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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Mechanismen, die in der Kausalität funktionieren. Die Natur ist das Gesetz der Wechselwirkungen. Jedwedes Ding funktionierte in Bezug auf alles andere. Eine Binsenweisheit. Ein unumstößlicher Faktor. So hat auch das Böse einen Platz – innerhalb der Vorstellungsgewalt von intelligenten Wesen. So darf der Gefährdete sich auf Kosten anderer behaupten und steigt dabei im Wert.
    Bahrns wandte sich von den brennenden Leichen ab und blickte in Richtung Siedlung. Ich bin Bahrns und Bahrns ist grausam, sonst würde er nicht mehr existieren. Ich bin Bahrns und Bahrns rottet aus, bevor man ihn tötet. Ich bin Bahrns und wurde niemals besiegt, denn ich lebe. So lange werde ich leben, bis es keine unterlegenen Gegner mehr gibt. Ist ein solches Leben lebenswert?
    Seine Gedanken schrien es hinaus: »Ist ein solches Leben lebenswert?«
    Doch wer entscheidet das? Darf ich die Entscheidung meinen Gegnern überlassen? Wer hat recht?
    Ich folge meinem Instinkt und töte, ehe man mich tötet.
    Er stieß einen jaulenden Schrei aus, in dem sein ganzes Leid lag. Bahrns war im Grunde genommen ein friedfertiges Wesen, doch das Leben, das er geführt hatte, stand im krassen Widerspruch dazu. Deshalb litt er.
    Sein Leben war Leiden, denn er war als Monster geboren worden.
    Mitten auf dem Parkplatz blieb er stehen. Seine Nerven beruhigten sich wieder. Er wandte sich um. Von den Leichen fehlte jede Spur. Über dem Platz schwebte eine Robotsonde. Sie huschte hin und her, als würde sie nach etwas suchen.
    Suchte sie nach Bahrns?
    Es interessierte ihn nicht, denn er wußte jetzt, daß er zu einem anderen Traum gehörte und so lange nichts mehr mit den Gefährten im Schiff zu tun hatte.
    Zu einem anderen Traum?
    Bahrns marschierte in Richtung Siedlung davon.
     
    Unterwegs begegnete ihm ein seltsamer Gleiter. Er hatte ein solches Modell niemals zuvor gesehen. Der Gleiter raste auf ihn zu und blieb plötzlich stehen, ohne Bremsverzögerung. Bahrns sah mit seinen speziell befähigten Augen, daß die Energie des Gleiters völlig »sauber« war, also keine Abfallprodukte erzeugte. Doch er spürte mit seinem Geist, daß mit dem Antrieb etwas nicht stimmte.
    Als wäre der Gleiter ein PSI-Wesen, das unbegreiflich und ohne Verstand war.
    Bahrns ging auf den Gleiter zu. Seine Gedanken forschten nach einem Insassen – und bekamen prompt Kontakt.
    Der Einstieg öffnete sich. In der Öffnung tauchte ein Kangrah auf.
    »Du bist anders als die Menschen und trotzdem bist du ein Mensch!« sagten die Gedanken des Fremden.
    »Wie meinst du das?« fragte Bahrns zurück.
    »Du tötest – und das ist eine hervorstechende Eigenschaft bei den Menschen.«
    »Ihr tut das nicht? Was macht ihr, wenn euer Leben gefährdet ist?«
    Der Kangrah gab keine Antwort. Er sprang aus der Einstiegsluke und landete behende auf den beiden kräftigen Gehtentakeln. Bahrns beobachtete interessiert, wie der Kangrah sich bewegte. Das Wesen hätte eigentlich plump sein müssen, wirkte jedoch flink und geschmeidig. Bahrns versuchte vergeblich abzuschätzen, ob er dem Kangrah körperlich überlegen war.
    »Wie heißt du?« fragte das Wesen.
    »Ich bin Bahrns das Monster.«
    »Monster?«
    »Das macht meinen Unterschied zu den Menschen deutlich. Ich wirke auf sie abstoßend.«
    »Das verstehe ich«, behauptete der Kangrah. »Ich bin Roab. Natürlich ist es nicht mein richtiger Name, sondern so eine Art Übersetzung.«
    »Wo kommst du her?«
    »Vom Schiff!«
    Sehr erschöpfend war die Auskunft nicht. Deshalb wiederholte Bahrns: »Woher? Schiff? Wo ist es?«
    »Nicht weit von hier. Wir waren lange unterwegs. Du mußt wissen, die Werlin-Soft hat sich in der Weite des Universums verirrt und findet nicht den Weg zurück.«
    »Deine Heimat ist mithin die Milchstraße M 2143 und du bist ein Kangrah«, stellte Bahrns fest.
    »Du bist gut informiert. Die Siedler dieses Planeten, den sie Clarks-Planet nennen, kannten uns überhaupt nicht.«
    »Uns geht es ähnlich wie euch«, lenkte Bahrns ab. »Auch wir sind mit unserem Forschungsschiff hier. Du hast schon bemerkt, daß wir uns von den Siedlern unterscheiden?«
    Der Kangrah gab es zögernd zu: »Ja, gewiß, aber wir wissen den Unterschied nicht zu deuten. Ihr benehmt euch unlogisch.«
    »Ja, ich weiß, Roab, wir hantieren mit unsichtbaren Dingen herum und scheinen gewisse Sachen überhaupt nicht zu sehen. Das rührt daher, daß wir auf einer anderen Wahrnehmungsebene leben.«
    »Was ist das – eine Wahrnehmungsebene?«
    »Dieser Bereich des

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