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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Seine Stimme war hart und unnachgiebig.
    »Sie redet über mich. Sie sagt, ich sei vom Teufel besessen und mein Kind müsse nach der Geburt exorziert werden.«
    John kniff die Lippen zusammen. »Dieses kleine Biest«, fluchte er. »Ich werde mit Paddy reden müssen. Wenn sie so weitermacht, muss sie gehen. Es ist nicht recht, wenn sie falsches Zeugnis ablegt. Ich werde Ewen bitten, dass er ihren Fall bei der nächsten Clansitzung behandelt.«
    »O nein, bitte nicht«, stieß Madlen hervor. »Das würde doch alles nur noch schlimmer machen. Die Leute würden erst recht zu reden anfangen, und wo sollte sie hin, wenn Ewen sie aus dem Clan verstößt? Du würdest Paddy als deinen Freund verlieren. Und dann würde Rosie ihr Leid an jeder Haustür klagen, an die sie klopft, und im Nu wissen es sämtliche Familien in den Highlands.«
    »Was sollten sie wissen?« John sah sie fragend an.
    »Dass ich vom Teufel besessen bin und als Hure Nacht für Nacht in sein Bett krieche.«
    »Das behauptet Rosie?« John sah Madlen ungläubig an. »Heißt das, ich bin der Teufel?«
    »Ich glaube nicht, dass sie dich meint. Sie denkt, ich würde dich mit dem Teufel betrügen. Sie hat mir ins Gesicht gesagt, dass ich Cuninghames Hure sei und nur hier, um dich auszuspionieren.«
    »Es reicht!« Johns Stimme verriet seinen Zorn, als er Anstalten machte, aus dem Bottich zu steigen.
    Madlen fühlte sich unglücklich, als er sich hastig abtrocknete und ein frisch gewaschenes Hemd überstreifte, das sie für ihn bereitgelegt hatte. Wortlos zog er Strümpfe und Stiefel an und gürtete sein Plaid. Vor einem milchigen Spiegel kämmte er sich das Haar zurück und bändigte es mit einer Lederschnur. Dann wandte er sich zur Tür. Madlen stand vor dem Bottich, nur mit einem Handtuch bekleidet, und sah ihn fassungslos an. »Wo willst du hin?«
    »Dem schwatzhaften Weib die Leviten lesen – was sonst?«, erwiderte er barsch.
    »John, das gibt Ärger!« Ihre Stimme klang flehend. »Paddy wird dir das nicht verzeihen.«
    »Das ist mir gleich«, schimpfte er. »Selbst Freundschaft hat ihre Grenzen. Ich werde nicht zulassen, dass Rosie dich verleumdet. Was sie erzählt, ist gefährlich. Wenn sie dich vor den Hexenjäger bringt, kann noch nicht einmal Ewen etwas für dich tun. Und wenn jemand auf die Idee käme, uns Männer mit in die Sache hineinzuziehen, müssten wir eine Menge Dinge erklären, die wir nicht erklären wollen oder können.«
    »Wie meinst du das?« Madlen sah ihn verständnislos an. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was der letzte Satz zu bedeuten hatte.
    »Nichts«, antwortete John. »Lass mich die Sache regeln.«
     
    Hastig strebte John auf die große Versammlungshalle zu. Schon von weitem dröhnte ihm das Gegröle seiner betrunkenen Kameraden entgegen. Auch Paddy hatte schon zu tief ins Glas geschaut. Rosie saß angeheitert auf seinem Schoß. Als John den Raum betrat, prosteten ihm Ewen und seine Gefolgschaft lautstark zu. Die Musik spielte auf, und John wusste, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war, um Rosie zur Rede zu stellen. Gleichwohl war er zu wütend, um die Sache noch länger auf sich beruhen zu lassen. Ohne nach links und rechts zu schauen, ging er auf Paddy und dessen Geliebte zu. Er ignorierte Paddys Angebot, aus seinem Becher zu trinken, und beugte sich so weit herab, bis sein Mund Rosies Ohr fast berührte. Mit honigsüßer Stimme forderte er sie auf, mit ihm nach draußen zu kommen. Sie lächelte nicht weniger süß und sprang mit einer grazilen Drehung von Paddys Schoß, dann folgte sie John in einen düsteren Gang, der zum Burghof führte.
    »He! Wo wollt ihr zwei Turteltauben denn hin?«, brüllte Paddy hinter ihnen her. Die Eifersucht in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    John hielt vor einer abseits liegenden Vorratskammer inne, packte eine Fackel aus einer Halterung und zog Rosie in den mit Säcken und Fässern vollgestopften Raum hinein. Mit einer herrischen Geste schloss er die Tür, bevor er die Fackel in einen anderen Ständer steckte.
    »Nicht so stürmisch, Soldat«, säuselte Rosie lüstern und schickte sich an, ihre Röcke zu heben. »Du bekommst sofort, was du brauchst. Wusste ich doch, dass das kleine Luder es dir nicht anständig besorgen kann. Ich kann es kaum erwarten, mal wieder deinen harten Prügel zu spüren.« Sie bückte sich und streckte ihm ihre nackte Kehrseite entgegen, damit er sie wie in guten alten Zeiten nehmen konnte.
    Der Schlag mit der flachen Hand war so schmerzvoll, dass

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