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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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anzutreten.
    Und jetzt war das Traumschiff gekommen und gaukelte ihnen die bessere Welt vor. Dankbarere Opfer hätte das Traumschiff gar nicht finden können.
    Das große Fest? Bahrns blieb stehen und hielt Ausschau nach den Drillingen. Es erschien unmöglich, daß er Erfolg hatte, aber dessentwegen war er schließlich hier.

7
    Auch Bahrns war verschwunden. Die restliche Besatzung geriet vollends in eine Krise. Colman warf Merrin-kläck vor: »Ohne dich wären wir auf und davon. Jetzt aber sind wir kaum noch in der Lage, das Schiff sicher zum nächsten Terranautennest zu steuern.«
    »Ohne mich hätte sich die Gefahr noch weiter ausgebreitet«, wandte Merrin-kläck lahm ein.
    Colman blieb vor ihm stehen und fuchtelte mit den Armen herum. »Natürlich, wir haben ja auch einen vollen Erfolg zu verzeichnen, nicht wahr? Du sprichst dauernd von einer Gefahr. Wie sollen wir sie beseitigen, wenn die Gefahr uns beseitigt?«
    Fermens versuchte, Colman zu beruhigen. »Es ist doch gar nicht gesagt, daß Bahrns oder die Drillinge nicht mehr am Leben sind. Ich glaube, in der Zersplitterung der Besatzung liegt unsere Chance.«
    »Du glaubst, du glaubst!« äffte Colman respektlos.
    Macson nahm den Faden auf. »Wie meinst du das, Fermens? Eine Vision oder was?«
    »Ich weiß nicht recht«, sagte Fermens vorsichtig. »Seht, ich empfange oft Bilder und Eindrücke, ohne sie interpretieren zu können. Dinge, die jenseits meines Begriffsvermögens sich abspielen. Mein Gehirn interpretiert sie zu verschwommenen Begebenheiten. Fremde Wesen bekommen eine menschenähnliche Form, nur weil sie intelligent handeln und dergleichen. Das meiste ist nicht greifbar. Aber seit wir in den Orbit um Clarks-Planet gingen, habe ich das Gefühl, die Gefahr zu kennen – von einer früheren Vision wahrscheinlich. Das kann ich nicht genau erklären. Nur eines ist mir bisher klar: Es handelt sich um Träume, die zu einer Teilrealität werden. Versteht ihr das? Gedanken werden zu Materie.«
    »PSI-Materialisation?« vermutete Macson.
    »Ja, etwas in dieser Art. Die Materialisationen sind nicht so konkret, sonst hätten wir sie mit der Robotsonde aufnehmen können. Aber was glaubt ihr, warum für uns alle die Vergangenheit plötzlich so eine wichtige Rolle spielt?« Er wartete die Antwort nicht erst ab, sondern gab sie selber: »Weil das fremde PSI-Feld eine enorme Kraft hat, ohne uns jedoch vergewaltigen zu wollen. Es unterjocht nur den, der sich nicht dagegen zu wehren weiß. Sobald wir dem Feld Gedanken anbieten, die uns besonders beschäftigen, werden diese Gedanken mächtig. Freunde, ihr müßt begreifen, daß der Mensch ein Produkt seiner Entwicklung ist, und zu der persönlichen Entwicklung eines Menschen gehören viele Dinge, die er am liebsten vergessen möchte: Niederlagen, Negatives, Schreckliches … Dinge, die im Unterbewußtsein schlummern und von dort aus Einfluß auf unser Denken und Handeln haben. Wir sind auf Clarks-Planet, und ein Effekt tritt ein, der dem auf der Couch des Psychiaters vergleichbar ist: Vergessengeglaubtes dringt aus dem Unterbewußtsein herauf. Jeder von uns hat sein eigenes Geheimnis, das er mit niemandem sonst teilt. Das trifft auf dich zu, Merrin-kläck, auf dich, Colman, auf Macson und auch auf mich. Wir tun so, als würde es diese Erinnerungen nicht geben und doch sind sie stets da und bohren und quälen und treiben uns zu Handlungen, die anderen unlogisch und unverständlich erscheinen müssen, weil sie die Hintergründe nicht kennen. Das geht jedem Menschen so und wird einem normalerweise nicht bewußt.«
    »Du hast noch niemals soviel geredet, seit ich dich kenne«, murmelte Macson verstört.
    »Es war auch niemals so notwendig, Macson, denn das war erst die Einleitung. Ich spüre, daß wir uns dem Feld anvertrauen müssen, wollen wir es begreifen. Aber wir müssen uns auf der anderen Seite auch davor schützen, sonst wird die Illusion zu stark und macht uns unentrinnbar zu ihrem Gefangenen.«
    »Du willst dich dem Feld anvertrauen und dich gleichzeitig schützen?« echote Colman verzweifelt. »Das ist in sich schon ein Widerspruch. Wie soll das denn gehen?«
    »Wir sind PSI-Menschen, sogenannte Treiber. Wir beherrschen unseren Geist besser als jeder normale Mensch. Wenn es uns nicht gelingen sollte, kann es niemandem mehr gelingen.«
    »Wie soll es geschehen?« beharrte Colman.
    »Wir dürfen uns in das Feld begeben, müssen jedoch stets daran denken, wie wir in den Kontakt mit dem Feld gekommen sind, Colman. Das

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