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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Weltraums hat vor langer Zeit eine Dimensionsverschiebung erfahren, mußt du wissen. Das geschah vor etwa einer Milliarde Jahren.«
    »Nur dieser Bereich?« fragte der Kangrah ungläubig. Bahrns fuhr fort, als würde er von der selbstverständlichsten Sache der Welt reden. Sein Instinkt brachte ihn dazu – und der Kangrah ging tatsächlich darauf ein. »Na, so genau wissen wir das nicht. Du mußt wissen, Roab, ich bin der Experte dafür, aber zu unseren Forschungen gehört auch, den Bereich der verschiedenen Wahrnehmungsebenen abzustecken.«
    »Könnte es sein, daß er sich über einen weiten Teil des Universums erstreckt?« fragte der Kangrah gebannt.
    »Natürlich.« Bahrns machte eine Kunstpause. Dann: »He, mir fällt gerade ein, daß wir darin vielleicht euer Dilemma sehen könnten: Ihr befindet euch in einer Wahrnehmungsebene, in der es eure Heimatmilchstraße überhaupt nicht mehr gibt! Wie lange seid ihr in diesem Bereich?«
    »Nach den Logbüchern vergingen viele Generationen«, erläuterte der Kangrah zutraulich. »Ich gehöre der letzten Generation an. Während das Schiff in der Milchstraße gefangen war und von Stern zu Stern eilte, starb die Besatzung aus und gab ihre Aufgaben an ihre Kinder weiter.«
    »Am Ende seid ihr bei den Siedlern angelangt, und die haben sich irgendwie widersinnig benommen, nicht wahr?«
    »Du sagst es, Bahrns.«
    »Schließlich haben die Siedler sich eurer Wahrnehmungsebene angepaßt.«
    »Richtig!«
    »Wie lange seid ihr schon da?«
    »Fünfzehn Planetenumdrehungen!«
    Bahrns rechnete rasch im Kopf aus und kam zu einer Zeitspanne von zehn Tagen terranischer Zeitrechnung. Erst zehn Tage?
    Bahrns stellte die entscheidende Frage: »Von den Siedlern habt ihr gewiß die Position der Erde erfahren. Anschließend wolltet ihr der auch noch einen Besuch abstatten?«
    »Warum nicht? Wir haben auf unseren Wegen viele Völker getroffen und haben sie in Friedlichkeit verlassen. Warum sollte es nicht auch mit den Menschen so sein?«
    Bahrns rekapitulierte blitzschnell, was er bei dem Gespräch herausgefunden hatte:
    1. Die Kangrahs wußten nichts vom Untergang ihrer Galaxis.
    2. Sie riefen die Illusionen nicht bewußt hervor, sondern hatten sie gewissermaßen mitgebracht und lebten selbst darin.
    3. Sie bildeten trotz ihrer friedlichen Absicht eine große Gefahr für die Erde, denn mit ihrer Illusion zerstörten sie den Wirklichkeitsbezug aller Menschen.
    4. Ungeklärt blieb letztlich nicht nur die Ursache der Illusion, sondern auch die Frage, wo die Kangrahs eine Milliarde Jahre überlebt hatten:
    Bahrns: Dabei weiß ich nicht einmal konkret, wer jetzt überhaupt einer Illusion erlegen ist: die oder ich?
    Ehe der Kangrah Verdacht schöpfen konnte, sagte Bahrns: »Es ist gut, daß wir einen Weg zur Verständigung gefunden haben. Du hast mit angesehen, daß ich mich in Notwehr verteidigte?«
    »Ich bin Zeuge gewesen!« bestätigte der Kangrah.
    »Da du dich mit mir unbefangen unterhältst, schließe ich daraus, daß du mich trotz des Erlebnisses als friedfertig einschätzt?«
    »So ist es, Bahrns.«
    »Wo befinden sich die Drillinge?«
    »Was für Drillinge?«
    Bahrns grübelte darüber nach, wie er dem Kangrah erklären konnte, was Drillinge waren. Es war bestimmt aussichtslos. Deshalb winkte er ab. »Ach, lassen wir das. Ich wollte in die Siedlung. Könntest du mich ein Stückchen mitnehmen?«
    Der Kangrah gab sich erfreut. »Selbstverständlich, Bahrns, sei mein Gast. Gern bringe ich dich in die Siedlung.«
    »Sind wohl noch mehr von euch dort, wie?«
    »Selbstverständlich, Bahrns.«
    »Dachte ich mir doch!«
    Ohne auf die Bemerkung von Bahrns einzugehen, kletterte der Kangrah in den Gleiter. Für einen Menschen war der Einstieg unbequem. Auch Bahrns hatte nur zwei Arme und wünschte sich ausnahmsweise vier – wie ein Kangrah. Roab hatte keinerlei Schwierigkeiten.
    Sitze gab es im Gleiter keine. Roab blieb stehen, lehnte sich gegen ein Polster und ließ Anschnallgurte herausschnellen.
    Bahrns war skeptisch. Aber dann folgte er dem Beispiel von Roab. Kaum hatte er sich gegen das Polster gelehnt, als dieses nachgab und sich zu einem bequemen Sessel formte.
    Bahrns schrie erschrocken auf. Der Kangrah achtete gar nicht darauf. Er war mit den Kontrollen beschäftigt. Der Gleiter wendete auf der Stelle und beschleunigte aus dem Stand auf etwa einhundert Kilometer in der Stunde. Dabei blieb er knapp über den Boden.
    Es waren keine Andruckkräfte zu spüren. Für Bahrns der Beweis, daß die

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