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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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nicht zu spaßen. Er hat versucht, ihr bei der Unterredung unser Lage zu erklären und zu versichern, daß wir keine Spione der Grünen Erde oder einer anderen Bio-Welt sind.«
    Was für eine Frau? wollte Arold fragen, doch Elmar sprach weiter: »Du warst noch bewußtlos, als wir in einem Trichter Oberons landeten. Du hast die Schiffe nicht sehen können.« Eine kurze und bedeutungsvolle Pause. »Mehr als zehn Treiberfrachter waren es, Arold. Vermutlich die Schiffe, die nach der Auskunft des wissenschaftlichen Kommandeurs von Omikron im Wirbel verschwanden und nie zurückkehrten. Vielleicht … vielleicht hält man die anderen Treiber wie uns gefangen. Und nicht erst seit wenigen Stunden, sondern seit vielen Monaten.«
    Arold Fost hatte keine Gelegenheit, etwas darauf zu erwidern. Im geriffelten Boden unter ihm klickte etwas, und alle seine Empfindungen und Wahrnehmungen wurden ausgelöscht.
     
    Als er wieder zu sich kam, blendete ihn helles Licht, und es dauerte eine Weile, bis sich seine Augen daran gewöhnt hatten. Er befand sich in einem großen Zimmer, das mit Stilmöbeln der verschiedensten Art eingerichtet war: zerbrechlich aussehenden Stühlen aus Holz, kleineren und größeren Tischen mit gemusterten Marmorflächen, schmiedeeisernen Vasenhaltern, in denen exotische Gewächse blühten – Arold sah sogar einige kleine Libellen, die zwischen den fransigen Blättern hin und her schwirrten, sich sonderbarerweise aber nie mehr als einen halben Meter von den Blüten entfernten –, mit Blumenmustern versehenen Hockern und Schemeln, auf denen Kristallschalen und fragile Keramikobjekte standen und kleine Wandborde mit Porzellanschmuck. Ein dicker Teppich mit farbigen Rautenmustern bedeckte den Boden.
    In der Mitte des langgestreckten Zimmers erhoben sich die gewölbten Außenflächen eines marmornen Springbrunnens. Und in dem grünen und mit Duftstoffen durchsetzten Wasser badeten kleine Nixen: jeweils etwa zwanzig Zentimeter große junge Mädchen, deren nackte Oberkörper vollkommen menschlich aussahen, die jedoch keine Beine hatten, sondern einen zarten Flossenschwanz.
    Verwirrt vernahm Arold das Lachen gedämpfter Frauenstimmen, und einige der Nixen kletterten auf den Rand des Springbrunnens, tuschelten miteinander und deuteten mehrmals in seine Richtung.
    Es handelte sich nicht um ein Hologramm.
    Die Nixen waren keine Projektionen, sondern echte, lebendige Geschöpfe.
    »Gefallen sie Ihnen?«
    Unbemerkt von Arold Fost hatte sich in einer Seitenwand eine schmale Tür geöffnet, und eine gut sechzigjährige Frau trat in den Saal. Sie hatte halblanges, schütteres Haar und war von schlanker, fast zierlich wirkender Statur. Sie trug unauffällige, einfache Kleidung, und am Kragen glänzte eine Brosche, in der silberne Runen ein Wort bildeten: Tecin.
    Aus einem Reflex heraus wollte Arold aufstehen, mußte aber feststellen, daß er sich überhaupt nicht bewegen konnte.
    »Oh«, sagte die Frau freundlich. »Ein Fesselfeld. Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, immer sehr vorsichtig zu sein.« Sie lächelte, aber die obsidianschwarzen Augen blieben davon ausgespart. Ihr Blick war kühl und abschätzend. Die Frau nahm an einem der kleineren Tische auf einem besonders hochlehnigen Stuhl Platz, zog ein winziges Gerät aus der Tasche ihrer Weste und betätigte einen Sensor. Die Nixen im Marmorbrunnen verharrten, und innerhalb weniger Sekundenbruchteile verwandelten sich ihre zarten Körper in eine graue und amorphe Masse, aus der sich gleich darauf in allen Regenbogenfarben schillernde Wasserhüpfer bildeten.
    In der noch immer geöffneten Tür knurrte es, und Arold sah zwei jaguarartige Katzen, die fauchend hereintrotteten und sich neben der Frau auf den Boden legten. Zwei nackte Humanoiden folgten: Ihre Haut bestand aus dicken und ineinander verzahnten Hornplatten, und in den Gesichtern der athletischen und sehr muskulösen Wesen zeigte sich eine große Facettenfläche. Die langen Arme endeten in Stahl- und Kunststoffklauen, aus denen die winzigen Läufe miniaturisierter Laserschleudern und Schockwerfer herausragten. Sie bezogen neben der Tür Aufstellung, und das Licht des aus Chrom und kleinen Goldglocken bestehenden Deckenleuchters spiegelte sich wie runkenstiebend auf den Facetten ihrer Wahrnehmungsorgane wider.
    »Ich bin Myranna Archesini«, sagte die Frau ruhig und musterte den Navigator eingehend. »Sie heißen Arold Hendrik Gendred Filligan Hesbath Fost-Vierzehn, werden von den Treibern Ihrer Loge aber nur

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