauerte Sekunden, bis ich begriff, daß er aus meiner

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