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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Stimme flüsterte. Eine andere antwortete.
    Der Gnom vollführte eine vage Geste und hüpfte auf und ab. »Na, dieser Brei, den der Herbergsvater zubereitete. Zubereitete, hahaha! Hast du nicht bemerkt, mit welch gierigen Blicken er deinen Malachit anstarrte! Verdammter Dummkopf! Ich habe dich gewarnt. Aber du wolltest ja nicht auf mich hören. Machtloser Fürst. Narr. Narr! Narr!«
    Zorn quoll in Djunath empor. Die letzten Worte weckten seine Erinnerung. Er packte den Gnom am Hals und schüttelte ihn.
    »Vergiß nicht, wer von uns beiden der Herr ist. Zwischenreichbastard. Meine Macht ist noch immer groß genug, um dich dorthin zurückzuschicken, woher du kamst.«
    »Schongutschongutschongut!« keifte der Gnom. Es kratzte an der Tür. »Sieh dich lieber vor, Fürst. Ich habe dich gewarnt. Dieser Zwitscherorgalla hat bestimmt was vor.«
    Es fiel so schwer sich zurechtzufinden. Irgendwo in seinen Eingeweiden rumorte es, und Schmerz durchtränkte sein Fleisch. Es kratzte erneut an der Tür.
    »Da kommt jemand«, wisperte der gebundene Gnom. Er huschte hin und her, und seine runzligen Hände malten konfuse Zeichen in die Luft. »Wachaufwachaufwachauf, Fürst.«
    Drei Wochen? Oder vier? Oder gar fünf? Und das Echo seiner anderen Ichhälfte – mal nur ein diffuses Rinnsal ganz in der Ferne, dann eine warme Bö, die in seinen Gedanken wehte.
    Die Tür öffnete sich knarrend. Djunath richtete sich erneut auf.
    »Wer …?«
    Zwei Gestalten hasteten auf ihn zu. Der Sharin versetzte ihm einen Hieb und fesselte ihn mit einer Klaue an die Liege. Die Krallen der anderen Hand stachen drohend in Djunaths Hals. Wieder verschwamm das Bild vor seinen Augen, und der Schmerz in seinen Eingeweiden intensivierte sich.
    »Wo ist der verdammte Stein?« preßte die andere Gestalt hervor. Aus den Augenwinkeln erblickte Djunath einen fußlangen Kilt mit Stickereien, die in Brusthöhe zusammenliefen und einen feuerspeienden Drachen darstellten. Der Kopf war bedeckt von silbergrauem Pelz, und anstelle der Augen zeigten sich zwei murmelförmige Malachitsplitter. Der Verflucher fand den Beutel und holte den Gabenstein hervor.
    Der Gnom sprang aus dem Schatten hervor und wollte dem Verflucher an die Kehle fahren. »Laßt das!« rief der Zwerg. »Laßt den Stein, wo er ist. Wißt ihr denn nicht, wen ihr zu bestehlen trachtet?«
    Der Sharin drehte sich kurz zur Seite, und einen Augenblick später zappelte der Gnom in einem Fangnetz.
    »Na, wer denn?« fragte der Freie Dieb, und der Verflucher gab ein krächzendes Lachen von sich.
    »Esch ischt der Schwarsche Fürst«, erklang die gedämpfte Stimme des Gnoms. »Dschjunath …«
    »Haha!« machte der Verflucher. Die Tür öffnete sich erneut, und der Herbergsvater streckte seinen Kopf durch den Spalt.
    »Hat alles geklappt?«
    »Natürlich«, gab der Sharin mit zirpender Stimme zurück. Seine Facettenaugen musterten den Mann mit der Maske, der nun ganz still lag. »Es ist ein ziemlich großer Brocken, dieser Malachit.«
    »Ich habe es dir ja gesagt, Herr.« Das Vogelwesen neigte ehrerbietig den Schnabelkopf. »Ich nehme an, die Belohnung fällt entsprechend aus.«
    Der Sharin warf dem Orgalla einen Beutel mit klingenden Münzen zu. Die Knopfaugen des Herbergsvaters schillerten gierig.
    »Ihr solltet nun verschwinden. Ehrwürdige Diebe«, riet der Orgalla. Seine Flügelarme gestikulierten nervös. »Man kann nie wissen … Draußen am Rande der Wüste stehen zwei Meherin. Sie rühren sich nicht mehr seit dem Tag, als sich die Transitschleifen verhärteten. Aber wenn sie erwachen, wittern sie den Stein. Ihr wißt ja, daß so große Brocken an den Schwarzen Fürsten abzuliefern sind …«
    Der Verflucher lachte. »An den Schwarzen Fürsten, ha! Weißt du, was der Gnom da in dem Fangnetz behauptet?« Er kicherte. »Er sagte, sein Herr sei Djunath.«
    Der Orgalla zuckte unwillkürlich zusammen und wich einen Schritt zurück.
    »Eristes, eristes!« keifte der gebundene Zwischenreichdämon.
    »Haha«, machte der Herbergsvater, aber es klang nicht sehr überzeugend.
    Djunath rollte sich von der Liege herunter, prallte auf den Boden und versuchte, sich zu erheben. Die Beine knickten unter ihm ein. Der Sharin stieß ihn mit der Fußkralle an. »Dein Brei wirkt recht ordentlich«, sagte er.
    »Ehrwürdige Diebe«, – der Orgalla verneigte sich mehrmals, und diesmal schimmerte Furcht in seinen Knopfaugen –, »ich will euch bestimmt nicht drängen, und wenn es nach mir ginge, dann könntet ihr noch lange hier

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