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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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Ranigard, was sich am Mittag im Konferenzsaal des Despoten abgespielt hatte. »Jetzt kämpfen sie praktisch bloß noch um ihr Leben.«
    Der weitere Verlauf des Geschehens bestätigte seine Einschätzung. In kurzen Zeitabständen gaben Spähtrupps der Rebellenabteilung Zahnradniks Lageberichte per Communer auch an Lux durch. Nach einem wildentschlossenen, aber ergebnislosen Versuch, das Palais einzunehmen, um dort unter günstigeren Bedingungen zur Abwehr übergehen zu können, hatten sich Kolumban und seine restlichen Verbände hauptsächlich auf das Bemühen verlegt, die Umzingelung zu durchbrechen. Offenbar galt sein vordringlichstes Interesse nunmehr dem Rückzug und der Flucht. Die Clan-Söldner wußten, daß von Johorgho Klamatz keine Gnade zu erwarten war; deshalb fochten sie mit der Erbitterung und dem Grimm von Todgeweihten, um sich den Weg freizukämpfen. Männer der Eisernen Faust und Clan-Söldner gingen in den Alleen und Straßen, in Häusern und Kellern westlich des Palais wie Tiere aufeinander los. Die Eiserne Faust wich um keinen Fußbreit Boden, anscheinend darauf aus, die Gefahr für den Despoten, von dem ihre Existenz abhing, ein für allemal auszumerzen.
    Der Kampf zog sich hin. Langsam, aber unaufhaltsam zogen Klamatz’ Truppen den Ring um die Eingeschlossenen immer enger. Nach etwa zweieinhalb Stunden zeichnete sich unmißverständlich Kolumbans baldige Niederlage ab.
    Lux nickte dem Pseudo-Ranigard zu. Am Kommunikator hatte er sich mit Zahnradnik besprochen, und beide Rebellenführer waren der Ansicht, daß die Situation es gestattete, an die Vollendung von Phase Zwei zu gehen und das Regime des Klamatz-Clans endgültig zu stürzen.
    Die Widerständler hatten unterdessen das Personal des Medien-Centers befreit, das von den Clan-Truppen in diverse größere Räumlichkeiten gesperrt worden war, und eine Anzahl Techniker hatte sich bereiterklärt – sobald sie über die veränderte politische Entwicklung Bescheid wußte –, den Rebellen zu helfen.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete Ranigard auf den Monitoren das TV-Testbild. Es war einwandfrei. Er streifte den Kopfhörer über, murmelte zur Kontrolle ein paar zusammenhanglose Worte in die Mikrofone. Auch die Tonqualität war tadellos.
    Trotz dieser günstigen Voraussetzungen verspürte der Ex-Manag Unruhe. Er besaß volle Klarheit darüber, wieviel von der Überzeugungskraft seiner Rede abhängig war, wie sehr es darauf ankam, daß er die Bevölkerung des Planeten von zielloser, spontaner Auflehnung zu entschiedenem Handeln gegen das Clan-Regime bewegen konnte. Die Macht der audiovisuellen Medien war gewaltig, sowohl in der Hand der Tyrannei wie auch der Freiheit; wenn sie nun als Waffe der Befreiung dienen sollte, mußte er sie richtig anwenden.
    Zweifle nicht an dir, ermutigte ihn Farijas lautlose mentale Stimme. Du bist tüchtig und fähig, du hast Persönlichkeit. Viele Jahre lang hast du dein Talent im Namen der Willkür verschwendet, für Konzerne und für Despoten. Du wirst jetzt, da du die Gelegenheit hast, es für Unterdrückte, Irregeleitete und Ausgebeutete einzusetzen, nicht scheitern. Du bist niemand, der in einem dermaßen entscheidenden Moment versagt.
    Zahnradnik und Lux einigten sich darauf, nun den Befehl zum Angriff zu geben. Drei Minuten später dröhnten mit Rebellen bemannte Gleiter über das Palais Protop und überschütteten die Eiserne Faust, die sich gerade anschickte, die letzten Widerstandsnester der Clan-Söldner auszuschalten, mit einem Hagel selbstgefertigter Bomben. Stoßtrupps zerschlugen in überraschendem Vordringen EF-Einheiten, trennten die einzelnen Verbände voneinander, versuchten sie einzukreisen. Die eingesetzten Polizisten kapitulierten in Massen, weil sie für derartig schwere Kämpfe weder ausgebildet noch ausgerüstet waren, und ein Teil lief auf die Seite der Insurgenten über. Eine Kommandogruppe ausgesuchter Rebellen landete unter Zahnradniks Führung auf dem Parkdeck des Palais.
    Ein Techniker gab Ranigard ein Zeichen. Unversehens erblickte der Ex-Manag auf den Monitor-Bildschirmen sein Konterfei, räusperte sich; dann begann er zu sprechen.
    »Bewohner von Molly Vier …« – wohlüberlegt verwendete er die alte Bezeichnung Technologos’ –, »Frauen und Männer dieses Planeten! Hier meldet sich aus dem Medien-Center Gershavo Ranigard. Bitte schalten Sie Ihre Apparate nicht aus. Heute möchte ich nicht als Lakai des Klamatz-Regimes zu Ihnen sprechen, sondern im Namen jener, die den Despoten

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