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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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sein.
    »Nein!« brüllte Merrin-kläck und wollte wieder feuern – diesmal in Richtung Raumhafengebäude. Fermens sprang neben ihn und verhinderte es. »Stop! Wir wissen nichts und sollten kein unnötiges Risiko eingehen.«
    Bahrns sprang von seinem Sitz und schlenkerte mit den Armen.
    »Ich bin der nächste, der aussteigt!« sagten seine Gedanken. »Ich bin ein starker Treiber, wie ihr wißt. Da der Kontakt zu den Drillingen abgebrochen ist, brauchen sie vielleicht eine Unterstützung?«
    »Durch dich allein?« fragte Macson ungläubig.
    »Warum nicht? Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder die Illusionen wirken nur auf uns oder nur auf die Siedler. Wie dem auch sei, ich kann vielleicht die Drillinge finden und mich mit ihnen verbünden. Gemeinsam sollte es uns gelingen, mit euch wieder Kontakt aufzunehmen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Haben wir denn eine andere Chance? Was wollt ihr sonst tun?«
    Bahrns schaute Merrin-kläck an. Der Logenmeister nickte.
    »Es ist im Grunde genommen gleichgültig, was wir unternehmen.«
    Es klang sehr pessimistisch.
    Merrin-kläck schlurfte zu seinem Platz und ließ sich in den Pneumosessel sinken. Es war offensichtlich, daß er kein Interesse an der Fortführung des Gesprächs hatte.
    Bahrns lief zur Schleuse.
    »Wie, ohne Raumanzug?« rief Macson hinterher.
    »Ein Raumanzug ist sowieso unsinnig!« sagte Fermens.
    Bahrns blieb stehen und drehte sich um. Alle Blicke wandten sich Fermens zu.
    »Es gibt doch noch eine dritte Möglichkeit, die mir plötzlich am wahrscheinlichsten erscheint: Die Illusion wirkt nicht entweder auf uns oder die Siedler, sondern auf uns alle, allerdings in verschiedener Art.«
    »Und von wem wird sie gesteuert?« hakte Macson sofort nach.
    »Ich weiß es und weiß es doch wieder nicht«, antwortete Fermens. Er stand mitten in der Zentrale und schwankte auf einmal hin und her. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Sein fiebriger Blick war scheinbar in weite Ferne gerichtet. »Ich habe es bereits gesehen – und ihr auch. Wir kennen bereits die Gefahr und brauchen nur einen Weg zu finden, der Gefahr zu entrinnen. Die Lösung zu allem hängt in der Luft. Wir brauchen nur danach zu greifen.«
    Keiner wagte einen Einwand. Fermens – hatte er wirklich das Zweite Gesicht? War er ein Hellseher? Er hatte es einmal bewiesen. War er deshalb so verschlossen, weil er Dinge sah, die ihn quälten?
    »Ja!« schrie er. Fermens zitterte. »Die Leichen, die Toten, die Kangrahs. Wie furchtbar. Alle sind tot. Wie schrecklich.« Tränen rannen über seine Wangen. »Ich, ja ich, da stehe ich. Mein Gott, habe ich es wirklich gewollt? Das Riecht muß verteidigt werden, versteht ihr das? Es – es ist viel zu lange her, daß wir gekämpft haben. Was ist unser verdammtes Leben denn wert, wenn wir es nicht verteidigen? Nein, der Tod ist ein würdiges Ende, erfolgt er im Kampf. Warum verachtet ihr mich dessentwegen?«
    Er tappte mit schweren Schritten auf Bahrns zu.
    »Ihr seht mich ungebrochen. Ich habe mir geschworen, niemals zu sterben, wenn mein Tod eine Niederlage ist. Wenn ihr mich jetzt tötet, ihr elenden Kreaturen, habt ihr nicht gesiegt. Ganz im Gegenteil. Einst habt ihr die Katastrophe verursacht und jetzt wollt ihr über mich richten?«
    Er spuckte verächtlich zu Boden.
    Da schien ihn etwas mit brutaler Gewalt zu treffen – wie ein Schlag aus dem Unsichtbaren. Fermens wurde quer durch die Zentrale geschleudert und schrie gellend.
    Sein durchtrainierter Körper krümmte sich. Zwar kam er kopfüber am Boden auf, doch mit einer geschickten Rolle nahm er dem Aufprall die Wucht.
    Fermens kam federnd auf die Beine und riß seine Arme hoch. Dann trat er mit dem Fuß ins Leere.
    Die Terranauten betrachteten fassungslos die Szene. Bis Merrin-kläck endlich die Initiative ergriff: »Eine Loge!«
    In der Tat, ihr lockerer Zusammenschluß war auseinandergebrochen. Sie mußten etwas tun, um Fermens zu retten. Das konnten sie nur mit PSI.
    Die Terranauten reichten sich die Hände und konzentrierten sich auf den Gefährten. Merrin-kläck führte ihre Gedanken zusammen.
    Die Loge war zu klein: drei Treiber und der Logenmeister. Ihr Gesamtpotential war sehr geschwächt. Trotzdem schafften sie es mühelos, in das Denken von Fermens einzudringen, weil er sich nicht mehr schützte.
    Seine Gedanken waren die reinste Hölle. Die Terranauten sahen ein diffuses Wesen, das Fermens angriff. Es gab noch mehr dieser Wesen, und Fermens glaubte auf einer Ebene zu stehen, die der Arena eines

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