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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Konnexkristall und induzierte psychisches Feuer.
    Die meisten Sonnenarchitekten zogen sich schlagartig zurück. Einige von ihnen hielten den jähen Schock nicht aus und erlitten irreparable Bewußtseinsschädigungen. Andere versuchten, sich der Wut des Sternenfängers zu widersetzen, konnten ihm aber nur wenige Sekunden lang standhalten.
    Als Chagar die Augen öffnete, hatte sich vor ihm auf der transparenten Barriere eine neue holographische Projektion gebildet. Der Vorsitzende des Architektenrates sah ihn an.
    »Ich habe jetzt endgültig genug!« platzte es aus Chagar heraus. »Für die letzten Einfügungen kommen keine Sonnenarchitekten mehr in Frage. Sie haben sich einmal mehr als absolut unfähig bewiesen.«
    »Ich weiß nicht, ob das klug ist«, erwiderte Jarkha. Die Gedanken des Sternenfängers glitten kurz zurück zu Tramur, der bei einem angeblichen – und von ihm initiierten – Emigrantenattentat ums Leben gekommen war. Jarkha war alles andere als ein neuer Tramur. Durch die Loyalität gegenüber Chagar erhoffte sich der Ratsvorsitzende kompetente Hilfe bei seinen nächsten Transfers der Identitätsmatrix. Der Sternenfänger hatte auch durchaus die Absicht, ihm diese Unterstützung zu gewähren – solange Jarkha ihm nützlich sein konnte. »Es gibt im Rat nach wie vor eine Opposition, die sich gegen Sie richtet. Sternenfänger. Es wäre meiner Ansicht nach falsch, sie zu unterschätzen und ihr einen Vorwand zu geben, um …«
    »Einen Vorwand für was?« sagte Chagar gefährlich leise. Mit der linken Hand umklammerte er das Juwel des Konnexkristalls. Jetzt konnte seine Macht von niemandem mehr in Frage gestellt werden – nicht einmal von einem Spektrum namens David terGorden, von irgendwelchen Sonnenarchitekten ganz zu schweigen. »Ich habe nicht die Absicht, jetzt noch falsche Rücksichten zu nehmen. Das Gros der Architekten ist schlichtweg unfähig. Ich kann von Glück sagen, die neuen Rekruten zur Verfügung zu haben. Ohne sie wäre eine Vollendung der Sonnensphäre unmöglich.« Der Sternenfänger starrte das dreidimensionale Abbild des Ratsvorsitzenden durchdringend an. »Offenbar wird immer wieder vergessen, welchem Zweck die Sphäre dienen soll. Es geht um die Unsterblichkeit unseres Volkes, Jarkha. Bald schon wird die Benutzung der Identifikatoren überflüssig sein. Aber wenn sich im Rat irgendein Widerstand gegen mich regen sollte, so brauchen die Betreffenden nicht mehr damit zu rechnen, ebenfalls für die Transformation in atomarenergetische Wesenheiten in Frage zu kommen.«
    »Ich bin sicher, man erkennt Ihre Bemühungen in der angemessenen Weise an«, versicherte Jarkha hastig. Sein Leib war aufgedunsen und mußte von mehreren Servomechanismen abgestützt werden. »Aber wenn Sie ein wenig diplomatischer vorgehen würden …«
    »Die Sonnensphäre ist fast komplett«, unterbrach ihn der Sternenfänger erneut. »Ich will nicht alles aufs Spiel setzen, nur weil die meisten Architekten inzwischen zu Idioten degeneriert sind. Haben wir uns verstanden, Jarkha? Die Ausbildung der Rekruten wird jetzt intensiviert. Ich möchte, daß mir die restlichen rund neuntausend ehemaligen Hibernanten der Estenban umgehend zur Verfügung gestellt werden. Teilen Sie meinen Beschluß dem Rat mit.«
    Jarkha vollführte eine bestätigende Geste – voller Unsicherheit und Nervosität –, zögerte aber, die Verbindung zu unterbrechen.
    »Ja?«
    »Wir haben vor kurzem die Nachricht eines Suchers erhalten. Offenbar ist es gelungen, den Zentralplaneten der Emigration zu entdecken.«
    Der Sternenfänger beugte sich ruckartig vor, und in seinen silbrigen Augen glitzerte es. »Fresco? Warum haben Sie das nicht gleich gesagt! Ist die Einsatzflotte bereit?«
    »Sie wartet nur noch auf Ihren Startbefehl, Sternenfänger.«
    »Der ist hiermit erteilt.« Chagar schaltete ab, nahm kurz Kontakt mit dem Kommandanten der Flotte auf und gab ihm einige letzte Anweisungen. Anschließend lehnte er sich wieder zurück und kontrollierte mit Hilfe seiner Instrumente noch einmal das Energiegleichgewicht an der Stelle der Sonnensphäre, in der gerade ein neuer Stern eingefügt worden war. Alles in Ordnung. Die Gespinste waren stabil.
    Als Chagar daraufhin die Steuerkammer verließ, dachte er an David terGorden. Der Erbe der Macht war mit einem Segment der Estenban in Richtung Asteroidenschale geflohen. Vielleicht hielt er sich derzeit sogar auf Fresco auf. Er stellte keine Gefahr mehr da. Davon war der Sternenfänger

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