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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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macht?«
    Colman drohte mit seinen Fäusten. Auf seiner Stirn schwollen die Zornesadern. »Ich bin nicht krank!« wetterte er. »Ich bin völlig gesund. Dir vielleicht, aber ich …«
    Er sah das Lächeln in den Gesichtern von Macson und Merrin-kläck. Macson sprach aus, was die beiden dachten:
    »Wenn es stimmt, Colman, warum wehrst du dich dann so sehr dagegen?«
    Colman sah ihn verdutzt an. Er machte Anstalten, sich auf Macson zu stützen, besann sich jedoch, denn er hätte gegen den Gefährten keine Chance gehabt.
    Doch es gab auch einen anderen Grund, warum er seine Wut bezwang: Die offenen Worte von Macson trugen Früchte.
    Colmans Haltung entspannte sich.
    »Also gut, ihr beiden, ich stelle mich als erster zur Verfügung. Ich sehe ein, daß wir das Illusionsfeld nur kennenlernen können, wenn wir in der Lage sind, die Wahrnehmungsebenen willkürlich zu wechseln. Und wir müssen die Illusionsebene kennen, um etwas dagegen tun zu können.«
    Er ging zu seinem Sitz, schwang ihn herum und setzte sich hinein, mit dem Gesicht zu Macson und Merrin-kläck.
    Die beiden Männer tauschten einen Blick aus.
    »Also gut«, sagte Merrin-kläck, »wir sind ebenfalls bereit.«
    Colman schloß die Augen und dachte: Es gibt nichts, was ich zu verbergen hätte. Alles Unsinn. Ich bin ich und ein freier Mensch, unbeeinträchtigt von dummen Erlebnissen aus der Vergangenheit. Idiotische Argumente, von irgendwelchen Psychologen erfunden. Die sind selber schizophren und schließen von sich auf andere.
    Er spürte das Feld und unterdrückte das nicht mehr länger. Paradox, daß die Loge versucht hatte, das Feld zu ergründen und sich gleichzeitig dagegen zur Wehr setzte. Kein Wunder, daß anfangs keine Ergebnisse zu erzielen waren.
    Inzwischen waren die Erkenntnisse weit genug fortgeschritten. Colman wußte, daß es das Feld gab, und ließ es wirken.
    Ein eigenartiges Gefühl entstand in ihm, das er sich zunächst nicht erklären konnte.
    Er schlug die Augen auf.
    Ja, es war ein Gefühl des Verlassenseins, der Einsamkeit, der Leere. Colman fror, obwohl es in dem feudal eingerichteten Wohnraum mollig warm und er ausreichend angezogen war. Die Kälte kam von innen und erfüllte jede Faser seines Körpers. Er zitterte wie Espenlaub und starrte gegen die gegenüberliegende Wand.
    Eigentlich registrierte er die Kälte nur ganz am Rande, denn sie war ihm gleichgültig. Auch für die Einrichtung des Wohnraums hatte er kein Interesse. Sein Gehirn war leer. Apathisch saß er da.
    Bis ein Bild vor seinem geistigen Auge auftauchte und ihm die Tränen in die Augen trieb: Das Bild einer Frau: Laura!
    »Warum hast du das getan?« murmelte er brüchig. »Warum?«
    Sein Körper zitterte stärker. Seine Hände krallten sich an den Armlehnen fest. Er rang nach Atem. Dann brüllte er es aus Leibeskräften: »Warum?«
    Colman sprang aus dem Sessel. Sein Herz schlug bis zum Hals, als er die Hände hinter dem Rücken verschränkte und unruhig hin und her lief. Die Kälte in seinem Körper wich langsam ansteigendem Fieber. Zwei Stunden ging er hin und her, mit leerem Gehirn und immer wieder diesem Frauenbild vor den Augen.
    Plötzlich blieb er stehen, denn er hatte ein Geräusch vernommen: Jemand schloß die Wohnungstür auf und überquerte die Diele: Stöckelabsätze, die wieder mal modern waren. Laura? Sie hängte ihren Mantel nicht in die Garderobe, wie er es ihr mindestens tausend Mal gesagt hatte, sondern ließ ihn wieder auf das Schränkchen fallen, obwohl es ihn ärgerte.
    Colman rannte zur Tür und riß sie auf. Er erwartete, seine Frau zu sehen, aber die Diele war leer.
    Er hatte sich alles nur eingebildet.
    Die Wohnung würde immer leer bleiben, denn Laura hatte ihn endgültig verlassen! Sie befand sich auf dem Weg zu einem anderen Planeten, mit einem anderen Mann, Lichtjahre von ihm entfernt.
    Colman drehte sich um und schritt zum Wohnzimmertisch.
    Hier hatte er ihre letzte Nachricht gefunden. Er hatte seit Monaten gewußt, daß seine Laura einen anderen Mann liebte, aber diese Tatsache verdrängt und ständig gehofft, daß sich alles von allein wieder einrenken möge. Vor drei Tagen hatte er den letzten Beweis gefunden, daß es diesen anderen Mann wirklich gab. Er hatte ihn aufgesucht und von ihm verlangt, Laura wieder freizugeben.
    Der Mann hatte ihn ausgelacht und ihn hinausgeworfen.
    Colman war nicht in der Lage gewesen, sich gegen diese rüde Behandlung zu wehren, weil er vor seinem Rivalen Angst gehabt hatte!
    Der andere war ihm überlegen,

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