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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Narda auf dem Gang. Sie schaltete das Licht aus und hauchte: »Wir machen uns jetzt besser auf und davon. Dieser dreimal verfluchte Narr von Crymsen sorgt gerade dafür, daß es hier in einigen Minuten von Vigilanten nur so wimmeln wird.«
    Im Erdgeschoß angelangt, öffneten sie nicht sofort die Tür, sondern blickten erst aus dem Fenster. Dutzende von maskierten Gestalten zogen durch die Straße, zertrümmerten Fensterscheiben, hielten einen MHD-Bus an, zerrten den Fahrer heraus, kippten das Fahrzeug um und steckten es in Brand. Und die ganze Zeit über schrillte die Lautsprecherstimme Crymsens, heulte immer wieder, die Zeit für den allgemeinen Aufstand sei nun gekommen.
    Es dauerte nicht lange, und hinter der etwa halben Kilometer entfernten Kurve tauchte der erste Truppentransporter der Vigilanten auf, gefolgt von Kampfgleitern und wie Projektile dahinsausenden Plattformen, auf denen Soldaten der Miliz hockten, geschützt von Ergharnischen, bewaffnet mit Geschoßschleudern und Lasern. Die schnellen Gleiter waren innerhalb weniger Sekunden heran, und Männer in lehmbraunen Uniformen sprangen daraus hervor und eröffneten das Feuer auf die Kameraden Gilmores. Energiestrahlen zuckten, und Miniaturraketen mit elektronischen Suchköpfen schwirrten wie tödliche Insekten umher.
    Narda fluchte leise.
    Als sie sich der Tür zuwandte, splitterte das Glas, und sie starrte direkt in den rotglühenden Fokus einer Kombiwaffe.

Hinter den Kulissen 3
    14. März 2516
     
    Edmond Hannibal Corboran stand auf der marmornen Terrasse der Villa und blickte aufs Meer. Knapp zehn Meter weiter unten spülte türkisfarbenes Wasser um kirschrote Korallenstöcke, und eine Zeitlang sah der Regent den bunten Fischen zu, die zwischen Anemonen und Muschelkolonien hin und her schwammen. Etwas weiter entfernt, im Westen der kleinen Insel, glitzerte weißer Sand im hellen Licht der hoch am Himmel stehenden Sonne. Einige Vigilanten patrouillierten dort, die schweren Waffen im Anschlag. Andere Uniformierte befanden sich in den auf der ganzen Insel verteilten Unterständen, und in den verborgenen und gut getarnten Bunkern saßen ihre Offiziere vor den Kontrollen.
    Man konnte niemals vorsichtig genug sein, dachte Corboran. Die Zusammenkunft aller fünf Regenten der Allianz von Omikron war in jedem Fall ein sehr wichtiges Ereignis. Und es ließ sich nicht ganz ausschließen, daß es irgendwo Hitzköpfe gab, die die Ansicht vertraten, man könne einen ganz besonderen Nutzen aus einer solchen Situation ziehen.
    Eine ferngelenkte »intelligente« Bombe, eine Insel weniger im Korallenatoll – und vor allen Dingen fünf tote Regenten, die ehrgeizigen Bestrebungen nicht länger im Weg standen. Es war schon einmal versucht worden, und Corboran und seine Kollegen hatten sich entsprechend abgesichert. Wenn ein bestimmter Knopf gedrückt wurde, verwandelte sich die ganze Insel innerhalb von zehn Sekunden in eine waffenstarrende und uneinnehmbare Festung – eine Sicherheitsspanne, die in jedem Fall ausreichte, wie Corboran meinte.
    »Gefällt es Ihnen hier?«
    Corboran drehte den Kopf. Myrna Hangatt Marden, die Regentin Tremdurs, war unbemerkt an ihn herangetreten, eine fast fünfzig Jahre alte und sehr elegante Frau, die nun kaum mehr als ein hauchdünnes Gazegewand trug, unter der sich ihre üppigen Rundungen abzeichneten. Ihr langes schwarzes Haar wehte in der lauen Brise.
    »Ja«, sagte Corboran der Wahrheit entsprechend. »Eine prächtige Villa.« Und mit einem Hauch von Sarkasmus fügte er hinzu: »Ihre Geschäfte scheinen recht gut zu gehen, wenn Sie sich einen solchen Wintersitz leisten können.«
    Myrna lachte glockenhell. »Eigentlich kann ich mich nicht beklagen. Es gibt jedoch Stimmen, die behaupten, die ökonomischen Kapazitäten Mells seien in den letzten Monaten exzessiv ausgebaut worden. Darüber hinaus ist einigen Leuten ein ganz bestimmter neuer Reichtum Mells ein Dorn im Auge.« Sie lachte erneut. »Kommen Sie, Edmond. Die anderen warten bereits.«
    In der Begleitung Myrnas kehrte der Regent Mells ins Haus zurück. Nach der Hitze auf der Terrasse genoß er die dort herrschende Kühle. Die Villa gefiel ihm, ja, aber er begriff nicht, was einige Leute an dem tropischen Klima fanden, insbesondere ein gewisser Piter Dyke-Clonner, an den sich zu erinnern Corboran gerade unter den gegenwärtigen Umständen allen Grund hatte. Er verfluchte ihn, und er hoffte inständig, daß die Fahndung nach ihm bald Erfolg haben würde.
    O ja, Clonner konnte in

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