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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team
Autoren: Henry Robert
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richtige Schritt ist, um einen allgemeinen Aufstand zu organisieren.«
    Nikkos Ausführungen fanden bei der Versammlung regen Beifall. Auch Lux vermochte sich seiner Argumentation nicht zu verschließen. »Dann bilden wir zwei Gruppen«, sagte er.
    »Ich selbst werde …« Das Summen eines ohne viel Rücksicht auf das Echtholz auf den Tisch geschobenen Kommunikators unterbrach ihn; der Bildschirm zeigte das Gesicht eines der in weitem Umkreis um das Restaurant aufgestellten Posten.
    »Ein Gleiter nähert sich«, meldete der Mann. »Anscheinend ’ne Privatmaschine. Er kommt aus der Richtung des Raumhafens. Es sieht so aus, als wollte er hier landen. Zu uns gehört er nicht.«
    »Nicht schießen«, gab der Rebellenführer Anordnung. »Aber seid auf der Hut.«
    Die Versammelten setzten die Diskussion fort. Doch schon nach wenigen Minuten kam es erneut zu einer Unterbrechung. Eine bewaffnete Widerständlerin führte eine Person in den Wolfram-Saal, die alle Anwesenden kannten und nicht unbedingt liebten, von der sie – mit der Ausnahme von Lux – erst seit wenigen Tagen wußten, daß sie insgeheim bereits seit längerem gegen das Regime arbeitete: Gershavo Ranigard. Gemurmel entstand im Raum. Die Rebellen musterten den Wirtschaftsexperten ebenso neugierig wie mißtrauisch.
    Lux beugte sich an seinem Platz vor, stützte die kurzen Arme auf die Tischplatte. »Gershavo! Wo hast du die ganze Zeit gesteckt? Was ist passiert?«
    Der Ex-Manag lächelte auf undeutbare Weise, kam zu Lux. »Ich war nicht in der Verfassung, um mich schneller auf die veränderten Gegebenheiten einstellen zu können. Und jetzt …« Er zuckte die Achseln. »In Klamatz’ Umgebung kann ich euch nicht mehr von Nutzen sein. Ich bin gekommen, um an eurer Seite zu kämpfen. Das Klamatz-Regime ist reif zum Sturz.«
    »Dann laßt uns nicht länger zögern«, sagte Lux mit aller Entschlossenheit. »Versetzen wir ihm den Todesstoß.«
    Ranigards Lächeln verbreiterte sich, und für einen Moment kehrte sich sein Blick nach innen, als lausche er auf eine unhörbare Stimme. »Darauf laßt mich mit ein paar Zeilen aus einem alten, terranischen Drama von einem Dichter namens Shakespeare antworten«, sagte er; nach kurzer Pause, während der die Widerständler ihn verdutzt betrachteten, begann er laut und deutlich erneut zu sprechen.
     
    »›So klingt es männlich.
    Jetzt kommt zum König; fertig steht das Heer.
    Es mangelt nur noch, daß wir Abschied nehmen.
    Macbeth ist reif zur Ernte, von dort oben
    Bereiten ew’ge Mächte schon das Messer.
    Faßt frischen Mut: so lang ist keine Nacht,
    Daß endlich nicht der helle Morgen lacht.‹«
     
    Die Versammelten starrten den Ex-Manag nachgerade entgeistert an; derartig geschraubte und von schleierhaften Bedeutungen schwere Redensarten hatten sie noch nie gehört. Aber ungefähr begriffen sie, was er ihnen damit zum Ausdruck zu bringen versuchte, und nach einem längeren Moment völliger Stille erscholl spontan ein anhaltendes Johlen, Trampeln, Klatschen und Klopfen der Begeisterung.

III
    Die Gegenwart kann nur jener begreifen, der erkennt, daß Vergangenheit und Zukunft die beiden Seiten der Ewigkeit sind.
    Der Verschollene
     
    Die Kontaktaufnahme mit den Verantwortlichen auf Haydrath verlief anfangs nicht so erfreulich, wie die Terranauten und Lenker es – zumal nach Luther Straightwires positiver Berichterstattung – erwartet hatten. Per RZS-Transfer begaben sich die Gefährten direkt nach Tulath, der Hauptstadt der Südhemisphäre. Dort machten sie nach rascher Orientierung den Regierungssitz ausfindig, die Konventshöhe, einen kugelförmigen, rundum mit Ranken und Klimmen bewachsenen Zellulose-Hügel im ungefähren Zentrum Tulaths; dort ging der Permanente Konvent, wie man die hiesige Volksvertretung nannte, seiner Tätigkeit nach.
    Die kleine Gruppe – Llewellyn, Straightwire, Zalia, Scanner Cloud, Hege Krotzer, Claude Farrell und Honnk – erregte bei ihrem Aufkreuzen beträchtliches Aufsehen unter den Bürgern in den Alleen zwischen den Bio-Bauten und Grünanlagen der Stadt, besonders Honnk und der Riemenmann; und als sie durch eine Art von Kolonnade aus doppelt mannshohen Pilzen ins Innere der Konventshöhe zog, verhielt es sich ebenso. Aber die diversen Wächterpflanzen legten auf die Ankunft der Fremden keinerlei Abwehrreaktionen an den Tag, und folglich gewährten die Regierungsmitarbeiter ihnen ungehinderten Zutritt. Scanner Cloud erkundigte sich nach den zuständigen Personen. Gleich darauf
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