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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Hütet sie gut. Sie werden euch einen wichtigen Dienst erweisen.«
    David erhob sich ebenfalls, ganz langsam, ganz steif. »Wir haben nicht die Möglichkeit, Fresco zu verlassen. Die Atmosphärenspringer und Fähren sind zerstört …«
    »Dir müßt Vertrauen haben. Und entschlossen sein. Es hängt so viel davon ab.«
    Das waren die letzten Worte des Eremiten. Er schloß die Augen und zog sich in sich selbst zurück. David zögerte und schien ihm noch eine Frage stellen zu wollen. Aber in diesem Augenblick hörten wir in der Ferne ein dumpfes Brausen, das rasch näher kam. Raol kam schnaufend herein.
    »Oh, bei allen Schneegeistern dieses elendig kalten Planeten!« jammerte er mit weinerlicher Stimme. »Der Sucher hat seine Invasionsmodule abgesetzt. Und eins davon fliegt jetzt den zerstörten Stützpunkt an.«

5
Myriam: Mehr als nur blinde Passagiere
    Wir hasteten die Eistreppe hinunter, während das Invasionsmodul immer näher kam: ein dunkler Punkt vor dem grauweißen Himmel, ein summendes Insekt aus Stahl und Kunststoff, prall gefüllt mit Vernichtungskraft. »Wenn das Ding seine Wärmedetektoren einsetzt, können wir gleich unser Testament machen«, platzte es schrill aus Raol heraus. Trotz seiner Körperfülle hatte er keine Mühe, mit uns Schritt zu halten. Damiros Narbengesicht war eine ausdruckslose Maske. Altac und Schira hatten die Ergschleudern hervorgeholt und die Waffen entsichert. Aber auch den beiden jungen Mentalzwillingen mußte klar sein, daß sie damit gegen ein Invasionsmodul nur wenig ausrichten konnten. Als wir den Talgrund erreichten, suchten wir hinter eisverkrusteten Felsbrocken Deckung. Die nachtschwarze Zerstörungssonde sank in die Tiefe, verringerte die Geschwindigkeit und landete unweit des von einem verzogenen Metallschott abgedeckten Schachtes, der hinabführte in die subplanetaren Anlagen der Emigration. Das Summen der elektronischen Systeme des Suchermoduls wurde leiser, verstummte aber nicht ganz. Altac fluchte leise, und Raol schnaufte: »Und was jetzt?« David starrte auf den Beutel mit den Misteln, dann auf die gelandete Sonde. Ich nickte langsam. Ich ahnte, was er vorhatte.
    »Es ist unsere einzige Chance«, sagte er leise. »Was wollen Sie damit sagen?« fragte Raol und verzog das Gesicht. »Sie meinen doch nicht etwa …«
    »Doch, genau das.« David schob sich hinter dem Felsbrocken hervor und eilte geduckt über den Schnee. Die Entfernung zur Sonde betrug etwa einen Kilometer, und die Wärmedetektoren waren empfindlich genug, um selbst Temperaturunterschiede von nur wenigen Grad anzumessen. Aber David hatte recht:
    Der atomare Brand kam näher, und das Invasionsmodul verfügte über Triebwerke, mit deren Hilfe wir aus dem Gravitationsbereich Frescos entkommen konnten.
    Es kam, wie es kommen mußte. Nachdem wir einige Dutzend Meter zurückgelegt hatten, wurde das Summen wieder lauter, und ich sah, wie sich ein Abstrahlprojektor auf uns richtete. Meinen Gefährten entging das nicht. Wie auf ein Kommando hin warfen wir uns zu Boden, und der grelle Energieblitz raste dicht über uns hinweg, strich einige Meter hinter uns fauchend über den Boden und ließ eine Fontäne aus heißem Wasserdampf in die Höhe steigen. Ich sprang wieder auf die Beine und hastete weiter. Aus den Augenwinkeln konnte ich das verzerrte Gesicht Davids erkennen, und ich spürte auch, wie sich seine psionische Aura verdichtete. Er konzentrierte sich auf die Sonde, und seine telekinetischen Arme packten die Servomotoren, die die Ergschleudern auf das Ziel justierten. Die nächste Energieentladung verfehlte uns ebenfalls. Ich lief weiter, immer weiter, und die kalte Luft stach in den Lungen. Die Entfernung zum Invasionsmodul schien sich gar nicht zu verringern. Ich öffnete meine eigenen, im Vergleich zu David aber nur sehr schwach ausgeprägten PSI-Sinne und half ihm. Altac, Schira, Raol und Damiro unterstützten mich dabei. Einer der beiden Muhadin feuerte, aber der Strahl leckte wirkungslos über den Stahl der Sonde. »Nach rechts!« rief David. Ich warf mich sofort zur Seite, und ich spürte die Hitze des Energieblitzes, der an mir vorbeifauchte und sich hungrig in die Talwand fraß. Es knirschte und knackte im Eis. Einige tonnenschwere Brocken lösten sich und stürzten in die Tiefe. Altac und Schira wichen aus. Der Boden erzitterte, als es zum Aufprall kam. Irgendwann verlor ich das Gleichgewicht und fiel. Eine Hand schloß sich um meinen Arm und zog mich weiter. Als ich aufsah, blickte ich ins

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