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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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zunächst darum ging, einige Untersuchungen vorzunehmen.«
    Er nahm einen bestimmten Aktenstoß zur Hand, zog einige Dokumente daraus hervor und reichte sie an die anderen Regenten weiter. »Inzwischen liegen mir die Bestätigungen vor. Aus der Auflistung können Sie den geschätzten Wert der Misteln entnehmen.« Er breitete die Arme aus. »Wie Sie sehen, hatte ich keineswegs die Absicht, Sie zu hintergehen.«
    Kremgar schnaufte. »Unsinn. Die an mich gerichtete Mitteilung Clonners machte Ihnen einen Strich durch die Rechnung. Und jetzt …« Der Regent Eschnas keuchte und erweckte den Anschein, als wolle er sich auf Corboran stürzen. Er soll es nur versuchen, dachte Edmond Hannibal finster. Ich breche ihm jeden Knochen im Leib.
    Es kam zu einer kurzen Unterbrechung des Wortwechsels, als ein Organoide Getränke brachte, ein zierliches und fragiles Geschöpf ohne erkennbares Geschlecht, entstanden in den Brutkammern Auroras. Myrna winkte, und das Wesen zog sich wieder zurück. Die Regentin Tremdurs prüfte die Unterlagen, die Corboran ihr zur Verfügung gestellt hatte. »Die Dokumente scheinen in Ordnung zu sein.«
    »Sie sind es«, bekräftigte der Jefe-Maximo. »Und was diesen Dyke-Clonner angeht …«
    Cesar Fillacht beugte sich interessiert vor. »Ja?«
    »Er war ein Exilant, ja, aber alles andere als ein ›gewissenhafter Mitarbeiter‹ des Projekts, wie sich unser geehrter Kollege Kremgar auszudrücken beliebte. Er war als Leiter des Instituts tätig, dessen Kapazitäten wir in den Dienst unseres Partners stellten. Sein Psychoprofil wies einige Unsicherheitsfaktoren auf, und daraufhin hielt ich es für besser, ihn von seinem sehr verantwortungsvollen Posten zu entfernen. Zusammen mit einigen anderen Personen, die wie er versuchten, sich mit der Grünen Botschaft in Tamboro in Verbindung zu setzen und dem Konsul Informationen zukommen zu lassen, unterzog man ihn einem mentalen Löschungsverfahren. Auch dabei handelte es sich um ein Experiment. Wir wollten herausfinden, ob sich die Risikofaktoren auf diese Weise behandelter Menschen tatsächlich völlig eliminieren lassen. Das ist der Fall – zumindest in gewisser Hinsicht. Clonner erinnert sich nicht an seine eigentliche frühere Tätigkeit und den versuchten Verrat. Er ist davon überzeugt, er sei nur aufgrund der Verschwendung kostbaren Biomaterials versetzt und ins Exil geschickt worden. Aber er haßt mich. An diesem emotionalen Aspekt ließ sich nichts ändern. Und aus diesem Grund versuchte er, einen Zwist zwischen Kremgar und mir zu schaffen.«
    Corboran sah nun den geeigneten Zeitpunkt, seinen eigentlichen Trumpf auszuspielen. Er legte weitere Papiere auf den Tisch, Listen mit Namen und Personenangaben. »Der versuchte Verrat Clonners hatte einen sehr positiven Nebeneffekt. Es gelang uns, ein Spionagenetz der Terranauten zu entdecken, in dessen Zentrum sich die Grüne Botschaft befindet. Die betreffenden Individuen werden beobachtet.«
    »Haben Sie bereits etwas gegen sie unternommen?« fragte Dorian Ksanner.
    Corboran schüttelte den Kopf. »Nein. Die Miliz Mells wartet ab. Die Spione stellen jetzt keine Gefahr mehr dar. Wir hoffen, in den nächsten Monaten auch noch weitere Agenten identifizieren zu können, nicht nur in Tamboro, sondern auch in Jymlath, Graca, Andar und den beiden großen Städten Garrenhars: Vest und Hilon. Wir haben bereits eine konzertierte Aktion vorbereitet, und unser Potential genügt, um das ganze Netz mit einem Schlag zu vernichten.« Er lächelte dünn. »Wie wir erfahren haben, sind die feindlichen Aktivitäten insbesondere in Eschna sehr ausgeprägt, ohne daß die dortige Miliz bisher irgendeinen Verdacht schöpfte. Und denken Sie in diesem Zusammenhang an eins: Wir haben Misteln gefunden. Ich wiederhole: Misteln. Und Sie alle kennen die Bestimmungen des Toleranzabkommens. Es besteht die nicht unerhebliche Gefahr, daß sich die Terranauten zu einem unmittelbaren Eingreifen entschließen, wenn sie davon erfahren. Und dann, mein lieber Kremgar, geht es uns allen an den Kragen.«
    Der Regent Eschnas wurde blaß, verschluckte sich und schwieg.
    »Aber machen Sie sich keine Sorgen«, fügte der Regent Mells hinzu. »Wir haben die Situation völlig unter Kontrolle. Nun, um auf die Fundstelle zurückzukommen: Wie Sie aus den Unterlagen ersehen können, dienen die Misteln dem Handel mit unserem Partner. Sie stellen einen enormen Wert dar, und als Gegenleistung bekommen wir High Tech-Ausrüstungen und logistische Hilfe

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