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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Traumvergangenheit des Schiffes oder aus der realen Zukunft?
    Die Leichen waren gewiß Kangrahs gewesen. Nur hatte Fermens das nicht unterscheiden können und hatte sie für menschliche Wesen gehalten.
    Bahrns hatte das Rätsel fast gelöst. Es blieb nur noch offen: Wie würden sie es schaffen, die Illusion zu zerstören und die Besatzung der Werlin-Soft in die Wirklichkeit zu holen? Dazu hätte Bahrns erst einmal wissen müssen, wieso die Kollektivillusion nach dem Eintritt in Weltraum I noch funktionierte und solche Ausmaße hatte.
    Es gab eine vage Erklärung dafür: Der lange Aufenthalt im Schwarzen Universum befähigte die materialisierten Wesen dazu, Energie von Weltraum II anzuzapfen. Was sie hier, innerhalb der Zwangsillusion, praktizierten, war der Aufbau gewaltiger PSI-Felder und teilweise sogar PSI-Materialisation.
    Wenn sich das ausweitete, mußte es zwangsläufig zu einer Katastrophe kommen. Bahrns stellte sich vor, die Trennmauer zwischen Weltraum I und Weltraum II würde überbeansprucht und brach. Dann verwandelte sich dieser Teil der Galaxis in ein Inferno sondergleichen.
    Es gab noch andere ungeklärte Fragen, doch im Vordergrund stand der Zwang, die Illusion zu zerstören, um die Gefahr abzuwenden, von der die Kangrahs nicht einmal etwas ahnten.
    Bahrns hatte mit wachem Instinkt einen Weg bereitet, indem er bereits von den verschiedenen Wahrnehmungsebenen sprach. Das war natürlich Unsinn, aber der Kangrah hatte es geschluckt und würde mit den anderen gewiß darüber sprechen.
    Auf einmal kam Bahrns sich hilflos vor. Er wußte, daß er mit seinen alten Gefährten keinen Kontakt mehr aufnehmen konnte. Wahrscheinlich war er nicht einmal mehr in der Lage, die Bahrns überhaupt zu sehen, wenn er zum Raumhafen zurückkehrte.
    »Was ist mit dir?« fragte Roab.
    Bahrns erwachte wie aus Trance.
    »Was?«
    »Wir sind längst da, aber du hast dich so seltsam benommen, als könntest du meine Gedanken nicht aufnehmen. Auch hast du auf nichts reagiert.«
    Bahrns winkte ab. »Es ist nichts, Roab. Eine leichte Verschiebung der Wahrnehmungsebenen. Weißt du, ich gelte zwar als Experte auf diesem Gebiet, aber frage mich bitte nicht, wie das Phänomen physikalisch zu erklären ist. Du kannst dich ja mal mit euren Wissenschaftlern absprechen. Würde mich freuen, wenn wenigstens die einmal zu einem Ergebnis kommen könnten.«
    »Sage mir eines, Bahrns, ist die Tatsache, daß ihr Clarks-Planet so lange im Stich gelassen habt, als Beweis für die verschiedenartigen Wahrnehmungsebenen zu sehen?«
    »Ich fürchte ja«, antwortete Bahrns ernst. Die Luke stand offen. Er schwang sich hinaus.
    Von draußen winkte er Roab noch einmal zu. »Ich glaube, Kangrahs und Menschen werden sich prima verstehen, wenn sie erst einmal gelernt haben, miteinander umzugehen!«
    Roab winkte zurück. Eine typisch menschliche Geste, die er deshalb anwandte, weil er Bahrns eine Freude bereiten wollte.
    Der Kangrah war Bahrns auch prompt sympathisch.
    Bahrns schaute sich um, während der Gleiter davonschwebte. Er befand sich mitten in der Siedlung. Die Menschen wirkten gelöst und heiter. Sie arbeiteten schwer, doch das machte ihnen nichts aus.
    Stirnrunzelnd betrachtete das Monster, was die Humos herumschleppten! Es waren Baumaterialien.
    Bis zum Markt war es nicht weit. Bahrns bewegte sich in seinem schlenkernden Gang die Straße hinunter, bis er sehen konnte, was dort in den Himmel wuchs: Mitten auf dem Platz entstand ein großes Gerüst mit vielen Stockwerken.
    »He, was macht ihr da?« fragten Bahrns’ Gedanken.
    Zwei Humos blickten ihn verständnislos an. »Das weißt du nicht. Fremder?«
    »Nun, ich bin halt eben fremd!« trumpfte Bahrns auf.
    Die Humos schienen das als Erklärung zu akzeptieren. »Wir bereiten das Große Fest vor. Jeder ist unser Gast. Wir feiern den Beginn einer besseren Zukunft.«
    Damit wandten sich die Humos ab und liefen weiter.
    Bahrns blickte ihnen gedankenverloren nach.
    Eine bessere Zukunft?
    Humos hatten früher die Erde verlassen, weil sie es dort nicht mehr ausgehalten hatten. Sie waren mit den Siedlerschiffen ins All geflogen, weil sie sich dort eine bessere Heimat erhofften. Auf die meisten hatte eine herbe Enttäuschung gewartet: Die Welt, die sie betreten hatten, war zwar anders als die Erde, aber gewiß nicht besser. Es gab viel Arbeit, unwägbare Gefahren und die Sklaverei durch die Konzerne, denen sich die Humos mit Haut und Haaren verschreiben mußten, sonst brauchten sie die Reise gar nicht erst

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