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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Datenspeicher des Wagens untersuchen«, sagte Arvid nachdenklich. »Es kommt darauf an, wie viele Koordinateninformationen in ihm gespeichert sind. Aber ich denke, das sollte möglich sein.«
    »Gut.« Narda war mit einem Satz an seiner Seite und half Nayala auf die Beine. »Dann komm. Ich glaube, wir haben keine Zeit zu verlieren …«

III
    Der Erwecker ist die positive Hälfte des Unfreiwilligen Helfers, die fleischliche Präsentation des Helfers selbst die negative. Ist die hundertste Träne der Schlüssel zur Kontrolle der Transitschleifen, so kann der Einsatz des Erweckers die unterjochten Weltenbäume befreien. Und die freien Weltenbäume können die Einheitsstruktur des Helfers wiederherstellen und die Falle aufbrechen …
    Aufzeichnungskubus
     
    Wer ist der Falsche? Bisher erhielten wir auf diese Frage nur wenige Anhaltspunkte. Es scheint aber alles darauf hinzudeuten, daß es sich bei dem Falschen um ein Geschöpf mit einem hohen psionischen Potential handelt – einen Lenker also. Oder gar um ein Spektrum, um einen Erben der Macht, so wie ich selbst einer bin. Die Beweggründe und Motive des Falschen sind ein einziges Rätsel. Welches Interesse kann ein Spektrum daran haben, sich seine anderen Inkarnationen zu unterwerfen? Und welches Interesse kann es daran haben, den Einsatz von entropiebeschleunigender Kraft zu befürworten? Offenbar ist nicht nur die Lange Reihe der Uralten defekt, jene Waffe, die zur Eliminierung von Raum-Zeit-Kataklysmen geschaffen wurde. Offenbar ist sich auch eins der Regelglieder dieser Langen Reihe nicht über seine wirkliche Bestimmung bewußt. Oder, wenn das doch der Fall sein sollte, es verneint diese Bestimmung vorsätzlich.
    David terGorden
    Überlegungen
     
    Die Traumbilder kamen nun in immer kürzeren Abständen – Visionen von Ebenen und Bergen, von Wüsten und Feldern, von Savannen und Tundren, von kargen Regionen und Ländern, die mit üppigen Ernten gesegnet waren. Ein Mann durchstreifte die Welt auf der Suche nach einem Heiligen Gral der Erkenntnis, denn dieser Mann spürte, daß eine besondere Bestimmung auf ihn wartete, daß er anders war als alle anderen. Er heilte und linderte Schmerzen auf seinen langen Wanderungen. Er half Müttern bei ihrer Geburt, und er wurde belohnt mit freiwilligen Gaben, mit Speis und Trank, manchmal mit Schmuck. Er befreite Kinder vom Autismus und erfreute sich an dem in ihren Augen aufschimmernden Interesse, an der Neugier auf eine Welt, deren Existenz ihre Gedanken bis dahin geleugnet hatten. Er suchte Propheten und Sehende auf, und er stellte immer wieder die gleichen Fragen: Wo ist der Gral? Wo liegt der Quell der Weisheit? Wo kann ich zu mir selbst finden? Die Antworten waren vage oder auch konkreter. Und dann nahm der Mann seine Wanderung wieder auf, ein Botschafter der Freude: Er erzählte von einer Welt der Bäume, einer Welt, die lange Zeit keine Zwietracht gekannt hatte. Er lehrte philosophische Weisheiten, und manchmal rückte ihn dieser Unterricht selbst eine Stufe der Erkenntnis näher.
    Die Falle aber hatte er nicht erkannt.
    Sie hatte sich um ihn geschlossen, damals, an den Gestaden des Trägen Meeres. Er hatte einer Stimme vertraut, der nicht vertraut werden durfte. Und diese Stimme hatte ihn geteilt, sein Innerstes entzweigerissen, ihn eines elementaren Bestandteils seines Ichs beraubt.
    Der Mann mit der Maske erwachte schweißgebadet und tastete nach dem Malachitstein in seinem Beutel. Er fühlte sich warm und kalt zugleich an, und er besaß nicht die Kraft einer Träne. Sein Blick fiel auf eine niedrige Decke, auf verwitterte Holzbohlen, von Schimmel überwuchert, auf Kräuterknollen zur Abwehr von bösen Geistern, auf Nachbildungen von Altwortsymbolen. Er richtete sich halb auf, und das Bild schwankte.
    Jenseits des schmutzigen Fensters wehte die Stimme der Trockenen Wüste – eine rauhe Stimme, kratzend und düster, heiß und schmirgelnd.
    »Wer … bin ich?« krächzte der Mann mit der Maske.
    Irgendwo war Bewegung in dem Halbdunkel des Zimmers. Ein gebundener Gnom wankte heran, die Augen zwei große Murmeln in einem faltigen und verzerrt wirkenden Gesicht. Der Gnom zeigte mit einer runzligen Hand auf den Mann mit der Maske.
    »Du bist Djunath, der Schwarze Fürst höchstpersönlich.« Die Stimme war schrill und keifend. »Du hättest diesen Brei nicht essen sollen, ich habe dich gewarnt.«
    »Welchen … Brei?« Die Welt kam allmählich wieder zum Stillstand. Draußen auf dem Gang ertönte leises Schlurfen. Eine

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