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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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die noch unvollkommene Sonnensphäre integriert hatten. Seit jener Zeit schlief der größte Teil des pflanzlichen Bewußtseins der Ulema. Seit jener Zeit hatte sich ein planetenumspannender Wald, in dem bis dahin eine ruhige und erhabene Harmonie geherrscht hatte, in einen Dschungel verwandelt, der allgemein als Hölle bekannt war.
    Noch während der Sternenfänger versuchte, sich auf die unmittelbar bevorstehende und entscheidende Auseinandersetzung mit dem anderen Spektrum vorzubereiten, spürte er einen fremden Faktor, der sich zwischen ihn und das ruhende Selbst der Ulema schob. Er drehte sich langsam um.
    »Es ist soweit«, sagte David und streckte die Hände aus. In dem sich rasch verdunkelnden Zwielicht war er nur ein Schatten. »Es gibt kein Entkommen mehr, Sternenfänger. Du hast dich deinem Schicksal zu fügen. Ebenso wie ich. Komm, Bruder. Ich habe so lange gewartet. Der weiße Stern braucht uns.«
    Chagars Gesicht verzerrte sich, als er zum psionischen Schlag ausholte. Aber in dem Augenblick, als er mit der mentalen Lanze auf das Bewußtsein David terGordens zielte und sie von sich schleudern wollte, wußte er, daß er verloren hatte. Denn hinter ihm erwachte der seit Jahrhunderten schlafende Geist der Ulema. Die herankriechende Finsternis der Nacht zog sich zurück und wich einer strahlenden Helligkeit, die von der steinharten Rinde des Urbaums ausging. Farbige Ringe entstanden, schwebten wie glitzernde Irrlichter durch die Luft und vereinten sich zu dem schimmernden Fanal eines Regenbogenfeldes. Entsetzt starrte der Sternenfänger auf seine Hände. Sie begannen sich aufzulösen, ebenso wie die Deformierungen und der fragile Leib. Das Brennen und Prickeln war nur mehr eine konturlose Erinnerung. Flüsternde Stimmen lockten ihn: die sechs anderen Spektren, die David bereits in sich aufgenommen hatte.
    David trat auf ihn zu. Chagar konnte sich nicht rühren. Nicht mehr.
    »Es ist zu Ende«, sagte David leise. »Und dieses Ende bedeutet gleichzeitig einen Neuanfang. Wehr dich nicht länger. Sternenfänger.«
    Chagar entlud die ganze psionische Kraft, die er zuvor in sich aufgesaugt hatte, aber die Energie verpuffte inmitten eines spektralen Kosmos, von dem er selbst ein Teil wurde. Ein anderer Geist formte sie neu und verwandelte sie. Ein Gefühl tiefer Ruhe durchzog das Universum der Farben, die allmählich miteinander verschmolzen und sich in einen weißen Teppich metamorphierten.
    Bald sträubte sich Chagar nicht mehr.
    Er war nicht mehr der Sternenfänger.
    Nur noch eine Farbe unter neun anderen – eine Zacke des weißen Sterns, der sich bald bilden würde.

16
Myriam: Neuer Aufbruch
    Die Gestalt des Sternenfängers hatte sich aufgelöst, und David drehte sich langsam zu uns um. Ich war seine Mentalpartnerin. Ich konnte deutlich die Veränderungen spüren, die sich nun in ihm vollzogen. Jetzt war der Augenblick gekommen, den ich die ganze Zeit über gefürchtet hatte. David sah uns an, und sein Blick wirkte sonderbar entrückt. Es war, als betrachteten seine Pupillen etwas, das wir nicht sehen konnten.
    »Meine kosmische Suche ist beendet«, sagte er leise und hob die Arme. Die tanzenden Lichter, die sich von der Rinde der Ulema und der Baumkrone weit über uns lösten, reihten sich aneinander, und die strahlend hellen Konturen des Regenbogenfeldes wuchsen auseinander und schufen ein Tor, das in eine andere Welt reichte. Ich versuchte, im Innern des Raum-Zeit-Stroboskops irgend etwas zu erkennen, aber meinen Blicken bot sich nur diffuse Graue dar.
    »David?«
    Er kam auf mich zu und nahm mich in die Arme. Ich versuchte, die Tränen zu unterdrücken. Aber ich konnte es nicht. Sie hinterließen salzige Spuren auf meinen Wangen. Ich weinte. Und er wußte warum.
    »Es mußte so kommen, Myriam.« Er sah Altac und Schira an, während er mich weiterhin umarmte. »Ich werde jetzt gehen.«
    Die beiden Muhadin nickten ernst. »Und wir …« Sie sahen sich an. »Wir verlassen Tebheo. Wir kehren zurück in die Asteroidenschale und nehmen Kontakt mit dem Rest der Emigration auf. Der Sternenfänger existiert nicht mehr. Schon sehr bald wird es zu erbitterten Machtkämpfen zwischen den Sonnenarchitekten kommen. Wahrscheinlich braucht der Widerstand im Innern der Sonnensphäre dann keine koordinierten Verfolgungsmaßnahmen mehr zu befürchten. Wir befreien die noch gefangenen und unterjochten Treiber und Terranauten aus dem Paralleluniversum. Ohne Chagar sind die Architekten schwach. Vielleicht können wir die

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