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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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haben die Macht, Ihnen die Außenseiterrolle zu ersparen. Die Terranautensache ist nicht Ihre Sache, Mr. Macson. Wenn Sie in unserem Sinne handeln, werden Sie als Arbiter wieder eingegliedert, mit allen Privilegien ausgestattet und mit einer neuen Identität versehen. Was halten Sie davon?«
    Macson brauchte nicht lange zu überlegen. Ja, er war gegen die Treiber und somit auch gegen die Terranauten. Um Politik hatte er sich nie zuvor gekümmert. Schließlich war er ein Computerspezialist und kein Manag.
    Macson wurde zu einem V-Mann und zu einem Verräter. Er stand fürderhin in den Diensten der Grauen Garden …
     
    »Nein!« riefen Colman und Merrin-kläck wie aus einem Munde, als Macson in die Wirklichkeit zurückgefunden hatte.
    Macson nickte. Er wich ihren forschenden Blicken aus.
    »Ja, es stimmt«, sagte er kleinlaut.
    »Seit wann?«
    »Es war kurz vor der Treiberrevolution. Die Wirren und das Chaos machten es mir leicht. Ich schloß mich den Terranauten an und verriet meine besten Freunde, nur um mich wieder auf der Erde niederlassen zu können. Aber als die Treiber zu Tausenden getötet wurden und die Massenverfolgung einsetzte, weil man Kaiserkraft hatte und die Treiber nicht mehr zu brauchen glaubte, wurde meine Rolle als Verräter uninteressant. Es kam nicht mehr darauf an, nur Terranauten ausfindig zu machen, sondern alle Treiber wurden verfolgt.«
    »Du ebenfalls?« murmelte Merrin-kläck, immer noch fassungslos.
    »Ja, ich ebenfalls! Mein Verrat war also letztlich sinnlos geworden. Ich hatte keinen Vorteil mehr daraus und nutzte meine Terranautenrolle, um selber der Verfolgung zu entrinnen. Und jetzt sitze ich hier. Vielleicht bin ich inzwischen ein echter Terranaut geworden, aber ich …« Macson brach ab. Er zitierte wie im Fieber.
    Die beiden Gefährten betrachteten ihn.
    Merrin-kläck sagte: »Ich habe keine Bedenken mehr, Macson, denn wenn dich die Verräterrolle, die du einst spieltest, nicht so sehr belastet hätte, wäre diese Rolle jetzt nicht offensichtlich geworden.«
    Colman nickte. »Ja, Macson, wir haben nicht das Recht, über dich zu richten, denn seit damals ist viel passiert und du hast dich als wichtiges Mitglied in der Terranautenvereinigung erwiesen. Sonst wärst du nicht gemeinsam mit uns unterwegs. Du hast stets unter dem Verrat gelitten und lebtest in der Angst, daß deine Freunde es erfahren könnten. Jetzt wissen wir es, und es gibt keinen Grund mehr für dich, eine so dumme Furcht zu hegen.«
    Macson sah auf. Er lächelte auf einmal.
    »Danke!« sagte er bewegt.
    Dann wandte er sich an Merrin-kläck. Der Logenmeister wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über die Stirn.
    Denn er war jetzt ebenfalls an der Reihe.
    »Die Stunde der Offenbarung!« knurrte er.
     
    Abschied, obwohl Merrin-kläck erst zu ihnen gekommen war.
    »Wie lange bleibst du diesmal fort?« fragte der Oberste Sobirer. Er war traurig. Sogar das Übersetzungsgerät, das Merrin-kläck persönlich mit den Spracheigenheiten der Sobirer gefüttert hatte, konnte diese Traurigkeit zum Ausdruck bringen.
    »Die Verhandlungen, euch betreffend, sind abgeschlossen«, sagte Merrin-kläck. »Ihr wißt, daß ich auf der fernen Erde war und über euren Planeten Sobir berichtete. Es ist eine wunderschöne Welt.«
    »Und sie darf uns gehören?« vergewisserte sich der Oberste Sobirer.
    Merrin-kläck betrachtete das Pinguinwesen mit der grünen Haut. Sobir war eine Dschungelwelt, und die Bewohner dieser Welt waren in der Lage, sich weitgehend der Farbe ihrer Umgebung anzupassen – ähnlich wie ein irdisches Chamäleon. Allerdings war diese Fähigkeit zum Teil verlorengegangen, als diese Rasse Intelligenz entwickelt hatte und die farbliche Anpassung nicht mehr lebensnotwendig gewesen war.
    Merrin-kläck, wie sie ihn nannten, hatte mit seinem Team den Planeten erforscht. Die Arbiter mußten es nun ihm überlassen, einen entsprechenden Bericht auf der Erde abzuliefern, denn er war der Chef.
    Es war immer so, daß ein neuer Planet auf seine Besiedelbarkeit überprüft werden mußte. Auftraggeber war diesmal der Kaiserkonzern. Er hatte auch die Gelder zur Verfügung gestellt. Also mußte Merrin-kläck zunächst zu Kaiser nach Berlin, um dort seinen Bericht vorzulegen. Danach erst würde der Bericht offiziell an das Konzil geleitet werden, das dann in einer seiner Sitzungen beschloß, was mit Sobir geschah.
    Mac von Valdec, der Generalmanag von Kaiser, der zu dieser Zeit beide Hände nach der Macht über das Konzil ausstreckte,

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