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Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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verantwortlich ist.«
    Prout lauschte und schwieg.
    Seinem gebräunten, kantigen Gesicht war nicht anzusehen, ob ihn die überraschende Wendung beeindruckte.
    »Bleiben Sie auf Ihrer Position«, befahl der Controler. »Einheiten der 212. Legion sowie des 34. und 47. Starcruiser-Geschwaders wurden bereits zu Ihrer Unterstützung in Marsch gesetzt. Über System-Controler ist ein Techno-Korps angefordert worden. Bestätigen.«
    »Gehört und bestätigt«, murmelte Prout in sein Kehlkopfmikrofon.
    Noch immer erfüllte ihn keine Neugierde.
    Er hatte einen Befehl erhalten, und er würde diesen Befehl ausführen – und sollte ihm dies das Leben kosten.
    Prout war ein Kaisergardist.
    Ein mentalkonditionierter, gehirnoperierter Soldat des Zweiten Reiches der Menschheit.
    Ihn bedrückte weder die kahlgesengte Landschaft, noch die hochmütige Weite des Himmels. Die Fremdheit der Zwillingssonnen ließ ihn unberührt. Keinen Gedanken verschwendete er daran, daß ihn mehr als zehntausend Lichtjahre vom Zentralplaneten des Sternenreiches trennten.
    Sein Beruf war das Töten.
    Auf eine absonderliche, bizarre Weise verkörperte Prout die jahrtausendalte Tradition des Militärs.
    Wie die Waffe in seinen Händen sein Instrument war, so war er ein Instrument in den Händen der Reichscosmoralität.
    Prout wußte es nicht, doch hinter ihm, unsichtbar – obwohl allgegenwärtig –, hinter ihm erhoben sich die Schatten einer bluterfüllten Vergangenheit.
    Prout war das letzte Glied in einer Kette, die nicht erst mit den Feldzügen der römischen Legionen begonnen hatte. Die Kette war lang, fast endlos, und einige ihrer Glieder trugen Namen wie Waterloo, Verdun, Stalingrad, Vietnam, Zoe, Ginger …
    Hören und gehorchen …
    Die Losung der Grauen Garden war nicht mit ihnen untergegangen.
    Mit einemmal verdunkelte sich der Himmel.
    Heuschreckenschwärmen gleich fielen die Starcruiser aus dem Türkis des Firmamentes. Es waren Dutzende, Hunderte. Und dennoch stellten sie nur einen kleinen Teil der Streitmacht dar, die im System der Zwillingssonnen konzentriert war.
    Den Starcruisern folgten die plumpen Truppentransporter, und aus ihren stählernen Bäuchen regneten die Gardisten der 212. Legion.
    Prout aktivierte sein Funkfeuer.
    Es dauerte nicht lange, dann näherte sich ihm ein gepanzerter Gleiter und landete zwischen den geschmolzenen Überresten der Mushni-Stadt.
    Eine Luke öffnete sich in der schwarzlackierten Wandung des Diskus.
    Prout erhob sich und nahm Haltung an.
    Schweigend sah er der Frau entgegen.
    Die Frau war einen Kopf kleiner als er und schien das Gesicht einer jener antiken Schaufensterpuppen zu besitzen, die im Kulturhistorischen Museum von Neu-Berlin zu bewundern waren.
    Nur die Augen – diese wachen, hellen, eisigen Augen – milderten die wächserne Starre.
    Ein Komhelm verbarg ihr Haar. Auf der beigen Uniform glitzerte in Höhe der linken, apfelrunden Brust das vertraute, stilisierte K.
    Die Frau war eine Queen der Kaisergarden.
    Prout kannte ihren Namen. Rovenna. Sie war noch jung, doch schon jetzt befehligte sie eine ganze Legion.
    Der Frau folgte eine Anzahl blauuniformierter Männer und Frauen; Technos, wie ihre Schulterinsignien verrieten. Sie ignorierten Prout und konzentrierten sich auf die Entladung der schweren, kompliziert wirkenden Geräte.
    Prout grüßte zackig, wie er es gelernt hatte, als die Queen Rovenna vor ihm stehenblieb.
    Rovenna nickte knapp.
    »Wo?«
    Auch Rovenna war – wie Prout – auf seltsame Art eine Personifizierung der Kaisergarden. Sie war hart, intelligent, tapfer und vollkommen amoralisch.
    Sie besaß keine Werte, für die sie eintrat.
    Sie besaß nur Befehle.
    Prout machte eine leichte Drehung, hob den linken Arm und deutete auf jenen Teil des Staubwalls, wo der orange Glutfleck allmählich an Intensität verlor.
    »Dort«, erklärte er. »An dieser Stelle hat sich das Feindobjekt verborgen.«
    Weitere Panzergleiter landeten. Es wimmelte von schwerbewaffneten Gardisten. Mobile Lasergeschütze und Abschußlafetten für Boden-Boden-Raketen wurden in Stellung gebracht. Hinter der Phalanx der Gleiter türmten sich Energiespeicherelemente und Prallfeldprojektoren in die Höhe.
    Wenige Minuten nach ihrer Installierung wölbte sich der energetische Schutzschild wie ein milde funkelnder Dom um das Gros der rasch errichteten Verteidigungslinie.
    Sinnend musterte die Queen Rovenna den fernen grauen Staubwall.
    Die Gardisten und Technos arbeiteten in völligem Schweigen. Kein Laut zerriß die

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