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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Hologramm entstand.
    Eine seltsame Gestalt blickte ihnen entgegen, von Kopf bis Fuß gehüllt in golden schimmernde Riemen: Llewellyn 709, Freund und Gefährte David terGordens, ein Supertreiber, das Produkt einer genetischen Versuchsreihe, mit der das alte Konzil der Konzerne Überwesen hatte schaffen wollen, psionische Halbgötter, die allein den Befehlen der herrschenden Klasse, der Manags, gehorchen sollten. In Hinsicht auf Llewellyn waren die damaligen Experimente jedoch fehlgeschlagen: Der Riemenmann hatte von Anfang an zum harten Kern der Terranauten gehört und an der Seite Asen-Gers, David terGordens und der vielen anderen für die Freiheit der Erde gekämpft. Er war inzwischen zu einer lebenden Legende geworden.
    Ebenso wie ich, dachte Narda und rief sich die unsichere Reaktion Benjamins in Gedächtnis zurück. Er sieht in mir eine Heldin, aber er weiß gar nicht, auf welche Weise ich mir diesen Ruf erworben habe …
    »Ich grüße euch. Freunde«, sagte Llewellyn 709, »und ich hoffe, diese Nachricht erreicht euch noch rechtzeitig genug.«
    Im Hintergrund der Darstellung war die Grüne Erde zu sehen, die Parklandschaft der Variökologie, in die biologische Häuser eingepaßt waren. In der Ferne schimmerte das Eis der Arktis; offenbar stammten die Aufnahmen von Ultima Thule.
    »Ich brauche nicht allzu viele Worte zu verlieren, was die allgemeine Situation angeht; die kennt Narda vermutlich noch besser als ich, denn in den letzten Monaten hat sie verschiedene Bio- und Technowelten der mittleren Sektoren besucht. Die Lage verschärft sich immer mehr. Wir verfügen nicht über ausreichend Misteln und Treiber, um alle unsere Verpflichtungen aus den Toleranzabkommen wahrzunehmen. Ich meine damit in erster Linie der Transportfrage. Der Handel zwischen den technologisch orientierten Planeten hat in letzter Zeit zugenommen. Nach den Vereinbarungen kommt uns die Aufgabe zu, die interstellaren Verbindungen zu sichern. Interplanetare Flüge werden weiterhin mit Ringo-Raumschiffen durchgeführt und erfordern keinen Transit durch Weltraum II, wozu Misteln und die psionischen Energien von Treibern notwenig wären.«
    Llewellyn machte eine kurze Pause. Wie Narda bemerkte, sah auch Moon auf und betrachtete das Hologramm. In ihren smaragdgrünen Augen glänzte es. Das junge Mädchen erinnerte Narda an etwas, doch es wollte ihr nicht in den Sinn kommen, worum es sich dabei handelte.
    »Etwas anderes kommt hinzu: Seit nunmehr einem Jahr beobachteten wir immer wieder Fehlfunktionen des IAES, und einige Komponenten sind ganz ausgefallen. Yggdrasil liefert praktisch überhaupt keine Misteln mehr, und die Weltenbäume auf anderen Planeten stellen uns immer weniger zur Verfügung. Die Suche nach dem Arsenal ist bisher erfolglos geblieben, und nach wie vor fehlt auch jede Spur von David.«
    David, dachte Narda, und Wärme entstand in ihr. Sie hatte ihn geliebt, damals, während des Kampfes gegen das Konzil, vor zehn und mehr Jahren. Inzwischen jedoch war Narda zu einer Frau herangewachsen und beurteilte einen Großteil ihrer mädchenhaften Empfindungen als naiv und romantisch verklärt. Das änderte jedoch nichts daran, daß sie diese Erinnerungen pflegte und dem Mann, der zum Erben der Macht geworden war, nach wie vor mehr als Sympathie entgegenbrachte.
    »Unterdessen sind auf verschiedenen Technowelten verstärkte Rüstungsbestrebungen zu beobachten, und zu den entsprechenden Planeten gehört auch Omikron. Daraus erwächst eine besondere Bedrohung für uns, denn Omikron ist nur neun Lichtjahre von Sarym entfernt, einem der Zentren der Grünen Umgestaltung.«
    Eine Sternkarte wurde in das Hologramm eingeblendet, und kurz darauf war wieder das Abbild Llewellyns zu sehen. »Mir liegen einigen Meldungen vor, die einerseits Anlaß zu großer Sorge geben und mir andererseits neue Hoffnung machen. Ich führe die einzelnen Faktoren auf.
    Punkt eins: Wir kennen ziemlich genau das ökonomische Potential Omikrons. Die industriellen Kapazitäten sind recht groß, aber es gibt eine Diskrepanz zwischen der auf dieser Grundlage berechneten durchschnittlichen Produktmenge und dem tatsächlichen Ausstoß. Sie beträgt eins Komma sieben sieben neun, mit anderen Worten: Wir haben es mit einer Größe von ungefähr zehn Milliarden interstellaren Verrechnungseinheiten zu tun. Dabei handelt es sich vorwiegend um High-Tech-Gerätschaften, auch Waffen. Dafür gibt es nur eine Erklärung: Diese Dinge stammen nicht von Omikron selbst, sondern aus einem

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