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Die Teufelshaube

Die Teufelshaube

Titel: Die Teufelshaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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Mansur, nein, da waren sie wieder, wo auch immer sie gewesen sein mochten. Der Abt war fort und kam mit einer Schnur zurück, weil Eleanor unversehens Lust auf ein Fadenspiel bekommen hatte. Da war er wieder, diesmal mit Mansur, ein Tisch zwischen ihnen, die Köpfe über ein Schachbrett geneigt. Ein Höfling kam mit einem Armvoll Schnee herein, um den Wein zu kühlen … Ein anderer junger Mann, derjenige, der die Nonnen mit Schneebällen beworfen hatte, sang zur Laute …
    Adelia zwang sich auf die Beine. Sie ging zu dem Schachtisch hinüber und warf einen Blick auf das Brett.
    »Du verlierst«, sagte sie auf Arabisch.
    Mansur blickte nicht auf. »Er ist der bessere Spieler, möge Allah ihn verfluchen.«
    »Sprich noch ein wenig.«
    Er schnaubte. »Was soll ich denn sagen? Ich bin diese Leute satt. Wann gehen wir endlich?«
    Adelia wandte sich an Eynsham. »Mylord Mansur bittet Euch, ihm zu sagen, was Ihr über den Tod dieser Rosamund Clifford wisst, Mylord.«
    Der Abt hob den Kopf, um sie anzusehen, und wieder spürte sie diese durchdringende Verbindung zwischen ihnen. »Ach ja? Wahrhaftig? Und wieso sollte Mylord Mansur solcherlei Erkundigungen einziehen?«
    »Er ist Arzt, er interessiert sich für Gift.«
    Eleanor hatte Rosamunds Namen gehört. Sie rief quer durch den Raum: »Wie bitte? Wovon sprecht Ihr?«
    Sofort wurde der Abt ein anderer Mensch, rustikal und lustig. »Unser wackerer Arzt möchte mehr über den Tod der Hure Rosamund wissen. Ich war doch bei Euch, als wir davon erfuhren, nicht wahr, meine Werteste? War das nicht, als wir gerade aus der Normandie übergesetzt waren, gleich nach der Landung? Bin ich da nicht niedergesunken und hab dem großen Rächer aller Sünden auf Knien gedankt?«
    Eleanor streckte ihm die Hände entgegen. »Das habt Ihr, Abt, das habt Ihr.«
    »Aber Ihr kanntet Rosamund doch schon früher«, sagte Adelia. »Das habt Ihr gesagt, als wir in Wormhold waren …«
    »Ob ich Rosamund kannte? O ja, ich kannte sie. Hätte ich denn eine solche Schändlichkeit in meinem eigenen Land ungezügelt wuchern lassen sollen? Dafür hätte sich mein alter Pa geschämt. Ach, wie viele Tage hab ich in der Höhle dieser verruchten Isebel verbracht und sie wie ein Daniel ermahnt, hinfort der Hurerei abzuschwören!« Seine Vorstellung richtete sich an die Königin, doch er ließ Adelia dabei nicht einen Moment aus den Augen.
    Noch mehr Lieder, noch mehr Spiele, bis selbst Eleanor müde wurde. »Zu Bett, ihr Lieben. Geht zu Bett.«
    Als Mansur Adelia nach Hause begleitete, war er mürrisch und ärgerlich über seine Niederlage beim Schach, das er doch meisterhaft beherrschte. »Er ist ein exzellenter Spieler, dieser Priester. Ich mag ihn nicht.«
    »Er war irgendwie an Rosamunds Tod beteiligt«, sagte Adelia. »Ich weiß es, er hat mich damit verhöhnt.«
    »Er war nicht dort.«
    Zugegeben, Eynsham war auf der anderen Seite des Ärmelkanals gewesen, als Rosamund starb.
    Aber irgendwas war da …
    »Wer war denn der Dicke mit Syphilis?«, fragte Mansur. »Er hat mich mit rausgenommen, um’s mir zu zeigen. Er will eine Salbe haben.«
    »Montignard? Montignard hat die Syphilis? Geschieht ihm recht.« Adelia war vor Übermüdung gereizt. Es war fast Morgen. Während sie weitertrotteten, war von der Kapelle her eine Vigil-Antiphon zu vernehmen.
    Mansur hob die Laterne, um ihr am Gästehaus die Treppe hinaufzuleuchten. »Hat die Frau die Tür für dich unverriegelt gelassen?«
    »Ich denke, ja.«
    »Das sollte sie nicht. Es ist zu gefährlich.«
    »Dann würde ich sie aber wecken müssen«, sagte Adelia, während sie die Stufen hinaufstieg. »Und sie heißt Gyltha. Wieso sprichst du den Namen nie aus?« Verdammt, dachte sie, sie sind schließlich so gut wie verheiratet.
    Auf der oberen Stufe stolperte sie über etwas Großes, das dadurch fast über den Rand hinunter in die Gasse gestürzt wäre. »Großer Gott. Mansur.
Mansur.
«
    Gemeinsam trugen sie die Wiege ins Zimmer. Das schlafende Kind darin war warm zugedeckt und schien die Kälte unbeschadet überstanden zu haben.
    Die Kerze war ausgegangen. Gyltha saß reglos am Fenster, wo sie auf Adelias Rückkehr gewartet hatte. Einen grauenhaften Moment lang dachte Adelia, sie wäre ermordet worden – Gylthas Hand hing schlaff über der Stelle, wo sonst die Wiege stand.
    Ein Schnarchlaut beruhigte sie.
    Zu dritt kauerten sie sich um die Wiege herum und sahen Allie beim Schlafen zu, als hätten sie Angst, die Kleine könnte sich in Luft

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