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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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der Staker über die Nester von hungrigen Blutungen hinweg, zermalmte Blütenkelche, die sich gierig nach ihm öffneten und durchtrennte mit aus der Hülle ragenden Vibromessern einige Pflanzenstränge, die sich um das Gefährt zu wickeln begannen. Hinter der durchsichtigen Kanzel war der Oberkörper eines bärtigen Muhadin zu sehen. Der Staker kam rasch näher, und Chagar zog sich eilig zurück. Das Brennen und Prickeln machte es dem Sternenfänger unmöglich, sich zu konzentrieren, seine telepathischen Befehlssonden in den Geist des Fahrers hineinzuschicken und ihn unter seinen Willen zu zwingen. Er versteckte sich und sah zu, wie der Staker an ihm vorbeisummte, einen vom Hauptweg abzweigenden Steg wählte und in die Tiefe kletterte, hinab zur Höllenbastion des Fallenstellers. Das Haus des Muhadin bestand aus speziell vorgefertigten Einzelteilen, die zu einer rechteckigen Konstruktion zusammengesetzt worden waren. In regelmäßigen Abständen wurden kleine und in die gepanzerten Außenwände integrierte Projektoren aktiv: Dann leckten Feuerzungen über das immer wieder vortastende Grün, verbrannten und verkohlten und schufen auf diese Weise eine künstliche Lichtung, in deren Zentrum sich die Bastion selbst befand.
    Auf seinen langen und spinnenartigen Teleskopbeinen schob sich der Staker bis ganz dicht an das Gebäude heran. Ein Schott öffnete sich, und ein transparenter Schlauchtunnel stülpte sich hervor. Der Fallensteller verließ sein Fahrzeug und wechselte ins Innere der Bastion. Kleine Servomechanismen folgten ihm und trugen die Tagesbeute ins Lager.
    Chagar behielt das Domizil des Muhadin aufmerksam im Auge und versuchte den Zyklus der Projektoren abzuschätzen. In der Stille um ihn herum ertönten bald wieder die ersten Geräusche: ein fernes Zirpen, gefolgt von dem Brechen eines dicken Astes, von dem heiseren Brüllen eines Raubtieres, ein allgegenwärtiges Fressen und Sterben.
    Und da war noch etwas: ein leises Flüstern, eine wispernde Stimme, die langsam lauter wurde, die rasch näher kam, getragen von einem muskulösen Vogelleib. David terGorden hatte seine Spur nicht verloren. Er verfolgte ihn weiter.
    Unten feuerten die Projektoren. Der Sternenfänger zögerte nicht länger. Er schob sich aus seinem Versteck hervor und hastete als kleine und überaus flinke Krallenratte über das Holz des nach unten führenden Stegs. Natürlich waren die Sicherheitseinrichtungen der Bastion des Fallenstellers nicht nur allein auf die Projektoren beschränkt. Es gab noch andere Systeme, die gewährleisteten, daß der Muhadin ruhig schlafen konnte und nicht um sein Leben fürchten mußte, wenn er sich in seinem Haus aufhielt. Für ein Tier waren diese ganz besonderen Fallen natürlich unsichtbar. Nicht so für den Sternenfänger. Trotz des immer stärker werdenden Schmerzes in ihm, der dringend eine Übertragung der Identifikationsmatrix verlangte, konzentrierte er sich ganz auf seine psionischen Sinne und horchte. Er lokalisierte einen getarnten Atomisierer, der alles, was eine bestimmte Distanz zu ihm unterschritt, mit einer energetischen Entladung in molekularen Staub verwandelte. Er stieß auf elektronische Sensoren, die den Computer der Höllenbastion Zieleingaben lieferten, wodurch ebenfalls in die Außenwände des Gebäudes integrierte Ergschleudern aktiv wurden. Und auch das war noch nicht alles. Es gab Kontaktgifte, Pestizide, unter breiten Blättern verborgene Bakterienkolonien, die in den Labors der Henschi entstanden waren und die man für den Einsatz auf Tebheo geschaffen hatte. Darüber hinaus existierten auch noch Illusionszellen, die Raubtieren, die sich hierher vorwagen mochten, den Angriff etwa eines Allesgierers vorgaukelten. Der Muhadin hatte sich bestens geschützt vor der feindlichen Umwelt der Hölle. Aber er konnte natürlich nicht ahnen, daß er mit einem Spektrum konfrontiert wurde.
    Der Sternenfänger wich all den Fallen und Abwehreinrichtungen aus und erreichte den Staker. Die Einstiegsluke hatte sich natürlich längst wieder geschlossen und war elektronisch verriegelt worden. Aber es fiel Chagar nicht weiter schwer, sich psychisch in die Schaltungssysteme hineinzutasten und das Schott aufschwingen zu lassen. Er duckte sich, und gerade als er springen wollte, ertönte eine Sirene, und in der nachtschwarzen Außenwand der Höllenbastion öffnete sich ein Segment.
    »Was zum Teufel …« setzte der Muhadin an und richtete eine großkalibrige Ergschleuder auf die vermeintliche

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