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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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den Botschafter, der mit den Fingern abstrakte Muster in den Staub auf dem Schreibtisch malte. »Vargas, Sie kennen doch sicher die Adressen der Agenten des Überwachungsnetzes, oder? Zumindest die derjenigen, die in Tamboro arbeiteten. Haben Sie bereits festzustellen versucht, was aus unseren Mittelsleuten geworden ist?«
    Der korpulente Mann sah sich erschrocken um, so als erinnere er sich jetzt wieder daran, daß man Abhörgeräte in seiner Botschaft installiert hatte.
    »Natürlich nicht«, erwiderte er in seiner überbetonten Sprechweise. »Schließlich mußte ich es unter allen Umständen vermeiden, Aufmerksamkeit zu erregen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Die Regenten sollen weiterhin annehmen, dies sei nur eine Botschaft und nicht etwa das Zentrum eines Spionagenetzes.«
    »Die Regenten«, hielt ihm Narda entgegen und spürte dabei, wie sich Verärgerung in ihr regte, »wissen längst Bescheid. Nun?«
    Vargas gestikuliert vage. »Wenn ich Ihnen die Adressen gebe, ich meine, wenn Sie versuchen, Kontakt mit den Agenten herzustellen … Vielleicht werden Sie entdeckt. Und dann würden die Vigilanten eine Verbindung zu mir ziehen. Sie verstehen sicher, daß meine Position sehr wichtig ist. Ja, schließlich bin ich ein grüner Botschafter. Ich kann es mir nicht leisten, unter Spionageverdacht zu geraten. Das würde meine Mission gefährden. Und außerdem …«
    »Und außerdem«, sagte Narda schneidend, »sind Sie ein Narr. Ich weiß nicht, aus welchem Grund man ausgerechnet Sie zum Konsul der Grünen Botschaft Omikrons gemacht hat, aber eins steht fest: Sie sind wohl kaum geeignet für einen solchen Posten. Sie machen hier keinen Urlaub, Vargas, sondern stehen in vorderster Front eines Krieges, der noch kalt ist, bald aber heiß werden könnte, wenn ich keinen Erfolg habe. Die Adressen!«
    Vargas starrte sie einige Sekunden lang entrüstet an, erhob sich dann schnaufend und trat an das Computerterminal heran, wobei er Unverständliches vor sich hin brummte. Narda folgte ihm und trat an Benjamin vorbei, der angesichts der scharfen Zurechtweisung des Botschafters offen grinste, aber sofort wieder ernst wurde, als sie ihn tadelnd ansah.
    Noch während auf dem Bildschirm des Terminals einige Zahlen- und Datenkolonnen aufleuchteten, vernahm Narda vom Gang her laute Stimmen. Sie nahm eine kurze psionische Sondierung vor, und ihre Gedanken berührten dabei Sphären des Hasses und finsterer Entschlossenheit. Rasch prägte sie sich die Adressen ein und löschte dann die Schirmdarstellung.
    Die Tür wurde aufgerissen, und ein dürrer Mann eilte ins Zimmer, gefolgt von Heswolt, der seinen Stock drohend erhoben hatte. Einige Meter entfernt hasteten zwei Vigilanten im Laufschritt durch den Gang.
    Der dürre Mann sah sich gehetzt um, erblickte den am Terminal sitzenden Botschafter, dann die neben ihm stehende Narda und sprang mit einigen langen Sätzen heran. »Sie müssen mir helfen!« brachte er atemlos hervor. »Die verdammten Kerle sind hinter mir her, und wenn Sie mich erwischen, geht es mir an den Kragen.«
    Die beiden in braune Uniformen gekleideten Vigilanten betraten das Zimmer, und einer von ihnen machte Anstalten, sich dem Dürren zu nähern. Narda trat ihm in den Weg.
    »Sie befinden sich hier in einer Botschaft«, erklärte sie kühl. »Auf exterritorialem Gelände also. Ich fordere Sie auf, das Gebäude unverzüglich zu verlassen.«
    Die amorphe Gefühlsmaske dämpfte die Stimme des Milizionärs, als er antwortete: »Das dort ist Gilmore Crymsen, einer der Führer der Libertisten. Wir fahnden schon seit Monaten nach ihm. Wenn Sie ihm hier Schutz gewähren, muß ich davon ausgehen, daß Sie Kollaborateure der Widerstandsbewegung sind.«
    Narda fluchte in Gedanken, war jedoch nicht bereit, einfach so nachzugeben. »Ich sehe diesen Mann zum erstenmal. Und ganz gleich, wer oder was er auch sein mag: Ich werde keine Verletzung der diplomatischen Immunität dulden. Sie können ihn verhören, wenn er die Botschaft verläßt. Aber solange er sich in diesen Räumen befindet, ist er unantastbar für Sie.«
    Und spitz fügte sie hinzu: »Ihre Vorgesetzten wären bestimmt nicht erfreut, wenn es aufgrund Ihres Verhaltens zu einem ernsten diplomatischen Zwischenfall käme.«
    Die beiden Vigilanten wechselten einen kurzen Blick, machten wortlos kehrt und verließen das Zimmer. Heswolt führte sie auf den Gang zurück, zuckte dem Botschafter gegenüber entschuldigend mit den schmalen Schultern und schloß die Tür. Gilmore

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