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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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wie? Eine scheußliche Welt, ja, da bin ich ganz Ihrer Meinung.«
    Gashrik hatte nicht ein einziges Wort gesagt. Aus den Augenwinkeln sah er, daß sich Boris und York leise unterhielten und immer wieder in ihre Richtung blickten. Es hatte fast den Anschein, als habe sich Garlog der Meinung Tamadas angeschlossen und hielt es nun zumindest für denkbar, daß der Fremde ein Verbündeter – wenn nicht gar die Personifizierung – des Klabautermannes war.
    »Ja, ja, ein abscheulicher Planet, da haben Sie völlig recht«, meinte Genry, sortierte die Geräte, die er aus der Kapsel geholt hatte, schnallte sich einige davon an den Instrumentengürtel seiner Hose und verstaute andere in einem Rucksack, den er sich über die Schulter hängte. »Es gibt viele Dinge auf Oberon, die einen normalen Menschen zum Wahnsinn treiben können, und die Magmakerne gehören gewiß dazu. Wissen Sie, meine Herren, diese Welt ist tektonisch noch immer recht aktiv, und die Trichter reichen tief in die Kruste hinein. Wir sind hier nur einige wenige Kilometer von den flüssigen Schichten im Innern Oberons entfernt. Des öfteren steigen Magmakerne daraus hervor. Dann heizt sich der Boden rasch auf. Das wiederum führt dazu, daß sich die Luft erwärmt, in die Höhe steigt und es infolge der Temperaturunterschiede weiter oben zu Entladungen kommt. Feuchtigkeit kondensiert, es regnet und hagelt – und schon haben wir ein hübsches nettes Tiefengewitter. Manchmal steigen die Magmakerne auch so weit hoch, daß sich ein Teil des betreffenden Trichterbodens verflüssigt, aber ich glaube, das haben wir hier nicht zu befürchten.«
    »Sie glauben …« Boris starrte erst Genry groß an und betrachtete dann argwöhnisch den Fels zu seinen Füßen.
    »Wie Sie sicher wissen, haben einige der Wirbel-Gesellschaften Maschinen entwickelt, die die Magmakerne anstechen und ihre Energie anzapfen …« Genry streckte den Arm aus.
    Tarten Gashrik sah in die entsprechende Richtung. Er hatte schon zuvor ein dumpfes und mahlendes Brummen vernommen, aber erst jetzt sah er durch den sich nach und nach auflösenden Feuchtigkeitsdunst eine Apparatur, die wie ein überdimensionierter stählerner Maulwurf aussah. Auf Gleisketten, deren einzelne Glieder mindestens zehn Meter lang und breit waren, schob sich die Maschine über den etwas tiefer gelegenen Grund des Trichters, verharrte an einer Stelle und bohrte einen silbrig glänzenden Zapfen in den harten Boden. MHD-Generatoren summten fast schrill, und ein Laserbohrer glühte auf und fraß sich rasch in den harten Granit.
    »Kommen Sie, meine Herren«, sagte Genry heiter. »Wir sollten hier nicht mehr Zeit verlieren als unbedingt notwendig. Vielleicht hat man die Rettungskapsel von irgendeiner Oberflächenstation weit oben geortet, und wenn das der Fall ist, könnte bald eine Untersuchungsmannschaft hier eintreffen.« Sein schmales Gesicht verzerrte sich kurz, und einige Sekunden lang schien er gegen einen jähen Schmerzanfall anzukämpfen. Dann glätteten sich seine Züge wieder, und er schritt am Rande des Vorsprungs entlang und begann in die Tiefe zu klettern. Tarten folgte ihm, und als er an York Tamada vorbeikam, spürte er kurz den mißtrauischen Blick der dunklen Augen auf sich ruhen. Boris’ kahler und massiger Schädel glänzte feucht, und der fette Treiber öffnete den Mund. Tarten kam ihm zuvor, murmelte »Was bleibt uns denn anderes übrig?« und kletterte ebenfalls dem Trichtergrund entgegen.
    Ein graugelbes Zwielicht herrschte, und Tarten bezweifelte, ob es sich jemals richtig erhellte. Zwar war der Staub zwischen dem Zentralgestirn dieses Sonnensystems und Oberon nur vergleichsweise dünn verteilt, aber er absorbierte dennoch einen Großteil des Lichts. Das grelle Scheinwerferleuchten des Magmabohrers brach sich in den Myriaden von winzigen Tropfen, die nach wie vor in der Luft schwebten, und an einigen Stellen durchschritten sie winzige Regenbogenfahnen.
    Genry Tanbott blieb immer wieder stehen und sah auf die Anzeige eines kleinen Meßgerätes. Zwar zeigte sich in seinem Gesicht noch immer ein recht fröhlicher und heiterer Ausdruck, aber er sprach jetzt nur noch selten und warnte Tarten und die anderen beiden Treiber mit stummen Gesten davor, bestimmte Bodenbereiche zu betreten. Gashrik sah, daß sich an den auf diese Weise bezeichneten Stellen dünner Rauch in die Höhe kräuselte. Helfer hüpfte auf seinen Metalltentakeln zwischen den Steinen umher und verhielt sich ebenfalls still.
    Dann und wann

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