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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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bedeutend besser dran sind als andere Welten, auf denen sich die Lebenswächter eingenistet haben.« Er winkte ab. »Nein, zur Zeit besteht seitens der Techno-Welten keine akute Gefahr. Wir sind aus einem anderen Grund hier, der mit den Lebenswächtern zusammenhängt. Sie strahlen Pulsationen ab, die hier im Sonnensystem kulminieren und einen Dynamischen Nukleus bilden.«
    »Aha«, rief der Präfekt. »Ja, das haben wir schon gemerkt. Ein paar Preten-Obmänner der Mulcalin sind psionisch auf das Phänomen aufmerksam geworden, und wir versuchen herauszufinden, was es damit auf sich hat.« Nochmals wies er hinüber zu seinem Pult. »Ich beschäftige mich gerade mit der vorläufigen Analyse, die ein Psioniker-Team erarbeitet hat, aber ich werde nicht richtig schlau daraus. Leider bin ich kein PSI-Begabter. Wissen Sie, welchen Zweck dieser … ähm … Dynamische Nukleus haben könnte?«
    Straightwire übernahm es, ihm darüber eingehendere Auskunft zu erteilen. »Bedauerlicherweise läßt sich nicht absehen«, beendete der Lenker seine Erläuterungen, »wieviel Zeit noch verstreichen muß, bis die quantitative Akkumulation von Pulsationen in eine qualitative Veränderung umschlägt und der Dynamische Nukleus zum strahlungsaktiven PSI-Pulsar wird. Aber ich neige dazu, die Frist als nicht allzu lang einzuschätzen.«
    »Bei der Barmherzigkeit der Schwarzen Träne!« krächzte Murgatroyd mit seiner rauhen und doch hohen Stimme. »Meine Nerven, meine Nerven …!« Er preßte die Handflächen an die Schläfen. »Das ist zuviel für mich.« Fast schrak Llewellyn zurück, als der Präfekt plötzlich auf das Schwammgebilde drückte, das ihm um den Hals hing, und mit einem kaum vernehmlichen Pfiiit! ein Wölkchen gelbgrünen Pollenstaubs hervorpuffte. Hastig inhalierte Murgatroyd die Schwaden vor seinem Gesicht, schnaufte und ächzte, schniefte und keuchte; gleich darauf mäßigte sich seine Erregung. »Ich muß die anderen Präfekten verständigen. Es wird erforderlich sein, daß der Permanente Konvent zu einer weiteren Krisensitzung zusammentritt. Und natürlich müssen wir praktische Maßnahmen gegen dieses bedrohliche Phänomen einleiten.«
    »In dieser Hinsicht kann ich Ihnen nur zustimmen«, sagte Llewellyn mit einem Anflug von Sarkasmus. Er eröffnete dem Präfekten, daß er und Straightwire nicht allein gekommen waren; Murgatroyd versicherte, er werde umgehend veranlassen, daß man den Gästen in der Konventshöhe geeignete Quartiere zur Verfügung stellte. Dann setzte er sich an seinen Biopsi-Kommunikator, um durch das planetenweite Netzwerk aus haarfeinen Wurzel- und Rankengespinsten, wie es statt der alten elektronischen Telekommunikationssysteme auf den Bio-Welten üblich geworden war, seine Amtskollegen zu kontakten.
    Llewellyn und Straightwire kehrten nach unten ins Foyer zurück, wo sie ihre Begleiter in angeregter Unterhaltung mit einer größeren Anzahl Regierungspersonal vorfanden. Besonders Lenker Honnk, der wie eine dreiäugige, ewig grinsende Fünf-Meter-Schildkröte aussah, stieß auf starkes Interesse bei den Haydrathern.
    Scanner Cloud erzählte Straightwire und dem Terranautenführer, was er inzwischen über Haydraths Regierungssystem erfahren hatte. Wie es sich auf den Bio-Welten allgemein durchgesetzt hatte, war auch hier die Gesellschaft basisdemokratisch organisiert. Die direktgewählten Konventsmitglieder waren jederzeit rechenschaftspflichtig und wählten ihrerseits aus ihrer Mitte ein dreiköpfiges geschäftsführendes Gremium, die Drei Präfekten. Dieses Trio konnte nur einstimmige Beschlüsse fassen und mußte sie überdies nachträglich vom Permanenten Konvent, der rund fünfhundert Personen umfaßte, genehmigen lassen; je nach den einfach mehrheitlichen Entscheidungen des Konvents mußte es seine Politik ändern. Die Drei Präfekten vertraten jeweils die drei im Laufe der haydrathischen Geschichte entstandenen Volksschichten: die Mulcalin, anscheinend durch den Einfluß der Granitopale zu Psionikern gewordene Nachfahren der ursprünglichen Siedler, wohnten in den Gebieten nördlich des Äquators, wo sich auch ihre Hauptstadt Tirashdran befand; die Tulather, überwiegend nicht PSI-begabte Abkömmlinge der zweiten Siedlerwelle, waren hauptsächlich in der südlichen Hemisphäre beheimatet; und die Nemeth-Mulcalin, die früher, in der Epoche der Konzernherrschaft, eine Kaste von Unterprivilegierten und Parias gewesen waren, »Stadt-Mulcalin«, verkommene und von allen verachtete Existenzen,

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