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Die Teufelshaube

Die Teufelshaube

Titel: Die Teufelshaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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es war. Aber er weiß, dass es so gewesen sein muss.«
    »Der Flame sagt, das Kohlenbecken ist umgekippt.«
    »Nein. Das ist am Boden festgeschraubt. Nichts deutete darauf hin, dass ein Scheit herausgefallen ist. Irgendwer hat versucht, sie zu töten, und es war nicht Cross.«
    »Sie ist eine traurige, verrückte Frau, vielleicht hat sie versucht, sich selbst zu verbrennen.«
    »Nein.« Es war eine natürliche Abfolge. Rosamund. Bertha. Dakers. Alle drei hatten etwas gewusst, was sie nicht wissen sollten – das hieß, Dakers wusste es noch immer.
    Wenn Cross das Feuer nicht so reaktionsschnell gelöscht hätte, wäre auch die Letzte von ihnen zum Schweigen gebracht worden.
     
    Früh am nächsten Morgen brachen bewaffnete Söldner in die Kapelle ein, wo die Nonnen beim Gebet waren, und verschleppten Emma Bloat.
    Adelia, die länger geschlafen hatte, erfuhr davon, als Gyltha aus der Küche zurückgeeilt kam, wo sie ihnen Frühstück geholt hatte. »Das arme Mädchen. Das arme Mädchen. Eine schreckliche Geschichte. Die Priorin wollte sie aufhalten, und die haben sie niedergeschlagen. In ihrer eigenen Kapelle.
Haben sie niedergeschlagen.
«
    Adelia war schon dabei, sich anzuziehen. »Wohin haben sie Emma gebracht?«
    »Ins Dorf. Es war Wolvercote mit seinen verdammten Flamen. Die haben sie in sein Herrenhaus geschleppt. Geschrien hat das arme Mädchen, haben sie gesagt, das arme, arme Mädchen.«
    »Können sie Emma denn nicht zurückholen?«
    »Die Nonnen sind hinterher, aber was sollen sie machen?«
    Als Adelia am Tor ankam, kehrte der Rettungstrupp der Nonnen gerade mit leeren Händen über die Brücke zurück.
    »Kann man denn gar nichts tun?«, fragte Adelia, als sie an ihr vorbeitrotteten.
    Schwester Havis war weiß im Gesicht und hatte eine Platzwunde unter dem Auge. »Man hat uns mit vorgehaltenen Spießen verjagt. Einer seiner Männer hat uns verlacht. Er sagte, es wäre rechtsgültig, weil sie einen Priester dabei hatten.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, was das für ein Priester sein soll.«
    Adelia eilte zur Königin.
    Eleanor war die Neuigkeit gerade erst übermittelt worden, und sie tobte vor ihren Höflingen. »Herrsche ich über Wilde? Das Mädchen stand unter meinem Schutz. Ich hatte Wolvercote gesagt, er soll ihr Zeit lassen, oder etwa nicht?«
    »Das habt Ihr, Lady.«
    »Sie muss zurückgeholt werden. Sagt Schwyz – wo ist Schwyz? –, sagt ihm, er soll seine Männer zusammenrufen …« Sie blickte sich um. Niemand hatte sich bewegt.
»Was ist?«
    »Lady, ich fürchte … äh … es ist nicht mehr zu ändern«, meldete sich der Abt von Eynsham zu Wort. »Offenbar hat Wolvercote in seinem Dorf einen Wanderpriester parat gehabt. Die Worte wurden gesprochen.«
    »Aber bestimmt nicht von dem Mädchen, nicht unter diesen Umständen. Waren ihre Eltern anwesend?«
    »Anscheinend nicht.«
    »Dann ist es eine Entführung.« In Eleanors Stimme schrillte die Verzweiflung einer Herrscherin, die die Kontrolle über die Beherrschten verliert. »Sollen meine Befehle derart missachtet werden? Leben wir denn in den Höhlen wilder Bestien?«
    Abgesehen von Adelia, war die Königin die Einzige im Raum, die zornig reagierte. Alle anderen, vor allem die Männer, waren verstört und verstimmt, aber auch ein wenig, ein ganz klein wenig amüsiert. Eine Frau, sofern es nicht die eigene war, die entführt und ins Bett geschleppt wurde, war Stoff für eine derbe Komödie.
    Ein kaum wahrnehmbares Zwinkern umspielte die Augen des Abtes, als er sagte: »Ich fürchte, unser Lord Wolvercote hat sich gegenüber unserer Sabinerin die römische Haltung zu eigen gemacht.«
    Es konnte nichts mehr getan werden. Ein Priester hatte die Worte gesprochen, und Emma Bloat war verheiratet, ob ihnen das nun gefiel oder nicht. Sie war entjungfert worden und hatte es – so ging es durch jeden Männerkopf – vermutlich genossen.
    Hilflos verließ Adelia den Raum, weil sie die Gesellschaft darin nicht mehr ertrug.
    Im Kreuzgang versperrte ihr einer von Eleanors jungen Männern den Weg, der ganz gedankenverloren auf und ab ging, auf seiner Gambe klimperte und ein neues Lied ausprobierte.
    Adelia versetzte ihm einen solchen Stoß, dass er ins Stolpern geriet. Die Tür zur Nonnenkapelle am Ende des Kreuzgangs lockte sie, und sie stürmte hinein. Erleichtert fand sie den Raum menschenleer vor. Sie wusste bloß, dass sie verzweifelt Trost suchte, der ihr – und das wusste sie ebenfalls – nicht gespendet werden

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