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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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die sich keine Illusionen machen und Aktionen auf rationaler Basis beschließen –, wir wollten uns mit Ihnen in Verbindung setzen, doch Gilmore machte das unmöglich. Sie wurden verhaftet und in die Pyramide gebracht. Wir haben die Zugangsstraßen überwacht, und ich bin dem Transporter gefolgt, der Sie nach dem Raumhafen bringen sollte.«
    Wieder ein Blick über die Schulter, der diesmal Narda galt. »Jetzt wissen Sie, daß Corboran Sie gar nicht ausweisen wollte. Er hat Ihren Aufenthalt im Bunker dazu genutzt, einen Jacca auf Sie zu fixieren. Er ist nun auf Ihre psionische Matrix konzentriert, und das bedeutet, Sie können ihm praktisch nicht entkommen – es sei denn. Sie setzen einen nuklearen Sprengsatz ein, um ihn zu vernichten. Und solche Bomben liegen hier nicht einfach so herum. Sie müssen raus aus der Stadt, so schnell wie möglich. Inzwischen dürften an allen Ausfallstraßen Sperren und Kontrollstellen eingerichtet worden sein. Auf diese Weise wäre die Flucht nicht nur sehr gefährlich, sondern auch zu zeitintensiv. Wie gesagt: Ich weiß nicht genau, wann der Jacca wieder einsatzfähig sein wird. Damit bleibt nur eine Möglichkeit übrig, Tamboro zu verlassen: die Katapulte. Es ist bereits alles vorbereitet – soweit das möglich ist, meine ich.«
    Narda öffnete den Mund, doch der Mann am Steuer kam ihr zuvor.
    »Nein, Narda, bitte stellen Sie jetzt keine Fragen. Verschieben Sie sie auf einen späteren Zeitpunkt. Es kommt jetzt auf jede Sekunde ein. Wir haben Gelegenheit genug, uns zu unterhalten, wenn wir im Jakascha-Keil sind. Ich kenne dort jemanden, einen alten Clipper. Er mag zwar nicht mehr ganz richtig im Kopf sein, aber er hat nichts für Corboran und seine Schergen übrig, und das ist doch schon was.« Er bog in eine Seitenstraße und meinte: »So, da wären wir.«
    Die Luke schwang auf, und ein Vigilant sah herein.
    Zuerst erschrak Narda und dachte an eine weitere Falle, doch der Uniformierte gestikulierte beruhigend, und Martyn sagte: »Keine Sorge – er gehört zu uns. Alles klar, Jorgen?«
    Der Libertist im Vigilanten-Braun nickte. »Ja. Beeilt euch. Die nächste Patrouille ist in fünf Minuten fällig.«
    Sie sprangen auf den hier kopfsteingepflasterten Boden, und Martyn lief sofort los. Narda und die beiden Treiber folgten ihm.
    Vor ihnen, auf einem mittelgroßen Platz, der gesäumt war von Verwaltungsgebäuden und technischen Überwachungsstationen, erhob sich eins der Katapulte, von denen Martyn zuvor gesprochen hatte. Es sah aus wie eine gewaltige Kanone, deren Lauf gen Himmel gerichtet war, und über den zylinderförmigen MHD-Generatoren flirrten stabilisierte Energiefelder.
    In der Beschleunigungsschiene lag eins der keilförmigen Gebilde, das Narda beim Start beobachtet hatte. Die Größe entsprach nicht annähernd ihrer Schätzung: Das Objekt war mehr als hundert Meter lang und mindestens sechzig Meter breit.
    Martyn, Narda und die beiden Treiber hielten sich im Schatten einiger Verschläge mit Versorgungsgütern, doch die Terranautin hatte trotzdem das Gefühl, von tausend Augenpaaren beobachtet zu werden.
    Die Sonne stand inzwischen schon recht hoch am Himmel, und es war warm. Narda begann zu schwitzen, als sie weiterhin dem hochgewachsenen Mann folgte, vorbei an summenden Geräteblöcken – bis sie schließlich eine schmale Leiter erreichten, die an der Flanke des Gravitationskatapultes in die Höhe führte.
    Martyn hangelte sich empor, und Narda zog sich ebenfalls an den stählernen Streben hoch. Etwa ein Dutzend Meter über dem Boden fanden sie eine kleine Luke, die Martyn mit einem Codegeber öffnete, und unmittelbar darauf krochen sie in eine winzige Kammer des Keils. Martyn wartete, bis auch Benjamin und Moon durch die Öffnung hindurch waren, dann ließ er das Schott wieder zuklappen.
    In der Decke glomm matt eine Phosphoreszenzplatte, und in ihrem trüben Schein sah Narda einen Wartungsschacht, der tiefer in das auf der Beschleunigungsschiene ruhende Objekt hineinführte. Kabelstränge zogen sich an den Wänden entlang, und hier und dort glühten die Leuchtfarben von Markierungen.
    »Dieser Behälter wird in Kürze gestartet«, sagte Martyn leise, während er sich durch den Tunnel schob. »Eigentlich soll er in die Umlaufbahn gelangen, um dort von einem Frachter des Partners …« – er betonte dieses Wort auf seltsame Weise –, »… aufgenommen zu werden. Einige meiner Freunde haben jedoch diverse Vorbereitungen getroffen, die mich in die Lage versetzen, den

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