Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Titel: Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Liersch
Vom Netzwerk:
dem dicken Mann.
    »Ach, Julian«, seufzte der. »Du hast keine Lust, dich schlafen zu legen? Du mußt doch sehr müde sein! Übrigens, deine Eltern sind sehr stolz auf dich. Vielleicht schaffst du es, einmal bei uns ein Servis zu werden. Das war doch was, oder?«
    »Das macht mir alles keinen Spaß«, sagte Julian bedrückt. »Ich find’s ja auch ganz toll, daß ihr mich mitgenommen habt, aber ohne meinen Freund Tom macht mir das eben keinen Spaß. Wir haben zusammen trainiert, verstehst du, und ich meine, daß er noch wesentlich besser ist als ich. Schade, daß er nicht da war, als ihr gekommen seid.«
    »Wieso ist Tom besser als du?« fragte der dicke Mann im schwarzen Overall interessiert. Er schaute sich gewohnheitsmäßig sorgfältig um, dann entnahm er einer der vielen Reißverschlußtaschen eine Aluminium-Büchse, öffnete sie und holte eine dicke blonde Zigarre heraus, die er umständlich und genüßlich entzündete.
    »Ganz einfach«, sagte Julian, »ich mache das alles mit den Händen und so. Oder ich stoße mit den Beinen dagegen, und so bewege ich die Kugel. Ich muß mich unheimlich anstrengen und sehr schnell sein, und ich bin so schnell wie sonst keiner, aber …«
    »Mach’s kurz«, sagte der Dicke paffend. »… aber Tom macht das alles ganz anders.«
    »Wie denn?«
    »Ich weiß auch nicht. Aber er steht ganz ruhig vor dem Automaten und bewegt sich nicht. Und ich meine, der macht alles nur mit dem Kopf. Manchmal stößt er auch gegen den Apparat, aber das macht er nur, um die Leute abzulenken. Er braucht das eigentlich nicht, verstehst du?«
    »Ich verstehe«, knurrte der Dicke. »Aber es interessiert mich nicht weiter. Solche Leute wie deinen Freund Tom können wir nicht gebrauchen. Wir brauchen solche fixen Jungs wie dich, die Typen mit den ultrakurzen Reaktionen, verstehst du?«
    »Was macht ihr zweites Gesicht, Boß?« erkundigte sich Falster respektvoll und strich sich eine rötliche Strähne aus der Stirn. »Werden wir immer noch beobachtet?« Der Dicke schien in sich zu gehen.
    »Ja, immer noch«, meinte er. »Irgendwas gefällt mir daran nicht. Es ist ein anderes Gefühl, als wenn sie ihren Satelliten auf einen richten. Die Beobachtung scheint näher zu sein. Vielleicht ist sie sogar auf dem Schiff!«
    Wenn er den Kopf gehoben hätte, würde er Kat gesehen haben, der auf einer Rah balancierte und interessiert heruntersah.
    Der dicke Mann wirbelte herum. »Was war das für eine Sache mit Karl?« wollte er wissen. »Verdammt, wir schlafen hier wirklich. Vielleicht ist jemand an Bord!«
    »Quatsch«, sagte Falster respektlos. »Das hätten wir doch längst gemerkt. Unser automatisches Alarmsystem ist ungestört. Hier könnte nicht mal ein Kätzchen unbemerkt an Bord kommen!«
    Falster lachte und strich sich wieder über seine roten Haare. Sein Boß konnte in dieses Lachen nicht einstimmen.
    »Gilt das auch für große Kater?« fragte er ironisch und zeigte nach oben.
    Falster erstarrte. Mit aufgerissenen Augen starrte er nach oben. Der Großbaum war weit aufgefiehrt, weil der Wind achterlich kam. Das Großsegel war weit nach vom ausgebaucht. Auf der ihm zugewandten Seite saß ein großer grauer Kater im unteren Teil des Baumes, die Pfoten gemütlich über das geschwärzte Holz des Großbaums gelegt, und starrte ihn unverwandt an.
    Der Dicke sprang hoch. Im gleichen Moment schnellte die Pfote vor. Über den Handrücken des Mannes gingen vier Kratzer, die sich sofort mit Blut füllten.
    »Verdammtes Biest«, sagte der Dicke, preßte seine rechte Hand an die Brust und holte mit der linken eine Waffe vom Gürtel, die Nachbildung eines uralten Sechsschüssers.
    »Das würde ich nicht tun«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Der Dicke wirbelte herum. Er hielt die Waffe auf einen großen, schlanken, muskulösen Mann gerichtet, dessen Schädel noch vor Tagen rasiert gewesen sein mußte. Jetzt wuchsen stoppelkurze blonde Haare nach. Das Gesicht des Mannes war kantig und grimmig. Er hielt ebenfalls eine Waffe in der Hand. Der Dicke und Falster erkannten sie als die Karls.
    »Patt«, sagte der Dicke. »Wir können uns ja gegenseitig erschießen. Mal sehen, was wir alle davon haben.«
    »Wenig«, sagte eine Frauenstimme.
    Hinter dem Mann tauchte ein mit bunten Fetzen bekleidetes Weib auf. Der Dicke war einen Moment abgelenkt. Genau meine Kragenweite, dachte er anerkennend. Schwere Brüste, eine runde Figur, Kurven genau an den Stellen, wo sie sein sollen.
    »Zu heiß zum Anfassen«, sagte die Frau

Weitere Kostenlose Bücher