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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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wanderten Llewellyn und Straightwire durch weite, von Leuchtblüten angenehm erhellte Gewebegänge, waren unterwegs zu Lares Murgatroyd, Drittem Präfekten des Permanenten Konvents von Haydrath. Die restlichen Gefährten warteten im bequem mit Mooslagern ausgestatteten Foyer. Chantal Maikowin und ihre zwei Psychomechanik-Studentinnen waren auf Technologos an Bord Astletsats zurückgeblieben, damit die Trinität Ranigard-Farija-Nanuk im ärgsten Notfall nicht ohne die Unterstützung durch Psioniker zurechtkommen mußte.
    Als der Lenker und Llewellyn unangemeldet die Büro-Gewebehöhle betraten, in der Murgatroyd residierte, fiel der Empfang sehr grob aus. Der breitschultrige, stämmige, mittelgroße Mann hinter dem sichelförmigen Gewebepult, an dem er beim Eintreten des Paars ins Betrachten irgendwelcher Holo-Speicherkristalle vertieft war, hatte einen ungewöhnlich länglichen Schädel mit blau gefärbtem, onduliertem Haar, als wäre ein Elternteil ein Esel gewesen, und dieser Kopf lief hochrot an, sobald er den Terranautenführer und Straightwire erblickte. Ersprang auf, drosch eine Faust in die andere Hand. »Warum werde ich eigentlich dauernd gestört, während ich diese tausendmal verfluchte Analyse zu kapieren versuche?« schrie er in erbittertem Zorn und mit heiserer Fistelstimme. Er riß die Augen weit auf und musterte Llewellyn – teils wütend, teils widerwillig belustigt –, als sähe er einen Affen im Nachthemd. »Was hat denn das zu bedeuten? Weshalb laufen Sie in diesen bescheuerten Riemen herum?«
    »Ich habe Pickel«, antwortete Llewellyn sardonisch. »Sie sind Lares Murgatroyd?«
    »Ja, bin ich«, schnauzte der Dritte Präfekt, »aber beim Mitleid der Schwarzen Träne, wenn man mich nicht endlich in Ruhe arbeiten läßt, werde ich endgültig und ein für allemal von meinem Amt zurücktreten.«
    »Bitte entschuldigen Sie die Störung, Präfekt«, sagte Straightwire mit soviel Nachdruck und Förmlichkeit, wie erforderlich waren, um zu verdeutlichen, daß sein und Llewellyns Besuch im Zusammenhang mit ernsten Fragen stand. Und wahrhaftig änderte sich Murgatroyds Miene und Gebaren sofort; anscheinend besaß er ein feines Gespür für Wesentliches. Welche Eigentümlichkeiten ihn auch ansonsten kennzeichnen mochten, unfähig war er offenbar nicht. »Mein Name ist Luther Straightwire«, ergänzte der Lenker. »Das ist …« – mit knapper Geste wies er auf den Riemenmann – »… Llewellyn Siebenhundertneun, der Terranautenführer.«
    »Llewellyn?« Der Präfekt hob die Brauen und sah dadurch einem Esel noch ähnlicher. »Der Terranautenführer?« Eine Andeutung von Durchblick faltete seine langen Gesichtszüge. »Ah! Ach! Darum dieses Kostüm. Man nennt Sie ja auch den Riemen, nicht wahr?« Er kam hinter seinem Pult hervor. Auf dem Brustteil seiner in Blau und Schwarz gestreiften Longbluse aus Biofasern baumelte an einem Kettchen aus hölzernen Perlen ein rundes, schwammartiges Gebilde von Faustgröße, braun und porös wie eine Kalkverklumpung vom Grund irgendeines Ozeans.
    Flüchtig streifte Llewellyn mit seinen PSI-Sinnen das Ego des Präfekten, ersah sogleich, daß der Mann nicht boshaft war, lediglich reichlich zerstreut und überlastet; er war kein Psioniker und hatte bis zum Öko-Schock nie mit Politik zu hin gehabt, so daß er über den Terranautenführer nur ganz verschwommen Bescheid wußte. »Es gibt Leute, die können’s nicht lassen, mich als ›Riemenmann‹ zu bezeichnen«, räumte Llewellyn mit geheimem Mißmut ein, nichtsdestotrotz darum bemüht, seinen Tonfall von Ärger freizuhalten. »Aber es handelt sich keineswegs um einen offiziellen Titel«, fügte er ironisch hinzu, »so daß Sie mich nicht so anzureden brauchen.«
    »Ist mir ’ne große Ehre, Sie kennenzulernen, Llewellyn«, beteuerte Murgatroyd, vom einen zum anderen Augenblick höflich und freundlich. »Darf ich fragen, was mir diese Ehre verschafft? Ich hoffe, wir werden hier keine Schwierigkeiten mit Techno-Weltlern bekommen.« Fahrig deutete er auf die Speicherkristalle und den Biopsi-Monitor auf seinem Pult. »Wir haben schon Verdruß genug. Die Lebenswächter sind ’ne lästige Bande.«
    »Ich weiß«, erwiderte Llewellyn. Kurz lauschte er in den psionischen »Äther«, nahm die von ausgesuchten Quasi-Logen hiesiger Psioniker sowie Haydraths Varioökologie mittels der Schwarzen Träne aufrechterhaltenen Überlagerung der Suggestivemanationen der Riesenspinnen wahr. »Sie dürfen mir jedoch glauben, daß Sie hier

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