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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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käuflich und kriecherisch – erst Ökoschock und Biorevolution hatten ihnen Menschenwürde und -rechte wiedergegeben, sie sozial emanzipiert, und die Tage ihrer Ächtung waren längst nur noch ein trauriges Kapitel der Vergangenheit. Das Zusammenleben der drei Bevölkerungsschichten lief nicht ganz ohne Reibungen ab – erklärlich infolge der einstigen Gegensätze –, besaß jedoch einen durch und durch solidarischen, freundschaftlichen Charakter; die Varioökologie war eine solide Grundvoraussetzung für die Lösung sozialer und gesellschaftlicher Probleme, schweißte die Haydrather ebenso zu einer engen Gemeinschaft zusammen, wie sie die Entfaltung ihrer regionalen kulturellen Eigenheiten förderte.
    Wenig später kam ein jüngerer Funktionär zu den Gefährten, um sie in ihre Unterkünfte zu führen. Er zeigte ihnen eine Reihe nebeneinander gelegener, geräumiger Zellulose-Kammern, die sie nach Belieben unter sich aufteilen konnten; eine benachbarte, größere Räumlichkeit bot ihnen genug Platz zum vollzähligen Versammeln. Und genau das taten sie als nächstes.
    Nachdem sie sich in den verschiedensten Haltungen, so wie die einzelnen es als beqeum empfanden, auf den vorhandenen Moospolstern und -sesseln niedergelassen hatten, vereinigten sie sich auf paranormaler Ebene zu einer Quasi-Loge. Mit vereinten psionischen Impulsen tasteten sie hinaus ins All, folgten mit ihren koordinierten PSI-Sinnen der Spur des hektischen psionischen Knisterns der Lebenswächter-Pulsationen, maßen in wenigen Sekunden parapsychischer Ortungstätigkeit den Dynamischen Nukleus an.
    Das befremdliche Phänomen, vergleichbar mit einem immateriellen Brutofen voller immenser PSI-Energie, nahm unausgesetzt an Feldstärke zu. Die gewaltige psionische Kraftballung beeindruckte sogar so erfahrene PSI-Begabte wie Llewellyn, Claude Farrell und Scanner Cloud tief. In dem Null-Raumzeit-Punkt staute sich ein explosives Potential.
    Auch die gemeinsame Untersuchung des Phänomens verhalf zu keinen Erkenntnissen oder Schlußfolgerungen, die über das hinausgegangen wären, was Straightwire bereits berichtet hatte. Es herrschte Einmütigkeit darüber, daß der Dynamische Nukleus wieder aus der Welt geschafft werden mußte, ehe er zu einem möglicherweise unzerstörbaren PSI-Pulsar werden konnte.
    »Das Ding muß innerhalb kürzester Frist beseitigt werden«, resümierte Hege Krotzer, sobald man die Quasi-Loge aufgelöst hatte. »Andernfalls befürchte ich die schlimmsten Konsequenzen. Es könnte unter Umständen sogar zu lokalen Raumzeit-Verwerfungen kommen.« Als Quantenmechaniker wußte er, wovon er sprach. »Im allgemeinen empfiehlt es sich, ein Übel an der Wurzel zu packen. In diesem Fall sind die Lebenswächter die Ursache. Folglich läuft alles erneut auf die Frage hinaus, ob wir dazu imstande sind, ihnen endlich unwiderruflich den Garaus zu machen.«
    »Das klingt völlig logisch«, pflichtete Farrell bei, klaubte einen Zigarillo heraus und zündete ihn an. »Bis jetzt ist’s uns aber nicht gelungen, und ich sehe einfach keine neuen Ansatzpunkte. Es bleiben allerdings noch die Aussichten von Zalias Anregung zu überprüfen.«
    Llewellyn 709 nickte bedächtig und wedelte mit einer Hand, um den Qualm des Zigarillos aus seinem Gesichtsfeld zu vertreiben. »Die Schwarze Träne, ja. Offensichtlich ist der Granitopal ja tatsächlich für paramentale Zwecke zu gebrauchen. Wir sollten mit haydrathischen Psionikern darüber reden. Kann sein, daß sich ganz neuartige Perspektiven auftun.« Er schaute zur Seite und Straightwire an. »Was meinen Sie?«
    Der Lenker hatte den Blick durch eine Sichtfläche aus dünnem, transparentem Zellulosegewebe versonnen nach draußen gerichtet; auf mehreren grün überwachsenen Hügelheimen – so hießen hier die stumpfkegeligen, Termitenhügeln ähnlichen Bauten aus Zellulose – krochen Riesenspinnen umher. Mit unglaublicher Unersättlichkeit fraßen die von der planetaren Flora hervorgebrachten, weinartigen Kletterpflanzen, die sich unentwirrbar mit dem Efeubewuchs der Hügelheime vermengt hatten, die Spinnenfäden weg, so schnell die Lebenswächter sie zu weben vermochten. Luftwurzeln saugten die klebrigen Massen auf. Die Bewegungen der Spinnen gerieten langsam, umständlich; fast hätte man unterstellen können, die Ergebnislosigkeit, das Sinnlose ihrer Webtätigkeit frustriere sie, nähme ihnen die Lust, enttäusche sie maßlos und erschöpfe Sie ganz allmählich. Doch wahrscheinlich beruhten solche Eindrücke

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