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Die Terroristen

Die Terroristen

Titel: Die Terroristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall; Per Wahlöö
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Rebecka das Messer heraus?«
    »Nein. Sie hatte es in einem Futteral auf dem Rücken hängen.«
    »Wie konnte die Kassiererin es denn dann sehen?«
    »Das weiß ich nicht. Doch, Moment mal, sie bekam es nachher zu sehen, als Rebecka sich umdrehte, und da schrie sie: ›Ein Messer, ein Messer, sie hat ein Messer!«)
    »War das ein Dolch oder ein Fahrtenmesser?«
    »Weder noch, es sah aus wie ein kleines Küchenmesser. So eins, wie man es zu Hause benutzt.«
    »Was hat Rebecka zu der Kassiererin gesagt?«
    »Nichts. Jedenfalls nicht gleich. Dann soll sie gelacht und gesagt haben: ›Ich hätte nicht geglaubt, dass es so einfach ist, Geld zu leihen.) Gleich danach sagte sie: ›Ich muss doch wohl eine Quittung oder so was unterschreiben?)«
    »Das Geld scheint auf den Fußboden verstreut worden zu sein. Wie kam es dazu?«
    »Ja, das war ich. Kvastmo blieb stehen und hielt das Mädchen fest, während er auf Verstärkung wartete. Und da fing die Kassiererin an, das Geld zu zählen, um nachzurechnen, ob etwas fehlte. Da rief Kenneth mir zu: ›Halt, das ist verboten.)«
    »Und dann?«
    »Dann rief er: ›Kalle, du passt auf, dass keiner die Beute anrührt.) Ich hatte ja das Kind im Arm, da bekam ich nur den einen Bügel der Handtasche zu fassen, und, schwupp, da hatte ich alles ausgeschüttet. Es waren fast nur kleine Scheine, und die flogen in alle Richtungen. Na, und dann kam ja der andere Streifenwagen. Wir gaben denen das Kind und nahmen die Festgenommene mit zur Kripo nach Kungsholmen. Ich fuhr, und Kenneth saß mit dem Mädchen auf dem Rücksitz.«
    »Ist es auf dem Rücksitz zu Handgreiflichkeiten gekommen?«
    »Ja, etwas. Erst weinte sie und fragte, was wir mit ihrem Kind getan hätten. Dann weinte sie noch mehr, und da wollte Kvastmo ihr Handschellen anlegen.«
    »Haben Sie etwas gesagt?«
    »Ja. Ich habe gesagt, dass das doch sicher nicht nötig wäre. Einerseits war Kvastmo ja doppelt so groß wie sie, und andererseits leistete sie doch keinen Widerstand.«
    »Haben Sie sonst noch was im Auto gesagt?«
    Kristiansson stand einige Minuten schweigend da. Braket wartete. Er rülpste nicht einmal oder wiederholte die Frage und begann auch nicht etwas von Meineid zu murmeln oder der Notwendigkeit, die Wahrheit zu sagen, wie es bei Verteidigern üblich ist.
    Kristiansson betrachtete seine von der Uniformhose bedeckten Beine, sah sich schuldbewusst um und äußerte schließlich:
    »Ich sagte: ›Schlag sie nicht, Kenneth.«‹
    Der Rest war einfach. Braket stand auf und ging auf Kristiansson zu.
    »Pflegt Kenneth Kvastmo Festgenommene zu schlagen?«
    »Das ist vorgekommen.«
    »Haben Sie Kvastmos Achselklappe gesehen und den beinahe abgerissenen Knopf?«
    »Ja. Er hat erwähnt, dass seine Frau seine Sachen nicht in Ordnung hält.«
    »Wann war das?«
    »Am Tag davor.«
    »Der Zeuge der Anklage«, bemerkte Braket ruhig. Bulldozer fixierte Kristianssons Blick und hielt ihn fest. Wie viele Prozesse waren durch stupide Polizisten verloren gegangen? Und wie viele waren gerettet worden? Trotz alledem überwog die Plusquote. Aber diese Sache mit Polizeikonstabler oder Polizeiassistenten, wie sie jetzt genannt werden sollten, war offenbar ein nicht auszurottendes Übel, sowohl für die Verbrecher als auch für ihre Gegenspieler.
    »Keine Fragen«, sagte Bulldozer leichthin.
    Dann fügte er wie beiläufig hinzu: »Die Staatsanwaltschaft verzichtet auf die Anklage wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt.«
    Danach begehrte Braket eine Pause. Während dieser Zeit steckte er zuerst seine Zigarre an und begab sich dann auf den langen Weg zur Toilette. Nach einer Weile kam er zurück und unterhielt sich stehend mit Rhea Nielsen.
    »Was sind das für Damen, die du als Begleitung mitbringst?«, erkundigte sich Bulldozer Olsson bei Martin Beck. »Die mich erst vor den Schranken des Gerichts auslachen und jetzt dastehen und sich mit Braket unterhalten? Alle wissen doch, dass Braket einen Mundgeruch hat, der einen Orang-Utan auf 50 Meter Entfernung umhaut.«
    »Feine Damen«, antwortete Martin Beck. »Oder besser gesagt, eine feine Dame.«
    »Aha. Du hast wieder geheiratet. Ich auch. Das bringt dann wieder neuen Schwung in die Sache.«
    Rhea trat zu ihnen.
    »Rhea«, stellte Martin Beck vor, »dies ist Oberstaatsanwalt Olsson.«
    »Das habe ich schon begriffen.«
    »Er wird allgemein Bulldozer genannt«, erklärte Martin Beck. »Bulldozer, ich habe das Gefühl, deine Sache läuft schlecht.«
    »Ja, die eine Hälfte ist geplatzt. Aber

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