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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Projektilschleuder, und das winzige Geschoß prallte dicht über Moon von der Wand ab und sirrte als Querschläger davon.
    Ein in der Nähe stehender Heimbewohner griff sich an die Schulter, stöhnte und sank blaß zu Boden.
    »Weiter!« rief Narda.
    Die Präsenz des Zerstörers war nach wie vor recht nahe. Zusammen mit Benjamin setzte Narda zwei weitere Vigilanten außer Gefecht, und dann verhinderte eine nahe PSI-Falle das erneute Freisetzen mentaler Energien. Sie überquerten den Platz, liefen durch eine kurze Gasse und erreichten unmittelbar darauf eine der schmalen Straßen. Ein Bus hielt gerade und entließ Dutzende von Passagieren, die den drei Fliehenden verwundert nachstarrten.
    Fünfzig Meter weiter vernahm Narda Schreie, dann das Surren einer Drohne.
    Moon schien sich entgegen der physikalischen Trägheitsgesetze zu bewegen. Sie bog um eine Ecke, ohne das Tempo zu verringern. Narda griff nach dem Arm Benjamins und zog ihn in Deckung.
    Die Drohne schlug in die Hauswand hinter ihnen ein, und Beton eruptierte krachend.
    Der junge Treiber an der Seite Nardas atmete schwer, und in seinen Zügen stand Entsetzen geschrieben. Die Terranautin wußte ganz genau, was in ihm vor sich ging. Sie konnten die Flucht nicht endlos fortsetzen. Ganz abgesehen von dem Zerstörer, dem sich früher oder später freies Schußfeld auf sie bieten mußte: Inzwischen waren sicher die Vigilanten alarmiert, und selbst wenn es ihnen gelang, ein Versteck zu finden – mit Hilfe der Gefühlsmasken waren die Milizionäre dazu in der Lage, sie innerhalb kurzer Zeit zu lokalisieren. Ihre empathischen Ausstrahlungen verrieten sie.
    Voraus ertönte das gedämpfte Fauchen einer großen Presse, das Knirschen und Knacken komprimierten Metalls.
    Staubschwaden wallten ihnen entgegen. Narda hustete, aber sie lief weiter, zusammen mit Moon und Benjamin. Sie glaubte, hinter sich das Geräusch schwerer Schritte zu vernehmen, und warf einen kurzen Blick in die Richtung zurück, aus der sie kamen.
    Leichter Wind war aufgekommen und zerfaserte die Rauchschwaden. Und in den Schlieren zeichnete sich kurz ein Schema ab, die vagen und rasch wieder verschwimmenden Konturen einer hünenhaften Gestalt, die mit einem monströs wirkenden Raketenwerfer bewaffnet war, den sie jetzt erneut anlegte.
    Narda und ihre beiden Begleiter duckten sich, als sie ein sirrendes Zischen vernahmen, und die Drohne raste über sie hinweg – geballte Vernichtungskraft, ausgestattet mit einem elektronischen Suchkopf, der auf ihr Infrarotmuster reagieren mochte. Und tatsächlich: Narda beobachtete, wie der blitzende Pfeil der Rakete einen weiten Bogen beschrieb, einen zweiten Treibsatz zündete und wieder auf sie zuhielt.
    Die kühle Luft stach in den Lungen der jungen Terranautin, als sie über einen der kleineren Kanäle hinwegsprang und sich einer vor ihr auftürmenden Wand aus diversen Schrotteilen näherte.
    Einige Augenblicke lang drohte Verzweiflung in ihr emporzuquellen, als sie keine Lücke in der Barriere zu erkennen vermochte. Dann jedoch wurde sie auf einen dunklen Spalt in dem Gewirr aus geborstenem Stahl und fransigem Kunststoff aufmerksam. Moon war einige Meter voraus, eine anmutige Tänzerin, die elegant über Hindernisse hinwegsetzte, das lange silberblonde Haar ein Schleier, der ihr Haupt umwehte.
    Narda stieß sich ab, gab sich und Benjamin einen kräftigen telekinetischen Stoß – die Emissionen einer irgendwo in der Nähe installierten PSI-Falle bewirkten einen stechenden Schmerz hinter den Augenhöhlen der Terranautin – und flog durch die Lücke in der Schrottwand.
    Nur einen Sekundenbruchteil später war die Drohne heran und explodierte im Stahllabyrinth.
    Eine grelle Stichflamme leckte in die Höhe, dem Greifer entgegen, der von einem Kran herunterbaumelte und dessen Arme sich in den Schrott gruben. Glühende Metallfetzen jagten davon. Ein leistungsstarker Elektromagnet summte, und die Klauen des Greifers bohrten sich in Bleche und splittrige Kunststoffblöcke.
    Wenige Meter entfernt brummten die Servomotoren einer gewaltigen Presse.
    Narda war bereits wieder auf den Beinen und lief weiter, dichtauf gefolgt von dem keuchenden Benjamin. Sie schlug die Richtung ein, in der sie Moon hatte verschwinden sehen. Nach einigen Metern wurde der Korridor im Schrottwald noch schmaler – und endete vor einer massiven Wand aus zusammengepreßtem Stahl. Und auch der Rückweg war ihnen versperrt: Aus der Richtung kam der von Corboran ausgeschickte Zerstörer

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