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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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kauerte sich in die Öffnung am Gleiter. Dann stieß es sich ab und segelte wie ein welkes Herbstblatt herüber.
    Ein monströses Geschöpf, scheinbar nur aus dieser halbdurchsichtigen Haut bestehend, durchzogen von blauen Adern, häßlichen Warzengebilden und blauroten Knoten, wie geplatzte Äderchen. Es flatterte leicht, stabilisierte damit seinen Flug und kam genau auf Bahrns zu.
    Die Drillinge wimmerten leise. Eine unbewußte Reaktion.
    Bahrns rührte sich nicht vom Platz.
    Fermens tastete nach den Gedanken des Monsters. Da war scheinbar nichts: Bahrns kapselte sich ab. Fermens zog sich wieder zurück und wandte sich dem Rochen zu.
    Mit heftigen Bewegungen bremste das Geschöpf ab, beschrieb eine scharfe Kurve und klatschte Cora-lon mitten ins Gesicht. Im Nu war Cora-lon von dem Wesen eingehüllt. Der ganze Körper. Das Rochenwesen konnte seine Körpergröße offenbar bis zu einem gewissen Grad willkürlich verändern. Es hüllte Cora-lon ein und erstickte sie. Vergeblich rang sie nach Atem.
    Fermens stand da wie vom Donner gerührt. Ein kurzer Blick zu den Gleitern hinüber.
    War das eine Waffe der Kangrahs? Sollten sie so enden?
    Ein zweiter Gleiter öffnete sich. Doch auch diesmal tauchte kein Kangrah auf. Die Öffnung blieb leer.
    Die zwei Schwestern, die vom Angriff verschont geblieben waren, schrien gellend und stürzten sich auf Cora-lon, um sie aus der Umklammerung zu befreien.
    Ein hoffnungsloses Unterfangen. Die Rochenhaut pulsierte intensiv und hatte die Eigenschaft von Gummi.
    Da bildete sich am Mund von Cora-lon eine Öffnung. Cora-lon japste nach Luft. Es war im letzten Moment möglich geworden. Als sie zu Boden sank, wurde sie von den Schwestern aufgefangen.
    Die Rochenhaut kümmerte sich nicht darum.
    Fermens und Bahrns standen daneben und waren unfähig zu handeln. Was hätten sie tun sollen?
    Da erhob sich die Rochenhaut mit ihrem Opfer in die Luft. Die Schwestern wurden von einer unsichtbaren Kraft zurückgetrieben.
    Fermens blickte zum zweiten Gleiter, der sich geöffnet hatte. Dort stand jetzt ein Kangrah. Schweigsam, irgendwie drohend.
    Cora-lon war unfähig, sich zu bewegen. Sie atmete keuchend und vergaß sogar zu schreien.
    Die Schwestern wurden plötzlich ruhig. Fermens spürte die Anwesenheit einer Wesenheit, die weder Kangrah noch Mensch war. Cora-lon schwebte ein paar Schritte davon. Von dem Kraftfeld, das sie trug, wurde sie herumdirigiert, bis sie in ihr Gesicht sehen konnten. Die Augen waren geöffnet. Das Gesicht wirkte wie unter einer dicken, sehr stark verunreinigten Glasscheibe.
    »Es tut mir leid!« sagte sie. Aber es war nicht ihre Stimme, sondern die eines fremden Wesens, das sich bemühte, wie ein Mensch zu reden.
    Fermens ballte die Hände zu Fäusten. Er spürte den aufkeimenden Zorn, geboren in der Ohnmacht.
    Was konnten sie tun?
    Ich bin ja doch bewaffnet! dachte er plötzlich. Ich hätte mich mit der Waffe in der Faust gegen die Siedler wehren können.
    Er schaute nach Bahrns.
    Auch Bahrns ist bewaffnet. Trotzdem haben wir uns mit den bloßen Fäusten zur Wehr gesetzt.
    Gottlob! fügte er hinzu.
    Aber er hatte während der notwendigen Verteidigung überhaupt nicht an seine Waffe gedacht. Als würde er keine bei sich tragen.
    Und warum denke ich jetzt daran?
    Nein, ich werde sich nicht einsetzen.
    Seine Haltung entspannte sich wieder. Auch Bahrns schien aus seiner Kampfbereitschaft zu erwachen.
    »Freut mich!« sagte Fermens sarkastisch. »Was tut dir denn so leid?«
    »Ich mußte von Cora-lon Besitz ergreifen, um euch besser verstehen zu lernen. Ich bin kein Kangrah, bin nur ein Gast auf der Werlin-Soft. Meine Rasse ging vor vielen Zeiten in einem schrecklichen Krieg unter. Die Werlin-Soft kam zu spät, um meine Rasse zu retten. Sie fanden mich in der Leere des Weltraums, wohin meine wahnsinnigen Gedanken sie lockten. Ja, ich war wahnsinnig – vor Einsamkeit, vor Rachedurst, vor insgeheimer Todessehnsucht. Doch ich lebte – vom Licht der Sterne, das meinen Körper durchdrang und mich mit Energie versorgte. Ich bereitete den Kangrahs viel Mühe, denn ich identifizierte sie als die Feinde meiner Rasse. Damit tat ich ihnen Unrecht. Es gelang ihnen schließlich, mich als Freund zu gewinnen. Ich bin ihnen zu Dank verpflichtet und erwidere diese Freundschaft.«
    »Ich verstehe nicht recht.«
    »Seitdem bin ich eine Art Mittler. Die Kangrahs, das ist ein friedfertiges Volk mit Gewaltlosigkeit als oberstes Ziel.«
    Und trotzdem haben sie eine ganze Milchstraße und beinahe

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