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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Kangrahtechnik der irdischen haushoch überlegen war.
    Unterwegs wandte der Kangrah sich an Bahrns. »Sagtest du vorhin, daß unsere Milchstraße auf eurer Wahrnehmungsebene nicht mehr existiert?« Das schien ihm jetzt erst zu Bewußtsein zu kommen.
    Bahrns nickte. Auch jetzt wurde die Unterhaltung telepathisch geführt.
    »Ja, das sagte ich. Wir nennen es das Schwarze Universum.«
    Bahrns betrachtete den Kangrah. Auf einmal hatte er einen schrecklichen Verdacht.
    Das Schwarze Universum? Was wußte er darüber – außer dem, was die Gefährten schon an Bord der Bahrns besprochen hatten?
    Im Schwarzen Universum hatte sich eine Ordnung aus dem Chaos des Untergangs gebildet. Aber welcher Art war diese Ordnung? Weltraum I und Weltraum II waren zu einer Einheit geworden, mit Gesetzen, die relativ einfach waren: Es gab als einzigen Faktor Zeit (= Bewegung, Veränderung) den sogenannten Mahlstrom: Alles floß von außen dem Mittelpunkt zu, ununterbrochen, ewig, ohne den Mittelpunkt jemals zu erreichen, da sich das Schwarze Universum ständig »umstülpte«. Anders konnte man es nicht bezeichnen. Ein abstrakter Vorgang, der sich der menschlichen Vorstellungskraft entzog.
    Wesentlich waren in diesem Mahlstrom die Illusionen. Nichts war so wie in Weltraum I oder Weltraum II. Es gab keine Materie, keine Energie, kein Werden und kein Vergeben. So gab es auch keinen Tod im üblichen Sinn. Alles Gegenständliche wurde nichtexistent. Das Schwarze Universum blieb abstrakt. Ein Wesen konnte im Schwarzen Universum mithin nur als abstrakter Begriff existieren; das Dasein als solches war bereits ein abstrakter Begriff. So lebte dieses Wesen im Schwarzen Universum ohne Körper, nicht etwa als Geist, sondern nur als Dasein!
    Da sämtliche Wahrnehmungen eines Daseins im Schwarzen Universum nur Interpretationen von im Grunde nichtexistenten und dennoch im Zusammenhang mit der treibenden Kraft namens Mahlstrom relevanten Dingen waren, bestand die Gefahr der Zwangsillusionen. Das hieß, auch reine Produkte der Phantasie (vielleicht spezifische Dinge aus der Erinnerung des betroffenen Individuums, das in das Schwarze Universum geriet?) konnten zu einer bestimmten Quasiwirklichkeit werden. Darin entstand eine »private Welt« mit gültigen Regeln, von dem ausgehend, was das Dasein außerhalb des Schwarzen Universums an Wahrnehmungsmustern erfahren hatte.
    Der perfekte Wachtraum, ohne die Chance, die wahren Zusammenhänge zu erkennen.
    Bahrns’ Pulsschlag ging beschleunigt. Der Kangrah hatte eben zu ihm gesprochen, doch er hatte es kaum registriert; so sehr erregten ihn die Gedanken an die Zwangsillusionen im Schwarzen Universum.
    Er wußte, daß durch die Kaiserkrankatastrophen im Universum manchmal Brücken zum Schwarzen Universum entstanden. Dabei materialisierten mitunter Dinge aus diesem Bereich in Weltraum I.
    Es sah so aus, als wäre ein Raumschiff der Kangrahs, das einst in den Mahlstrom des Schwarzen Universums geriet, plötzlich im Weltraum materialisiert und fand als nächste Welt Clarks-Planet.
    Würde es nicht Antworten auf alle Fragen nach den Zusammenhängen geben?
    Bahrns wußte über das Schwarze Universum, daß es sogenannte Kollektivillusionen gab. Wenn man nicht gelernt hatte, sich vor den Zwangsillusionen zu bewahren, konnte man auch in die Illusion eines anderen Wesens verstrickt werden.
    Obwohl es im Schwarzen Universum keine Geburt und keinen Tod gab, konnte man innerhalb einer Zwangsillusion durchaus »sterben«. Dabei geschah nichts anderes als die totale Abkapselung eines Daseins sogar gegen eigene Gedanken. Eine Art ewige geistige Umnachtung, die sich eigentlich nicht mehr vom »normalen« Tod unterschied.
    Das war das Ausschlaggebende: Der Kangrah hatte von den Generationen an Bord ihres Raumschiffes gesprochen. In der Kollektivillusion ihres Raumschiffes Werlin-Soft hatte es Tod und Geburt gegeben. Dabei war die Besatzung über eine Milliarde Jahre praktisch gleich geblieben. Sämtliche Abenteuer der Werlin-Soft waren imaginär, also erträumt!
    Bahrns wußte, daß sogar hochwertige Computer der Zwangsillusion unterliegen konnten. Die Terranauten waren gut informiert. Das Schwarze Universum war ihnen nicht unbekannt.
    Ja, es erklärte alles – sogar die Traumvisionen von Fermens, die sie so sehr erschreckt hatten: Fermens hatte seine eigene Vergangenheit mit den Erlebnissen der Kangrah verknüpft. Das Schiff mit den Leichen – das war vielleicht die Werlin-Soft?
    Bahrns erschrak: Eine Vision aus der

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