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Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Titel: Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Liersch
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installieren lassen?« fragte Baldur. Er mußte irgend etwas sagen, um nicht laut schreien zu müssen.
    »Das ging in der Kürze der Zeit nicht«, murmelte der Alte. »Natürlich habe ich den Technikern Bescheid gesagt. Sie handeln nach meinen Anweisungen. Ich stehe mit ihnen in ständiger Verbindung!«
    »In wenigen Minuten werdet Ihr am ICC sein«, sagte Baldur freundlich, »und was ist dann?«
    »Dann schalten wir aus.«
    »Wo sitzen die Techniker?«
    Der Alte warf Baldur einen mißtrauischen Blick zu. »Natürlich hier, nicht weit von hier, in Berlin natürlich!«
    »Hoffen wir, daß alles gut geht«, murmelte Baldur.
    Der Streifen verbrannter Erde zog sich bis in die Randstädte, die längst unbewohnbar und unbewohnt waren. Dann vernichtete der Killer-Satellit einen Berg, eine Straße und einen alten – längst unbenutzten – Kindergarten in der Waldschulallee – und war kurz vor dem Kongreß-Zentrum. Ein zitternder sengender Strahl, der von oben als komprimierte Sonne sich in den Boden der gequälten Erde von Berlin fraß.
    Kurz vor dem Zentrum, in dem sich die Nomans und die Gruppe um Mayor befanden, blieb der Strahl plötzlich stehen und brannte ein tiefes Loch in den Boden, dicht neben dem abgeknickten Funkturm, einst ein Wahrzeichen der Stadt.
    Der Alte schrie in die Mikros und hämmerte auf die Konsolen, aber der Strahl stand unmittelbar vor dem Zentrum und näherte sich ihm nicht.
    Baldur schaltete sich ein. Als Assistent des Alten mußte er ihn unterstützen, sonst würden danach in ganz persönlicher Hinsicht die Fetzen fliegen.
    »Techniker!« schrie er. »Servis! Spezialisten! Was ist los mit Euch?«
    Ein Stöhnen und Röcheln kam aus der Leitung. Dann stellte Baldur mit ein paar Sensordrücken die Verbindung auf Sicht her.
    Der Techniker starrte ihn aus ungläubigen Augen an. Es war jener Ausdruck, den er offenbar schon seit einigen Minuten draufhatte. Die anderen sahen auch nicht besser aus. Manche spielten kichernd an den Konsolen herum, ohne wirklich etwas verändern zu können an dem Energiestrahl, der sich immer tiefer in den Boden bohrte.
    »Abschalten!« forderte Baldur.
    In dem Alten ging eine Verwandlung vor. Zuerst glühte sein breites Gesicht rot auf vor Wut, er griff nach der altertümlichen Waffe, erhob sie halb, ließ sie dann wieder sinken, dann lächelte er ein etwas irres Lächeln und betrachtete seine Fingernägel. Die der rechten Hand.
    »Abschalten?« krächzte er. Er taumelte auf eine mehr seitlich liegende Konsole zu. Mit brennenden Augen starrte er auf die Verwüstung, die sein Satellit am Rand von Berlin anrichtete, dann gab er den Befehl zur Selbstvernichtung.
    »Ich möchte wissen, wie sie das gemacht haben«, stöhnte der Alte, während er auf dem großen Monitor beobachtete, wie eine Sonne am Himmel stand, eine zweite Sonne, ganz kurz nur, vielleicht nur eine Minute, aber die Station zerstörte sich und zerstörte das Leben der kleinen Besatzung und das Leben der Servis-Einheiten aus den Reihen der Autisten.
    »Ich möchte wissen, wie sie das gemacht haben«, flüsterte er. »Und ich werde es herausbekommen. Aus jedem einzelnen. Und sie werden es mir gerne sagen, bevor sie sterben.«
    Baldur von Trottlenburg starrte vor sich hin. Seine Miene war undurchdringlich.
    »Hätte es nicht einen anderen Weg gegeben?« fragte er tonlos.
    »Ihr begebt Euch auf ein gefährliches Gebiet«, sagte der Alte.
    Baldur nickte. »Dabei bin ich Euch treu ergeben. Ich verehre Euch!«
    Der Alte musterte den Adeligen aus zusammengekniffenen Augen. »Sehen wir zu, wie wir diese Leute weiter unter Kontrolle halten. Vielleicht waren meine Mittel unangemessen. Vielleicht. Aber wir werden diese Leute in mein Hauptquartier bringen und befragen. Und Ihr wißt, was das heißt?!«
    Baldur nickte. Er konnte es nicht verhindern, aber er bekam eine Gänsehaut.

XV
    »Man wird uns ins Hauptquartier bringen und befragen. Ihr wißt, was das bedeutet?« fragte Ruppert III.
    »Natürlich«, sagte der Indianer, »man wird alle befragen, die man für die Verantwortlichen hält. Und womit?« fragte er.
    »Mit Recht«, sagte Freya automatisch.
    Es sollte ein Spaß sein, aber keiner lachte.
    Mayor versuchte sich die Szene zu vergegenwärtigen. Es war immer noch zu phantastisch für ihn, aber er hatte es selbst erlebt. Und – er hatte selbst mitgewirkt.
    Mit quietschenden Reifen hatte der Indianer seine schwere Maschine zum Stehen gebracht. Der fröhliche Haufen der feiernden Nomans war auseinandergestoben.
    »…

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