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Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Titel: Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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Täter«, hallte Llewellyns Stimme durch das Gezeter, »sind die Delegierten Karlos Theta-Vierzehn und Fowler Bunghole. Sie haben Ihre Gastfreundschaft mißbraucht, Titan-Technikus, um nicht nur meine Kameraden und mich zu killen, sondern auch zu dem Zweck, Sie zu ermorden, Titan-Technikus, und Ihren Verwandten Bunyan Willborn, mit dem sie konspirieren, als ihre Marionette an die Regierung zu bringen!«
    Nach diesen Worten ergab sich ein vollkommenes Schweigen der Fassungslosigkeit und der Bestürzung. Für ein ausgedehntes Weilchen blieb es im Saal gänzlich still. Entgeisterung, Unglauben, Schrecken und Zorn – je nach der Verwicklung in die Ereignisse – raubten den Versammelten die Sprache.
    Dann torkelte Fowler Bunghole von seinem Sitz empor. »Das ist eine ungeheuerliche Lüge, eine schwere Beleidigung!« krächzte er mit schriller Stimme. Er schüttelte mit dürrem Arm eine Faust in Llewellyns Richtung. »Für diese schamlosen Beschuldigungen werden Sie keinerlei Beweise vorlegen können.« Unvermittelt wandte er sich an die anderen Delegierten. »Das ist ein Trick, um in unseren Reihen Zwietracht zu schüren. Wir dürfen uns nicht …« Plötzlich erlitt er einen Hustenanfall, schwankte und wankte, sackte zurück auf seinen Sitzplatz, sank zusammen, röchelte und hüstelte nur noch, die Hände auf die Brust gedrückt, die Augen geschlossen.
    »Sie Monstrum!« heulte Karlos Theta-14 den Terranautenführer an. »Kennen Sie keine Achtung vor der Würde des Alters? Das ist …!«
    Doch Klamatz ließ ihn nicht ausreden. Der Titan-Technikus hatte seinen Platz verlassen und stampfte mit seiner ganzen, in Platin gefaßten Leibesfülle auf den Delegierten zu. »Keine Ablenkungen, Theta-Vierzehn!« schnauzte er, erweckte selbst den Eindruck, als werde ihn gleich der Schlag treffen. »Ich verlange eine eindeutige Stellungnahme zu den geäußerten Vorwürfen!«
    »Wir brauchen unsere Unschuld nicht zu beweisen!« raunzte Theta-14 zurück, zupfte nervös an seinem Vollbart. »Llewellyn lügt! Es liegt bei ihm, für seine haltlosen Anschuldigungen Beweise zu erbringen.«
    »Derartige Haarspaltereien kümmern mich nicht!« röhrte der Titan-Technikus. »Ich lasse Sie einsperren, bis die Wahrheit feststeht!«
    »Wir sind als Diplomaten hier und genießen deshalb Immunität«, maulte Theta-14 trotzig. »Ich protestiere gegen Ihr Benehmen, Titan-Technikus.«
    Zahlreiche andere Delegierte unterstützten den Hinweis auf die Immunität. Unterdessen schwebten zwei von Wachen alarmierte Medo-Robots auf ihren MHD-Feldern in den Saal, falteten eine Tragbahre auseinander und schafften den halb besinnungslosen Fowler Bunghole hinaus.
    »Der Beweis für die Verschwörung ist ziemlich leicht erbringbar«, sagte Llewellyn zu Klamatz. »Fragen Sie Willborn. Er kann sich auf keinen besonderen Status berufen. Er wird reden, wenn Sie ihn nachdrücklich genug befragen.« Der Riemenmann entfernte sich gelassen vom Podium, voll und ganz zufrieden mit dem erzielten Erfolg.
    Karlos Theta-14 erbleichte; Schweißtröpfchen schimmerten plötzlich auf der kreidigen Blässe seiner Wangen. Fahrig rang er die Hände. »Titan-Technikus, ich beantrage …«
    »Nichts da!« brüllte Klamatz. »Die Sitzung ist geschlossen!« Schroff drehte er dem Delegierten von Gharlapond den Rücken zu. »Wachen! Holt mir Bunyan Willborn ins Palais! Laßt keine Ausreden gelten! Duldet keinen Widerstand! Der Kerl wird mir noch heute Rede und Antwort stehen.«

5
    Im Leben keines intelligenten Wesens wird es jemals einen Augenblick der Gewißheit geben.
    Der Verschollene
     
    Wir sind die Lebenswächter. Alles Leben im Kosmos steht unter unserem Schutz. Wir behüten und bewahren das Leben und gewährleisten seinen natürlichen Lauf. Wir sind die Lebenswächter.
    Llewellyns flüchtiges psionisches Tasten, als er den verhunzten Dachgarten des Palais Protop betrat, enthüllte ihm, daß sich an der Selbstdarstellung der Schmetterlinge nichts geändert hatte.
    Chantal Maikowin saß am Tisch einer kunst- und schmucklosen, obendrein auch noch ungepolsterten Stahlrohr-Sitzgruppe, einen Ellbogen auf die Tischplatte und das Kinn in die Hand gestützt. Anscheinend befaßte sie sich mit schwierigen Überlegungen. Sie sah auf, als sie, während sich der Terranautenführer ihr näherte, seine Schritte hörte.
    »Hallo, Llewellyn.« Die Psychomechanikerin lächelte ihn an, als ob seine Riemen nicht existierten. Sie hatte seine Seele geschaut. »Du kommst früher zurück, als ich

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