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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Gesicht Davids – und direkt hinter ihm ragte die eine Flanke der Sonde auf. Raol robbte keuchend auf uns zu, gefolgt von dem Schweigsamen, der sich so gelenkig bewegte wie ein Schneewolf. Die beiden Muhadin preßten sich an das Metall des Moduls und rangen nach Luft.
    »Wir müssen uns beeilen!« stieß David zischen zwei zischenden Atemzügen hervor. »Wir befinden uns hier im toten Winkel der Geschütze, aber das weiß auch der Bordcomputer. Die Triebwerke laufen an.« Er drehte sich um und tastete über den glatten Stahl. Nach ein paar Metern entdeckte er eine Fuge. Das Summen, das aus dem Innern des Moduls drang, wurde immer lauter. David konzentrierte sich. Es dauerte einige Augenblicke, dann ertönte ein scharfes Knacken, und eine Luke schwang auf. Er kletterte hinein, und wir folgten ihm. Damiro half Raol und den mentalen Zwillingen. Noch bevor sich das Außenschott der kleinen Schleuse wieder schloß, hob die Sonde ab und stieg steil in den Himmel. Der jähe Andruck warf mich zu Boden und preßte mir die Luft aus den Lungen. Raol jammerte schrill. Der Schweigsame hielt sich nach wie vor auf den Beinen, und es gelang ihm, die Luke zu verriegeln.
    Dunkelheit umschloß uns.
    »D-david?« keuchte ich.
    »Es ist alles in Ordnung, Myriam.« Irgendwo schabte etwas, und unmittelbar darauf wurde ein Fluch laut. »Der Computer hat die Energieversorgung des elektronischen Schlosses unterbrochen. Wir sitzen hier drin fest.«
     
    Eine Weile herrschte Stille, und ich empfand plötzlich die irrationale Furcht, allein gelassen zu sein. Meine Stimme zitterte, als ich fragte: »Was nun?«
    »Wir warten«, erwiderte David.
    »Worauf?« Das war das erstemal seit vielen Tagen, daß sich der Schweigsame zu Wort meldete.
    »Darauf, daß diese Sonde an das zentrale Modul des Suchers ankoppelt.« Ich kroch durch die Finsternis, und die Unruhe in mir legte sich erst, als ich David dicht neben mir spürte. Ich begriff plötzlich, daß ich ihn brauchte, daß ich große Angst davor hatte, von ihm getrennt zu werden. »Das ist unsere einzige Chance.«
    »Ich verstehe nicht ganz«, flüsterte Schira.
    Das Summen der Triebwerke war inzwischen zu einer gleichmäßigen Geräuschkulisse geworden. »Der Bordcomputer weiß, daß er ungebetene Gäste an Bord hat. Er weiß ebenfalls, es kommen nur Emigranten in Frage. Durch die Kommunikationsverbindung dürfte auch die Besatzung des Suchers selbst darüber unterrichtet sein. Ich bezweifle, ob dieses Modul weiterhin seine ursprüngliche Aufgabe wahrnimmt. Bestimmt ist man an Bord des Suchers neugierig geworden auf uns.«
    »Eben«, jammerte Raol. »Das beunruhigt mich ja so.«
    »Und gerade das«, sagte David, »kann sich als ein großer Vorteil für uns erweisen. Myriam?«
    »Ja?«
    »Was weißt du über das Zentralmodul eines Schiffes?«
    Ich überlegte kurz. »Ein Sucher ist ein Raumschiff, das ähnlich wie die Estenban aus einzelnen Segmenten besteht, David. Gesteuert wird es in der Regel von einem sensiblen Piloten – einem speziell geschulten Garawanen, der dazu in der Lage ist, alle Bordsysteme geistig zu steuern und zu manipulieren. Im Innern der Asteroidenschale ist das Manövrieren sehr schwierig. Man braucht dazu entweder überaus leistungsfähige Computer, in deren Speichern zudem die Bahndaten der größten Planetentrümmer enthalten sind – oder ein Talent, das komplexe Navigationszusammenhänge innerhalb kürzester Zeit erkennen und darauf reagieren kann.«
    »Und der innere Aufbau?«
    Ich beschrieb ihm das, was ich davon wußte. Meine Ahnungen verstärkten sich. David hatte recht: Es war unsere einzige Chance – die einzige Chance auch für die Emigration und die Freiheitshoffnungen der im Innern der Sonnensphäre gefangenen Völker.
    »Gut.« Er erläuterte uns seinen Plan, und an seine Worte schloß sich erneutes Schweigen an. Ich räusperte mich und sagte: »Ich bin damit einverstanden.« David drückte mir die Hand. Es war nicht nur Genugtuung angesichts meiner Zustimmung. Es war viel mehr. Und das wußten wir beide. »Altac? Schira?«
    »Ein solches Unternehmen galt immer als unmöglich.« Die Stimme Altacs klang ganz ruhig. Bei seiner Bemerkung handelte es sich um eine Feststellung. »Ich kenne die Weltraumstadt. Ich habe Schira dort kennengelernt. Und mir sind auch die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen bekannt: mehrere Luben-Garnisonen, die Elitetruppen des Sternenfängers, weiterhin eine Flotte aus schwerbewaffneten Wachschiffen.«
    »Halten Sie es für möglich,

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