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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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sei endlich still.« Er wandte sich halb um. »Deine Furcht widert mich an, Sharin. Gib acht und sieh dich vor. Ich bin nicht auf dich angewiesen. Ich kann einen Fluch über dich aussprechen …«
    Der Sharin gab keine Antwort.
    »Ich will keine Geschichten hören«, sagte der Verflucher langsam und deutlich. Er holte den Malachit hervor, den er Djunath gestohlen hatte. »Sag mir, wer du bist, oder …«
    Djunath lächelte verstohlen. »Nimm mir die Maske ab, wenn du Mut hast, der Wahrheit ins Auge zu blicken.«
    »Das ist eine Falle!« rief der Sharin.
    Der Verflucher streckte zögernd die Hand aus, tastete nach dem Riemen und riß die Maske mit einem Ruck zur Seite. Das Wirkliche Gesicht des Schwarzen Fürsten verwandelte sich in eine Grimasse.
    Der Verflucher wich zurück und gab einen schrillen Schrei von sich. Sein Pelz richtete sich auf und wurde aschfahl. Schaum trat vor seine Lippen. Djunath schrie eine Beschwörung, und eine plötzlich aufheulende Windbö packte den Verflucher und warf ihn von der Ladefläche des Karrens hinunter. Er stürzte in den Sand, sabberte und kroch davon. Djunath drehte sich mit einem Ruck um, und der aus seiner Starre erwachende Gnom zirpte schrill und zornig.
    Ein Fangnetz stülpte sich über Djunath und saugte sich sofort fest. Er zerrte mit den Armen und spürte, wie sich die Greifklauen des Sharin in seine Hüfte bohrten und ihn dem Rand des Karrens entgegenzogen. Einen Augenblick später stürzte er und prallte kurz darauf auf heißen Sand. Der Sharin schrie zirpend und voller Furcht. Eine Geißel knallte, und die Beingelenke der Lasttarantel knackten.
    Hände tasteten über Djunath hinweg und zerrten das Fangnetz fort. Der Fürst ignorierte das Brennen auf seiner Haut.
    »Der Stein!« donnerte er. »Wo ist der Stein?«
    »Immer noch auf dem Wagen!« Der Gnom gestikulierte. Djunath richtete sich auf und sah dem Karren nach, der zwischen zwei Wanderdünen verschwand. Er fluchte.
    »Deine Macht wird immer geringer, Fürst«, keifte der Gnom. »Der Verflucher ist beim Anblick deines Wirklichen Gesichts nur verrückt geworden und nicht gestorben. Ha, du mußt dich wirklich vorsehen!«
    Djunath schlug nach ihm, und das Zwischenreichgeschöpf hüpfte heulend zur Seite. Er rückte seine Maske zurecht und sah sich um.
    Am westlichen Horizont hing eine Staubwolke. Sie wuchs langsam in die Breite und Höhe und kam näher.
    »Eine Karawane, Gnom«, sagte der Schwarze Fürst langsam. »Sie wird uns unserem Ziel näher bringen.«
    »Hoffentlich schnell genug«, erwiderte der Gnom, und plötzlich klang die Stimme des Kleindämons sehr ernst. »Es bleibt dir nicht mehr viel Zeit, Fürst …«
    »Ich weiß.« Meine Macht schwindet – ein sonderbarer Gedanke, nur schwer zu akzeptieren. »Aber sie wird reichen.«
    Doch irgendwo tief in ihm regte sich Zweifel.
     
    »Der angegebene Koordinatenpunkt ist erreicht«, sagte das Instrumentenpult in der Steuerkanzel des Wanderers. Im Heck des Fahrzeugs verklang das leise Singen der Turbine.
    Arvid beugte sich vor und betätigte einige Tasten. »Bist du sicher?« Er blickte hinaus, betrachtete dann skeptisch die Sichtmonitore. »Da draußen ist nichts.«
    »Doch.« Narda lächelte. »Felsgeröll und Berge.« Sie hatte inzwischen Zeit genug gehabt, sich an den eigenartigen Kontrast zwischen relativ moderner Technik und einer Welt der Magie zu gewöhnen. »Wir wissen nicht, wieviel Zeit vergangen ist seit dem Kampf zwischen den Lenkern und dem Falschen. Der Ort, den wir in den Bildern der Aufzeichnungskuben gesehen haben, muß keine Ähnlichkeit mehr haben mit den heutigen Verhältnissen. Die Entropiedetonationen haben geologische Verwerfungen verursacht, Arvid.«
    »Ich bin ganz sicher«, sagte das Instrumentenpult.
    »Komm.« Narda erhob sich aus ihrem Sitz und schlüpfte in die Schleusenkammer. Arvid legte die Systeme des Wanderers still und folgte ihr. Hinter der Schleuse, im Kabinentrakt, schlief Nayala. Narda beugte sich über sie und fuhr ihr kurz mit den Fingerkuppen über die Stirn. Die Haut war kalt.
    »Sollen wir sie aufwecken?« fragte Arvid. Er hängte sich die Mitra über die Schulter. Die Waffe war defekt, aber der Territorialherr wollte sich dennoch nicht von ihr trennen.
    »Nein. Wir lassen sie besser hier. Soll sie schlafen. Vielleicht hilft es, ihren Schock zu lindem.«
    »Wir haben keine Medikamente mehr, Narda. Die Vorräte des Wanderers sind aufgebraucht.«
    »Ich weiß.« Sie richtete sich auf und kehrte in die Schleusenkammer

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