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Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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keine Adeptin, die frisch von der PSI-Akademie auf Sarym kam und ihren ersten Flug auf einem Saatschiff machte.
    Der erste Schritt, dachte Junita niedergeschlagen. Und es liegen noch so viele Schritte vor mir. Werde ich denn jemals eine so tüchtige Saatmeisterin sein wie Lavily?
    Vorsichtig streckte sie ihre telepathischen Fühler aus und lauschte.
    Nichts.
    Aber sie hatte auch nichts anderes erwartet.
    Jede Blüte schenkte nur einem Menschen ihr Vertrauen. Die Kontaktversuche Außenstehender wurden sanft, aber bestimmt abgeblockt.
    Alles, was sie wahrnahm, war die Konzentration psionischer Energie, die der Saatmeister aus dem Weltraum II gewann.
    Gedankenverloren strich sie über das fotosynthetische Moos, das die energieintensiven Einrichtungen ihres Raumanzugs mit Energie versorgte und den begrenzten Sauerstoffvorrat stetig erneuerte.
    Im Hintergrund ihrer Gedanken hörte sie das zufriedene, träge mentale Brummen des Organseglers.
    Abrupt richtete sich Lavily wieder auf.
    Als er sie ansah, erschrak Junita fast beim Anblick der scharfen Linien, die sich in sein bronzefarbenes Antlitz gegraben hatten.
    Nein, dachte sie, es ist wahrhaft kein Vergnügen, Saatmeister zu sein. Die Anstrengung frißt die Lebenskraft auf, und niemand arbeitet länger als fünf Jahre im aktiven Dienst.
    Aber kann es etwas Schöneres geben, als Stein, Staub und Ödnis unfruchtbarer Welten durch das Grün des Lebens zu ersetzen?
    Lavily winkte das Treibermädchen näher und ergriff ihre Hand.
    »Sammle dich«, forderte er sie mit unvermittelt weicher Stimme auf. »Sammle dich, und horche.«
    Folgsam schloß Junita die Augen.
    Sie ließ sich treiben, ließ alle Gedanken fallen und glitt in die warme, vertraute Tiefe der PSI-Trance. Sie spürte den grollenden, freundlichen Gesang des Seglers nun stärker, vernahm Lavilys und Trostens Bewußtseinssphären wie das Zwitschern exotischer Vögel in einer milden Sommernacht und dann …
    Es war ein Prickeln.
    Das Prickeln wuchs, bis es so lustvoll war wie ein Orgasmus, und sie hörte und schmeckte und fühlte die Existenz der Blüte, eine Existenz ohne Angst oder Sehnsucht, ohne Haß oder Liebe. Einfach zu sein, das genügte der Blüte. Das Sein war ihr Geheimnis, ihr Lebenszweck, und vielleicht war dies besser als die ständige Ungeduld, die unermüdliche Suche nach sich selbst, die den Menschen hinaus in den Raum getrieben hatte.
    Glück erfüllte Junita.
    Die Blüte lehnte sie nicht ab, sondern akzeptierte sie.
    Junita öffnete die Augen, und sie schämte sich der Tränen nicht, die über ihre Wangen rannen.
    Der Saatmeister lächelte.
    Er nahm sie sacht in die Arme und drückte sie mit bärbeißiger Zärtlichkeit an seine breite, mächtige Brust.
    »Ein gutes Zeichen«, sagte er leise. »Du hast das Zeug zu einer guten Saatmeisterin, Junita. Und ich sage dies voller Überzeugung. Nicht oft wird eine Adeptin bereits beim ersten Versuch von einer Blüte empfangen.
    Du hast ein gutes Herz, und die Pflanzen merken dies schneller als jeder Mensch, als jeder Telepath.«
    Zögernd ließ er sie los.
    Nach einem verlegenen Räuspern fuhr er fort: »Trotzdem hast du noch eine ganze Menge zu lernen. Schließlich bist du nur ein Küken, das sich bemüht, flügge zu werden. Werde also ja nicht übermütig, oder ich muß dich zurechtstutzen. Klar?«
    »Klar«, nickte Junita mit einem treuherzigen Augenaufschlag.
    »Nun ja.« Lavily hüstelte. »Ein Schwarm treibt in einer Entfernung von knapp vier Lichtjahren. Offenbar ist er erst vor kurzem durch das Raum-Zeit-Stroboskop in die Milchstraße versetzt worden und noch nicht befruchtet. Gehen wir zu diesem Trottel Trosten, und nehmen wir Kurs auf die Kosmischen Sporen.
    Ich habe Lust, endlich wieder Planetenboden unter den Füßen zu spüren. Außerdem werde ich auf Sarym von meinen zahllosen Verehrerinnen erwartet.«
    Aus dem Funkempfänger drang meckerndes Gelächter.
    »Na warte, Trosten«, knurrte der Saatmeister.
    Durch einen kurzen PSI-Impuls brachte er den Organsegler dazu, die molekulare Struktur der borkigen Außenhaut zu verändern. Eine Mulde entstand und formte sich zu einem Schlauch, der sie sanft in das Innere des biologisch gezüchteten, semiintelligenten Raumschiffs rutschen ließ. Über ihnen schlossen sich die mild pulsierenden, von grünen Äderchen durchzogenen Wände.
    Atemluft wurde von spezialisierten halb tierischen, halb pflanzlichen Hybridzellen erzeugt, und sie konnten ihre Helme zurückklappen.
    Lavily war erschöpft von der

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