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Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Entdeckung.
    »Untersuchen«, orderte sie knapp.
    Prout rutschte durch den Staub und erreichte den Erdboden. Der Fremde lag unmittelbar unter dem merkwürdigen Kreis. Er trug einen altmodischen, klobig wirkenden Raumanzug.
    Selbst aus der Nähe sah er wie ein Mensch aus.
    Aber, dachte Prout, viele nichtmenschliche Rassen tarnen ihre Minderwertigkeit durch eine humanoide äußere Erscheinungsform.
    Er berührte den Fremden mit der Stiefelspitze.
    Der Fremde regte sich. Ein Ächzen ertönte.
    »Er lebt«, sagte Prout in sein Kehlkopfmikrofon. »Er ist nicht tot. Und alles weist darauf hin, daß er durch diesen … Ring auf Tonteran aufgetaucht ist.«
    »Keine Spekulationen«, rügte Rovenna. »Die Starcruiser sind optisch noch immer blockiert. Sind Sie sicher, daß dort ein fremdes Wesen liegt?«
    »Ich habe ihn berührt«, antwortete Prout. »Er lebt. Er ist real.«
    Dann streckte er einen Arm aus, packte den Fremden an der Schulter und drehte ihn auf den Rücken.
    Er blickte in ein menschliches Gesicht. Und seltsam, dachte Prout, der Fremde … Seine Haare sind blond.
    In diesem Moment erlosch der flimmernde Ring.
    Der Fremde öffnete die Augen. Seine Lippen bewegten sich.
    »Die Madonna«, krächzte er. »Die Parakletische Madonna …« Dann wurde er bewußtlos.
    Prout räusperte sich. »Haben Sie mitgehört, Queen? Haben Sie verstanden, was er gesagt hat?«
    Es nahm lange Zeit in Anspruch, bis Rovenna antwortete.
    »Ich habe mitgehört«, sagte sie schließlich. »Und ich weiß, daß dies ein Fall für die Cosmoralität des Reiches ist. Ab sofort unterliegen alle Beteiligten der höchsten Verschwiegenheitspflicht. Zuwiderhandlung wird mit dem Tode bestraft. Dies ist eine Alpha-Order.«
    »Gehört und bestätigt«, sagte Prout.
    Er empfand keine Verwunderung. Nicht einmal Neugierde. Er gehorchte dem unterbewußten Reiz, der das Wort Alpha-Order in ihm ausgelöst hatte, und er wußte, nie würde er über diesen Zwischenfall reden.
    Und auch nicht darüber nachdenken.
    Der blonde, fremde Mann dort vor seinen Füßen interessierte ihn nicht mehr. Er war nichts weiter als ein Teil eines Auftrags, den der Kaisergardist Prout zur Zufriedenheit seiner Kommandeuse ausgeführt hatte.
    Wie durch Zufall sah er dann auf seinen Chronometer.
    Es war der 3. Oktober 2549.
     
    *
     
    Zwischenspiel
    Die Leere, die schrecklicher war als das bodenlose Nichts zwischen den Galaxien, war von einem durchdringenden blauen Licht erfüllt.
    Und in dieser Leere, in einem Würfel, der aus Glas zu bestehen schien, obwohl das Material kein Glas war, rotierten zwei Männer langsam, gemächlich um die eigene Achse.
    Der eine Mann war jung.
    Er war hochgewachsen, kräftig, besaß ein offenes, freundliches Gesicht und blonde Haare.
    Der Mann hieß David terGorden.
    Der andere Mann war älter.
    Er war hager, grauäugig, grauhaarig, und jede Falte seines Gesichtes drückte Tatkraft, Zähigkeit und unbeugsamen Willen aus.
    Dieser Mann hieß Max von Valdec.
    Keiner von ihnen sah etwas. Keiner von ihnen hörte oder fühlte, was um ihn herum geschah. Ihre Augen waren geöffnet, doch ihr Blick war in Welten gerichtet, die von diesem Ort weiter entfernt lagen als der einsamste Quasar am Rande des Universums.
    Die beiden Männer träumten.
    Sie wußten nicht, daß sie träumten. Und ihre Träume waren so wirklich wie das Leben selbst.
    In einigem Abstand – auch wenn in dieser Leere die Entfernung ihre Bedeutung verlor – umkreiste eine dritte Gestalt den transparenten Würfel.
    Die Gestalt schimmerte golden. Von Kopf bis Fuß war sie von Riemen eingehüllt, und das Gold war der Glanz der Thingsteine.
    Der Goldene war Llewellyn 709, der Riemenmann.
    Stille erfüllte die Leere.
    Gruftähnliches Schweigen, bis aus dem Nichts einer Sturmflut gleich das Donnern einer Stimme heranbrandete.
    Ich bin der Realschalter. Ich knipse die Wirklichkeiten an und aus. Ich bin die Erinnerungsschlacke aus dem Prä-Universum der Uralten, und ich sehe die Welten, die möglich sind. Ich sehe alle Welten. Ich bin der Realschalter. Zwei Wirklichkeiten habe ich angeknipst. Die eine nenne ich Schwarz, die andere Weiß. Beide sind möglich. Nur eine kann Realität werden. Es hängt von den Träumen ab.
    Blaues Licht erfüllte die Leere.
    Und Stille.
     
    *
     
    Weiß
    Der Saatmeister war ein pausbäckiger, rothaariger Hüne, und seine großen, schwieligen Hände ließen unwillkürlich den Gedanken an zweckentfremdete Tennisschläger aufkommen.
    Sein Name war Lavily, und nicht ohne

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