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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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ein Verschwörer und ergriff Narda am Arm. »Kommen Sie«, sagte er so leise, daß sie ihn kaum verstehen konnte. »Ich bringe Sie zu den anderen.«
    Sie schritten an Heswolt vorbei, der wie ein Schemen in einer der Nischen wartete und sich nicht bewegte. Vargas führte seine Besucherin durch einige dunkle Gänge und Korridore, und Narda blickte immer wieder auf die Anzeige des Gerätes. Erneut glomm einige Male der rote Sensor, als das winzige Instrument elektronische Schaltkreise registrierte.
    Schließlich gelangten sie in eine Kammer, die wie eine Mischung aus Büro und Bibliothek eingerichtet war: An den Wänden zogen sich lange Bücherregale dahin, in denen staubige Einbände darauf warteten, von einem interessierten Leser aufgeschlagen zu werden. In der einen Ecke stand ein Computerterminal, und daneben lagen einige Ausdrucke. Eine milchige Lampe brannte an der Decke.
    Nachdem Vargas schnaufend die Tür geschlossen hatte, setzte Narda erneut den Scanner ein, und diesmal flackerte der rote Sensor nur einmal kurz auf. Sie nahm ein weiteres kleines Gerät zur Hand, schaltete es ein und stellte es auf den Schreibtisch. »So, jetzt können wir reden, ohne daß die Vigilanten gleich erfahren, worum es geht.«
    Sie musterten die beiden anderen Personen, die sich außer Vargas und ihr in dem Zimmer aufhielten. Die eine war ein junges Mädchen von knapp zwanzig Jahren, zierlich gebaut, mit langem und feinem, bis zu den Hüften reichendem silberblondem Haar. Es hatte beim Eintreten Nardas nur kurz aufgesehen und sich dann wieder einigen sonderbaren Karten zugewandt, die es in unregelmäßigen Abständen mischte und dann wieder neu auslegte, woraufhin es die Konstellationen der Symbole und Farben einer eingehenden Prüfung unterzog.
    In ihrer Begleitung befand sich ein junger Mann von etwa siebzehn Jahren, groß und schlank, mit strähnigem Haar, das ebenso braun war wie das Nardas. Er sah sie aus seinen nußfarbenen Augen überrascht an, und als er sie erkannte, sprang er auf, gestikulierte unsicher und brachte nach einigen Sekunden hervor: »Sie sind … Narda? Ich meine, die Narda?«
    Sie lächelte. »Ja.«
    Er starrte sie mit unverhohlener Bewunderung an, und erst nach einer Weile begriff er, daß er sich ihr noch gar nicht vorgestellt hatte.
    »Ich, äh … ich bin Benjamin. So nennen mich alle. Und das dort …« – er deutete auf das Mädchen –, »… ist Moon. Eigentlich heißt sie Esmeralda Von-Dem-Berge, aber diesen Namen hört sie nicht gern.«
    Bei der Erwähnung ihres richtigen Namens verharrte Moon kurz und tastete mit der eine Hand nach einem Medaillon, das sie an der Halskette trug. Dann wandte sie sich wieder den Karten zu und gab sich ganz so, als sei sie völlig allein.
    »Und ich bin der Botschafter«, verkündete Delmont Vargas stolz, so als müsse er die Gäste an seine Position erinnern.
    Zwei Kinder, dachte Narda niedergeschlagen. Außerdem ein Greis und ein Narr. Das sind also meine Verbündeten bei dieser Mission. Sie hatte gehofft, auf dieser Welt eine erfahrene Einsatzgruppe vorzufinden, Leute, die wußten, worauf es ankam, die sich auf ein Leben im Untergrund verstanden, und jetzt sah sie sich zutiefst enttäuscht.
    Benjamin schien zumindest zu erahnen, was in ihr vor sich ging, denn er fügte eilig hinzu: »Wir haben Ihre Mitteilung bekommen.« Verlegen senkte er den Blick. »Doch ich hielt es für besser, Omikron Eins zu verlassen. Die Lage wurde brenzlig, und ich wollte dem Botschafter Bericht erstatten. Dabei habe ich ganz vergessen, ihm von Ihnen zu erzählen. Es tut mir leid.«
    Er nahm wieder Platz und schien nicht so recht zu wissen, was er mit seinen Armen und Beinen anstellen sollte. Moon war nach wie vor auf ihre Karten konzentriert.
    Delmont Vargas räusperte sich, nahm hinter dem wackligen Schreibtisch Platz und gab sich ganz wie ein gutmütiger Familienpatriarch. »Nun«, sagte er gönnerhaft, »was haben Sie uns mitzuteilen, liebe Narda?«
    Sie zog die Nachrichtenkapsel aus der Tasche und ließ sich in einen Sessel sinken, der bedrohlich unter ihr ächzte. »Hören Sie bitte genau zu«, sagte Narda, konzentrierte sich auf das winzige Objekt, gab einen mentalen Impuls frei und aktivierte damit die psionische Prägung.
    Die Kapsel schwebte wie von Geisterhänden getragen davon und verharrte in halber Höhe, zwischen Moon und Benjamin einerseits und Vargas und der Terranautin andererseits. Kleine Öffnungen bildeten sich in der borkigen Außenfläche, und ein dreidimensionales

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